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"Augenblick verweile doch"

Sonntag, 27. Dezember 2020

„Augenblick verweile doch“, mit diesem berühmten Goethe-Satz aus dessen Faust beschreibt Sissy Max-Theurer den Moment, als sie ihren Olympiasieg realisierte. „Wie in einem Film zieht alles an einem vorbei, man wünscht sich, dass die Zeit stehen bleibt.“ 

Es war der 1. August 1980, sie hieß noch Sissy Theurer und ihr zukünftiger Mann und Trainer Hans Max versuchte die damals 23-jährige oberösterreichische Dressurreiterin vor der heranstürmenden JournalistInnen-Meute abzuschirmen. Die vergilbten Fernsehbilder sind in die österreichische Sportgeschichte eingegangen. Immerhin war es damals das erste Sommer-Olympiagold nach dem Sieg von Hubert Hammerer im Schießen in Rom 1960, also nach 20 Jahren Pause. 

Österreich hatte an den Olympischen Spielen 1980 in Moskau trotz des Boykotts vieler westlicher Länder mit einer Delegation von 83 Sportler-
Innen teilgenommen, 64 Männer und 19 Frauen. Der Segler Karl Ferstl trug die rot-weiß-rote Fahne bei der Eröffnungsfeier. 

Erster Olympiasieg im Pferdesport

Der Privatjet von Niki Lauda hatte Sissy Theurer samt ihrem Hannoveraner Schimmel Mon Cherie von Linz-Hörsching nach Moskau gebracht. Nach ihrem klaren Sieg in der Qualifikation startete die Europameisterin von 1979 im Reitsportzentrum von Bitza vor 12.000 ZuseherInnen als Top-Favoritin. Trotz einer unruhigen Nacht mit wenig Schlaf liefert Sissy Theurer auf Mon Cherie eine Top-Leistung – alle fünf WertungsrichterInnen setzen sie klar auf Platz eins, Österreich jubelt über seinen ersten Olympiasieg im Pferdesport.

Auf dem Olympischen Siegespodest zwischen den beiden sowjetischen Konkurrenten Yuri Kovshov und Viktor Ugryumov ist die Österreicherin den Tränen nahe. Kovshov drückt der Siegerin eine Rose in die Hand – eine Geste sportlicher Fairness.

Silber-Segler in Tallinn

In Tallinn (Estland), wo die Olympischen Segelbewerbe von Moskau 1980 ausgetragen wurden, jubelte Österreich über zwei Silbermedaillen. 

Der Wiener Wolfgang Mayrhofer war im Finn als Außenseiter gestartet. „Meine Zielvorstellung ist der zehnte Platz“, sagte der damals 22-jährige Mayrhofer, der darauf gleich die erste Wettfahrt gewann. Ab der zweiten übernahm der gleichaltrige Finne Esko Reichardt die Führung und gab sie bis zum Schlusstag nicht mehr ab. Die letzte Regatta war für Mayrhofer die schwierigste: „Ich musste bis zum Schluss um Silber bangen. Zum Glück reichte ein zehnter Platz.“

Hubert Raudaschl und Vorschoter Karl Ferstl verpassten in der offenen Star-Klasse Gold hauchdünn. Ein Protest des Schweden Sundelin nach der dritten Wettfahrt und eine umstrittenen Jury-Entscheidung kostete das österreichische Boot den Tages- und damit letztlich auch den Gesamtsieg.

Fliege verhindert Gold im Schießen

Diesen verpasste auch Sportschütze Gerhard Petritsch mit der Schnellfeuerpistole über die 25 Meter Distanz. Wäre da nicht eine lästige Fliege gewesen, die den Salzburger während der Vier-Sekundenserie ins rechte Ohr gebissen hatte. Petritsch: „Das hat mich kurz irritiert und die Goldmedaille gekostet, weil ich eben nur einen Neuner geschossen habe.“ Am Ende blieb dem damals knapp 40-jährigen WM-Bronzemedaillengewinner von 1978 wieder ein dritter Platz.

Eine weitere Medaille verpasste Österreich in der Leichtathletik nur knapp. Georg Werthner und Sepp Zeilbauer belegten im Zehnkampf die Ränge vier und fünf. Mit insgesamt vier Medaillen schloss Österreich auf Platz 21 im Medaillenspiegel ab.

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