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Mayer macht's nochmal

2:06,23. 2 Minuten, 6 Sekunden, 23 Hundertstel für die Ewigkeit. Matthias Mayer raste vor vier Jahren bei den Olympischen Spielen im russischen Sotschi in den Olymp: Gold in der Königsdisziplin, Abfahrts-Olympiasieger.

 

Plötzlich auf einer Stufe mit Ski-Legenden wie Toni Sailer, Franz Klammer, Bernhard Russi oder Jean-Claude Killy. „Diese Goldmedaille hat mein Leben verändert. Ich werde immer als Olympiasieger angesprochen und hingestellt. Ich dachte, das wird sich wieder einstellen, aber es ist nicht mehr wegzukriegen“, erzählt der Kärntner, der einige Zeit gebraucht hat, um den bislang größten Erfolg seiner Karriere überhaupt zu realisieren. „Bis ich es wirklich im Griff gehabt habe, sind zwei Jahre vergangen.“

 

Geblieben sind vor allem die Bilder. Vom Rennen. Von der Siegerehrung. Von der großen Party im Austria House. Um sich an die Fahrt seines Lebens zu erinnern, braucht Mayer heute also nicht zwingend sein Goldstück. „Ich muss sowieso immer meine Freundin fragen, wo die Medaille herumliegt. Meistens habe ich sie irgendwo in einer Lade verstaut.“

 

Vater Helmut Mayer, Gewinner von Olympia-Silber in Calgary 1988, trägt daran zumindest eine Mitschuld. „Er hat sie uns bei jeder Gelegenheit präsentiert, vielleicht verstaue ich sie aus dem Grund immer irgendwo.“

 

Allerdings hat der Herr Papa auch großen Anteil an der Faszination Olympia, die auf „Mothl“ schon in Kindheitstagen gewirkt und sich bis heute nicht verändert hat. „Bei den Spielen sind die Besten der Besten aus allen Sportarten und aus der ganzen Welt auf einem Fleck. Das ist für mich das Großartige und der Geist dieser Veranstaltung.“


**[Matthias Mayer]**

In Sotschi traf er Snowboard-Legende Shaun White im Olympischen Dorf, Skispringer Kamil Stoch in der Essenshalle und Biathlet Ole-Einar Björndalen nach der Medal Ceremony. Da wurde auch gleich ein Selfie geknipst. „Er ist ein echter Hero, unglaublich, was er alles gewonnen hat. Schade, dass er in Pyeongchang nicht dabei ist.“
 

Dieses Schicksal hätte auch Mayer beinahe getroffen. Bei seinem spektakulären Ritt über die Traverse in der Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel konnte er einen folgenschweren Sturz akrobatisch verhindern. „Da hat mein Physiotherapeut ganze Arbeit geleistet.“

 

Aber auch die harte Arbeit seit Sotschi hat sich bezahlt gemacht. „Ich bin breiter geworden, habe heute zehn Kilo mehr Muskelmasse drauf als noch vor vier Jahren.“ Und auch sonst hat sich einiges geändert im Leben des Matthias M., der im Olympia-Winter vier Mal auf Stockerl fahren konnte.

 

Vorbereitung, Training, Ernährung, Analyse, Material – der 28-Jährige arbeitet in all diesen Bereichen noch professioneller. „Ich habe eine super Infrastruktur, wir sind ein tolles Team.“ Da war aber auch der schwere Sturz in Gröden 2015. Abgeworfen von der legendären Saslong, Diagnose Brustwirbelbruch. „Das war keine einfache Zeit für mich, aber ich habe mich wieder zurückgekämpft.“

 

Und jetzt zählt er, anders als in Sotschi, zum Kreis der heißesten Medaillenanwärter in den Speed-Disziplinen. Auch wenn er das Test-Event und also die Generalprobe verpasst hat, die Erzählungen seiner Trainer und Teamkollegen geben viel Hoffnung. „Ich habe gehört, dass es viele Übergänge vom Flachen ins Steile und vom Steilen ins Flache gibt. Das sind Passagen, die ich gerne mag.“

 

Unterstützung vor Ort erhält er von Mama, Bruder und Freundin, die mit einer kleinen Abordnung seines Fanklubs zum Daumen drücken anreisen. Auf einen Glücksbringer verzichtet Matthias Mayer dagegen. „Mein Sommertraining ist mein Glücksbringer!“

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