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Voller Fokus auf Olympia

Donnerstag, 18. Mai 2023 / EG Krakau 2023

Eigentlich wäre Gustav Gustenau fast Eishockey-Profi geworden. „Ich habe für den Verein von Alex Antonitsch, die Vienna Young Tigers, gespielt. Mit der U13 haben wir den österreichischen Meistertitel geholt. Danach hätte ich mich entscheiden müssen, von daheim wegzugehen, in die Okanagan Hockey Academy nach St. Pölten oder ins Ausland.“

Das war dem zwölfjährigen Wiener Neustädter entschieden zu weit, also sattelte das vielseitige Bewegungstalent aus dem Sportgymnasium Zehnergasse um. „Im Laufen und Schwimmen war ich ganz gut. Also habe ich da weiter-gemacht. Bis dann irgendwann die anderen Disziplinen dazugekommen sind.“ Erich Neulinger, sein Sport- und Geschichtelehrer („Bei ihm habe ich meine VWA über Schwimmen geschrieben“) aus der Zehnergasse, ist heute noch als Teil des Trainerteams an seiner Seite. Wie auch Thomas Daniel, Headcoach und „Inspiration“, wie der heute 25-jährige Niederösterreicher erzählt: „Sein Auftritt bei den Olympischen Spielen in London war eindrucksvoll. Ich habe damals vor dem Fernseher mitgezittert, als Tom mit drittbester Laufzeit über 3.000 Meter und einer blitzsauberen Schießleistung Olympia-Sechster wurde und Bronze um ganze 22 Sekunden verfehlt hatte. Das war inspirierend, schließlich hatten wir damals denselben Trainer, und ich durfte manchmal mit ihm mittrainieren. Damals wusste ich, ich möchte auch einmal in so einem großen Rahmen wie bei Olympischen Spielen dabei sein.“

Starkes Olympia-Debüt

Was der Junioren-Vize-Weltmeister von 2018 dann auch mit der Qualifikation für Tokio schaffte. „Ich war einer der letzten Athleten, der 2021 das Ticket gelöst hat, dafür war ich mit 24 auch einer der Jüngsten unter den 36 Startern“, erzählt Gustenau, der einst als Teil des Youth Olympic Team Austria schon 2014 bei den Olympischen Jugend-Spielen in Nanjing mit Platz sechs Erfahrung im Zeichen der fünf Ringe sammeln durfte. Auch im Olympic Team Austria machte der Vielseitige in Tokio gute Figur. Nach dem Fechten (18:17-Siege), Platz vier im Schwimmen und dem Punktemaximum von 300 Zählern im Springreiten ging der Niederösterreicher als Achter in den finalen Laser-Run. „Meine schwächste Disziplin“, gesteht Gustenau. Es wurde Rang 16, auf die Bronze-Medaille fehlten am Ende 52 Sekunden.

Suche nach Sekunden

Die Sekunden-Suche hat unmittelbar nach Tokio begonnen, der Aufbau Richtung Paris 2024 wurde gemeinsam mit Headcoach Thomas Daniel, den Spartentrainern Erich Neulinger (Schwimmen), Martin Steinbauer (Laufen), Wolfgang Splitek (Reiten) und dem Fecht-Nationalteam (mit dem Degenteam rund um Dimitrije Pauljev) fast minutiös eingetaktet.

Wenn nicht etwas dazwischenkommt – wie zum Beispiel Überlastungserscheinungen nach einem Reitunfall im Sommer 2022. „Das Knie war bedient, eine Entzündung hat mich zwei Monate meiner Vorbereitung gekostet, aber seit einer Stoßwellentherapie bin ich endlich wieder fit und entzündungsfrei. Seither achte ich besonders auf mein rechtes Knie, mache bei hohem Trainingspensum viel Physiotherapie und Stabilitätsübungen“, sagt der Geschichte-Student, der täglich drei bis vier Trainingseinheiten absolviert. Nur sonntags ist trainingsfrei.

Sehnsucht nach Eis

Besonders die schnellen Lauf- und Schießeinheiten auf der Laufbahn in der Südstadt oder auf dem Gelände der Militärakademie in Wiener Neustadt haben es in sich. 20 Minuten Aufwärmen und Einschießen, fünf bis zehn Minuten Laufschule, danach viermal 800, sechsmal 1.000 oder dreimal 2.000 Meter im Wettkampftempo, also in einer Zeit zwischen 3:00 und 3:15 Minuten pro Kilometer, danach 15 Minuten auslaufen. „Eislaufen wäre mir lieber“, scherzt der 1,84 Meter große und 75 Kilogramm schwere Heeressportler, dem beim Laufen vor allem seine athletische Schwimmerfigur zu schaffen macht.

Ticket für Paris

Der volle Fokus liegt jetzt auf der ersten Olympia-Qualifikationschance bei den European Games in Polen. Neben Gustenau wird die 20-jährige Niederösterreicherin Lisa Sophie Axmann ihre Premiere bei Europaspielen geben. Im Damen- und Herren-Bewerb geht es dort um acht Startplätze für Paris 2024. Dafür lässt Gustenau auch das Weltcup-Finale, das nur eine Woche davor in Ankara (TUR) stattfinden wird, aus. „Ich freue mich, dass ich bei den European Games wieder Teil des Team Austria sein darf. Das ist mein Start in die Olympia-Qualifikation. Wenn ich nicht das direkte Ticket für Paris lösen kann, dann möchte ich wenigstens Punkte für das Olympia-Qualifikations-Ranking sammeln, damit ich nicht wieder so spät dran bin, wie damals in Tokio.“

Diese Geschichte ist Teil des Olympia Report 1 | 2023. Für weitere spannende Storys und Interviews hier entlang:

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