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"Es wird spannend"

Samstag, 14. November 2020

In einer Woche fliegen die Adler wieder! Österreichs Neo-Cheftrainer Andreas Widhölzl ist vor dem Weltcup-Auftakt der Skispringer in Wisla am 21. November zuversichtlich: „Ich freue mich auf den Auftakt. Wir haben alles getan, was möglich war, es wird spannend.“

Der ehemalige Weltklasseskispringer hatte nach dem Rücktritt von Andreas Felder aus privaten Gründen „früher als erwartet“ die Führungsrolle eingenommen. Nach Stationen in Stams, beim ÖSV-Nachwuchs, als Assistent von Alexander Pointner und Heinz Kuttin sowie als Chef des Kontinentalcup-Teams wuchs der 44-Jährige in die neue Tätigkeit „mit viel Verantwortung“ hinein.

Die Zuversicht, dass seine erste gleich eine erfolgreiche wird, ist groß. „Ich glaube, dass wir gut aufgestellt sind“, sagte der diplomierte Sozialpädagoge im Interview mit der Austria Presse Agentur.

Kraft mit Beschwerden

Weltcup-Titelverteidiger Stefan Kraft musste sich jedoch in der Vorbereitung einschränken. Ende Jänner waren in Zakopane Beschwerden aufgetreten. „Nach unzähligen enorm weiten Sprüngen haben sich über die Jahre Probleme entwickelt. Das ist eine extreme Belastung für den Körper, da kann man schwer vorbeugen“, erklärte der Sportliche Leiter Mario Stecher.

Der zweifache Weltcup-Sieger habe aber das Beste aus der Situation gemacht, so Widhölzl: „Er hat nicht die gleiche Vorbereitung wie vergangene Saison, aber er hat das Springen nicht verlernt.“

Widhölzl hofft aber vor allem, dass im kommenden WM-Winter nicht nur Kraft für Erfolge verantwortlich ist. In der vergangenen, aufgrund der Coronavirus-Pandemie vorzeitig abgebrochenen Saison hatte der Salzburger mit fünf Einzelsiegen für die einzige aus österreichischer Sicht gesorgt. Dazu kam ein Sieg im ersten Teamspringen in Wisla.

Der neue Cheftrainer ist jedenfalls zuversichtlich. ÖSV-Meister Philipp Aschenwald, der Weltcup-Zehnte des vergangenen Winters, habe einen weiteren Schritt nach vorne getan, sagte Widhölzl. Gregor Schlierenzauer zeige sehr viele gute Sachen und Michael Hayböck befinde sich zurück auf dem Weg zu alter Stärke.

Vorbereitung mit Hindernissen

Die Vorbereitung versuchte das Team trotz ungewohnter Umstände so intensiv wie möglich durchzuziehen. Kraft, Schlierenzauer und Co. haben im September noch einen Kurs am Schauplatz der kommenden WM in Oberstdorf absolviert und waren zuvor auch auf der Tournee-Schanze in Garmisch-Partenkirchen gesprungen.

Doch wegen des immer stärker grassierenden Coronavirus musste zuletzt auch mehrfach umdisponiert werden. Sprünge auf Eisspur in Oberstdorf, Windkanaltests in Schweden und ein Trainingslager in Norwegen fielen ebenso ins Wasser wie ein Aufenthalt auf Zypern.

„Wir sind froh, dass wir dank Ausnahmegenehmigung die heimischen Sportstätten benützen dürfen“, sagte Widhölzl. Der Innsbrucker Bergisel und der Bakken in Bischofshofen standen den ÖSV-Springern als Trainingsschanzen zur Verfügung. „Zum Glück können wir mit dem Weltcup starten. Wir müssen aber abwarten, wie sich alles entwickelt“, so Widhölzl mit Blick auf die Saison. Schon ab 10. Dezember ist mit der Skiflug-WM in Planica der erste Saisonhöhepunkt angesetzt.

Sorgen um Nachwuchs

Für die zweite ÖSV-Gruppe ist der Saisonstart im Kontinentalcup Mitte Dezember in Norwegen wegen der Einreisebestimmungen (zehntägige Quarantäne) hingegen noch unsicher. Stecher sorgt sich auch um den heimischen Nachwuchs in Zeiten strengerer Beschränkungen. „Ich hoffe, dass da Möglichkeiten zum Training offen bleiben. Es ist wichtig, den Kindern auch jetzt Möglichkeiten zu geben, Sport zu betreiben.“

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