Er galt lange als typischer „Trainingsweltmeister“. Bevor Judoka Samuel Gaßner im Februar 2024 bei den European Open in Warschau (auf eindrucksvolle Art und Weise) triumphierte, hatte der Oberösterreicher eine lange Durststrecke zu überstehen.
Drei Jahre lang wartete das Talent in der Klasse bis 73 Kilogramm auf einen Podestplatz – und auf einen Befreiungsschlag, der in Polen schlussendlich gelang. Gearbeitet hatte Gaßner laut eigenen Angaben in dieser Zeit vor allem an seinem Mindset. „Ich habe versucht, alles auszublenden, mich nur auf mich zu konzentrieren“, sagte er nach seinem Sieg in Warschau.
Der Staatsmeister hatte zuvor vor allem Erfolge im Jugendbereich auf seiner Vita stehen. So eroberte er beispielsweise 2019 in Marrakesch Junioren-WM-Bronze (-73 kg). In Paris erfolgte die Olympia-Premiere des für UJZ Mühlviertel antretenden Athleten. Gaßner wurde von Judo Austria als Teil eines Sextetts zur Nominierung vorgeschlagen. Neben einem Platz im Mixed-Team war der Ottensheimer auch im Einzel startberechtigt. Erfahrung bei olympischen Veranstaltungen hat Gaßner bereits gesammelt, und wie! 2017 holte er bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen (EYOF) in Gyor (HUN) in der Klasse bis 60 Kilogramm die Silbermedaille.