Hiobsbotschaft für Vinzenz Höck: Österreichs Kunstturner Nummer 1 fällt für die Europameisterschaft in Anatalya wegen einer Brustmuskelverletzung aus.

Die im Training erlittene Zerrung des rechten Brustmuskels stellte sich als zu schlimm für den Silbermedaillengewinner 2020 an den Ringen heraus. Die EM-Teilnahem in der kommenden Woche muss Vinzent Höck absagen: „Im Hinblick auf mein langfristiges Ziel verzichte ich auf den EM-Start, um möglichst schnell wieder voll fit zu werden und den Beginn der Olympia-Qualifikation im Herbst nicht zu gefährden.“

Olympia-Quali startet im Oktober

Österreichs Kunstturner-Sportdirektor Fabian Leimlehner: „Vinzenz und ich haben diese Entscheidung gemeinsam getroffen. Bei der WM Anfang Oktober in Antwerpen startet die Einzelgeräte-Olympia-Qualifikation. Vinzenz hat einen WM-Startplatz aufgrund seiner Weltcup-Ergebnisse bereits fix. Deshalb ist es zwar bitter, dass er nun die EM verpassen wird, aber es ist mit Sicherheit der vernünftigere Weg. Wichtig ist, dass er möglichst rasch auskurieren und wieder ins volle Training einsteigen kann.“

Vinzenz Höck zum Entstehen der Verletzung: „Vor zwei Wochen habe ich im Training bei einem Kopfkreuz-Handstand ein leichtes Ziehen in der rechten Brust gespürt. Zuerst hielt ich es für nicht weiter schlimm, doch das Ziehen wurde stärker. Daher habe ich die Belastung reduziert und einen Einsatz in der französischen Liga kurzfristig abgesagt. Letzte Woche konnte ich bereits wieder intensivieren, doch vorgestern gab es im Training erneut einen Stich. Eine MRT-Untersuchung hat nun Klarheit verschafft. Für mich kommt das EM-Aus umso überraschender, weil ich mich nach den Weltcups super fit gefühlt habe und das Training richtig gut lief.“

EM-Team muss umplanen

Für Österreichs Turner-Mannschaft ist das EM-Aus Höcks ein herber Rückschlag, aber hoffentlich verkraftbar. Man strebt so wie im Vorjahr die Top-13 und somit einen europäischen Startplatz als komplettes Team bei der WM im Herbst an – was wiederum die Ausgangsposition für eine weitere Olympia-Qualifikation über die Einzel-Mehrkampfleistung verbessert. Höcks Einsatz war bei der EM an drei Geräten vorgesehen, nun muss von Nationaltrainer Petr Koudela umgeplant werden. Höck: „Ich werde von daheim aus voll mitfiebern und wünsche meinen Kollegen jetzt schon das Beste: ihr packt das.“