Kühner setzt auf „mehr Risiko“
Max Kühner beim Training in Riad mit EIC Up Too Jacco Blue. Foto (c) OEPS/Tomas Holcbecher
Das Weltcupfinale im Springreiten, das von Mittwoch bis Samstag in Riad stattfindet, steht ganz im Zeichen der Olympischen Spiele Paris 2024. Österreichs Max Kühner, der bereits zum fünften Mal an einem Weltcup-Finale teilnimmt, tritt in Saudi-Arabiens Hauptstadt mit seinen Pferden EIC Up Too Jacco Blue und EIC Julius Caesar an, während sein Top-Pferd Electric Blue im Hinblick auf Olympia geschont wird.
Kühner, der in den Jahren 2019 in Göteborg und 2022 in Leipzig jeweils den neunten Platz erreichte, betonte die Bedeutung dieses Turniers als Vorbereitung für die Olympischen Spiele. „Das ganze Jahr ist Richtung Saisonhöhepunkt Paris ausgerichtet“, erklärt der 50-jährige gebürtige Münchener im Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA).
Qual der Pferde-Wahl
Die aktuelle Nummer acht der Welt will die Entscheidung, mit welchem Pferd er die Olympia-Wettkämpfe in den Anlagen von Schloss Versailles bestreiten wird, in den kommenden Wochen treffen.
„Ich bin in der glücklichen Situation, dass mehrere Pferde infrage kommen. Ich habe derzeit fünf Pferde, die alle schon mal gezeigt haben, dass sie über schwere Parcours springen können. Jedes Pferd soll 13 bis 15 Turniere machen. Für jedes Pferd habe ich einen Plan, dann werde ich sehen, wie sich das entwickelt“, sagt Kühner.
Für das Weltcupfinale in Riad hat sich der EM-Bronzemedaillengewinner mit dem österreichischen Team vorgenommen mit seinen Sportpartnern EIC Up Too Jacco Blue und EIC Julius Caesar „etwas mehr Risiko zu gehen“. Kühner erklärt weiter: „Ich bin nicht bekannt, dass ich so viel Risiko gehe, aber ich sollte mehr nehmen, damit ich weiß, was geht, wenn es darauf ankommt.“
Olympic Team Austria Paris 2024
KI-Einsatz fürs Pferdewohl
Die Vorbereitung seiner Pferde wird auch durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt. „Es sind Diagnosetools, das Pferd kann ja nicht reden. Am Pferd werden zirka 30 Punkte festgelegt. Bewegungsapparat, Dynamik und Bewegung werden aufgezeichnet, dann arbeiten wir mit einer Software. So sehen wir, ob sich das Pferd gleichmäßig und rhythmisch bewegt, wenn es unrund ist, können wir schnell darauf reagieren“, erklärt Kühner.
Neben technologischer Unterstützung kommen auch regelmäßige physiotherapeutische Behandlungen, Chirotherapie, Akupunktur und Unterwassertherapie zum Einsatz. „Wöchentlich Tierarzt, wöchentliche Physio, täglich Solarium und Chirotherapie, ich arbeite sogar mit Mentaltrainer für die Pferde“, beschreibt Kühner die umfangreiche Pflege, die seine Pferde erhalten.