"Träumen davon, seit wir klein sind"
Neues Wertungssystem, neue Kür. Im Vorfeld der Europaspiele in Krakau-Malopolska hat sich für die Alexandri-Drillinge vieles verändert, das Wesentliche bleibt aber gleich: Die Liebe für ihren Sport und die Begeisterung für die Olympischen Ringe. Schon bei der ersten Ausgabe der Europaspiele in Baku waren die Schwestern dabei, in diesem Jahr soll die Goldmedaille her.
Vor dem Start der Europaspiele mussten die Schwestern eine große Herausforderung meistern, denn seit dieser Saison gibt es im Synchronschwimmen ein neues Wertungssystem, das für mehr Fairness im Sport sorgen soll. Die Änderungen gehen in die richtige Richtung, stecken aber noch in den Kinderschuhen: „Es ist auf jeden Fall schon einmal gerechter als zuvor. Die Bewertungen sind bei der Schwierigkeit auf jeden Fall besser geworden, bei der Ausführung und Artistik muss man noch einiges ändern. Es ist noch nicht optimal, aber wir sind auf einem guten Weg!“
Präzision & Perfektion
Die Erfahrungen der bisherigen Weltcupsaison zeigten: Die Höhe des Schwierigkeitsgrads der Kür ist in den Entscheidungen ausschlaggebend, deshalb entschlossen sich Anna-Maria und Eirini-Marina kurzerhand dafür, ihre Routine in den letzten Wochen noch einmal komplett zu überarbeiten. Das Ergebnis: Eine technisch anspruchsvolle Kür, mit der sie Gold bei den Europaspielen und damit die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 schaffen wollen. „Wir wollen gewinnen und das wäre mit der alten Kür nicht möglich gewesen, deshalb sind wir volles Risiko gegangen“, begründet Eirini-Marina die Entscheidung.
Um dieses Kunststück möglich zu machen, legten die Schwestern einige Extra-Schichten ein: „Die letzten Wochen waren für uns sehr stressig, wir haben täglich 14 Stunden an der neuen Choreografie gearbeitet und ein Trainingscamp in Bulgarien eingelegt. Bevor wir bei den Europaspielen an den Start gehen, werden wir noch einmal nach Antalya fliegen um uns gezielt auf die Wettkämpfe in Krakau vorzubereiten.“
Das ist auch notwendig, um auf der großen Bühne zu bestehen. Das neue Wertungssystem verzeiht keine Fehler, absolute Präzision ist gefragt: „Wir haben einfach alles gegeben, um der Perfektion so nah wie möglich zu kommen. Jeder kleine Fehler wird bestraft, deshalb müssen die einzelnen Figuren so gut wie möglich sitzen“, so Anna-Maria.
Erinnerungen geweckt
Was im Kindesalter als Olympia-Traum begann, ist für die Alexandris längst Realität. Als im Jahr 2004 in Athen die Olympischen Spiele ausgetragen wurden, saßen die Drillinge gemeinsam vor dem Fernseher und stellten sich vor, wie es wohl wäre, selbst bei Olympischen Spielen am Start zu stehen.
In Tokio erfüllten sie sich ihren Traum – bei der Einkleidung für die Europaspiele wurden emotionale Erinnerungen geweckt: „Die Einkleidung hat uns an die Olympischen Spiele erinnert und das ist natürlich ein schönes Gefühl. Für uns ist es eine große Ehre für das Team Austria an den Start zu gehen, weil wir davon schon träumen, seit wir klein waren und einfach nicht genug bekommen können!“