Der „Chat with Champions“ ist seit vielen Jahren ein fixer Bestandteil der Kick-off-Veranstaltung im Vorfeld der Europäischen Olympischen Jugendspiele. Mit Karateka Bettina Plank war die spannende Gesprächsrunde auch vor dem EYOF-Start in Maribor (SLO) prominent besetzt.

Die Vorarlbergerin hat sich zuletzt als einzige Österreicherin für die Karate-Bewerbe der European Games 2023 in Polen qualifiziert. Es war das vierte Mal, dass die 31-Jährige im Zeichen der fünf Olympischen Ringe an den Start ging. Nach Silber bei der European-Games-Premiere 2015 in Baku, Gold 2019 in Minsk, Bronze bei der Olympischen Karate-Premiere 2021 in Tokio folgte 2023 eine weitere Goldmedaille in Krakau.

Somit hatte auch die Mission Impossible IV ein emotionales und positives Ende. Im Gespräch mit Olympiasieger und Chef de Mission Christoph Sieber motivierte Bettina Plank das Youth Olympic Team Austria ihren eigenen Weg zu finden und hatte einige wertvolle Tipps parat.

Bettina Plank über…

… den „Chat with Champions“: „Ich habe versucht, von meinen Erfahrungen zu berichten und den jungen Athlet:innen dadurch hilfreiche Tools an die Hand zu geben. Es hat mich sehr gefreut, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, mich in dieser entspannten Runde auszutauschen. Ich muss ehrlich sagen, für mich wäre es am Anfang meiner Karriere auch hilfreich gewesen, wenn erfahrene Athlet:innen uns ihre Erfahrungen weitergegeben hätten. Das macht mit jeder Person etwas. Sie werden alle ihren Weg gehen, und es war sicher für alle etwas dabei. Vielleicht können ihnen einige Tipps und so manche Ansätze in ihrer Karriere helfen. Am Wichtigsten ist, dass sie sich mit Freude an diese Events zurückerinnern können.“

… die Vorbereitung auf eine Angstgegnerin: „Die Frage ist von einigen jungen Sportler:innen gekommen – es ist ja auch ein spannendes Thema. Mir hat es immer geholfen, dass ich mich voll und ganz auf mich, meine Stärken und meine Fähigkeiten konzentriert habe. Für mich war es nie ein großes Thema, was meine Gegnerinnen gut können. Man versteift sich sonst auf einen Weg und ist in seinem Tun gehemmt. So habe ich mir immer mein Selbstvertrauen geholt – alleine der Gedanke und das Mindset kann viel verändern. Es hat für mich nie eine Angstgegnerin gegeben!“

… ihre mentale Stärke bei Großveranstaltungen: „Manchmal war mein Weg fragwürdig. Das heißt, ich hätte es mir öfters einfacher machen und die Qualifikationen früher schaffen können. Umso schöner war es dann immer, dass die Events mit einem tollen Erfolg abgeschlossen werden konnten. Diese ganzen Erfahrungen, egal ob positiv, oder negativ, gehören dazu. Daraus muss man lernen und es hilft einem in der Zukunft. Ich habe es dann immer geschafft, im Wettkampf über mich hinauszuwachsen und die beste Leistung zu zeigen. Das hat mich immer sehr stolz gemacht. Man darf nie aufgeben, muss in jeder Phase an sich glauben und bereit sein. In meinem Fall hat das bei allen vier olympischen Events super geklappt.“

… den olympischen Weg der jungen Athlet:innen: „Ich finde es toll, dass es die Europäischen Olympischen Jugendspiele gibt. Da können die Sportler:innen erstmals richtig hineinschnuppen und in die olympische Welt eintauchen. Je öfter man da reinkommt, umso besser kann man mit den Rahmenbedingungen umgehen. Ich habe damals, bei meiner ersten Teilnahme, auch ein wenig die Hose voll gehabt. Aber man findet schnell einen Weg für sich und es pendelt sich alles gut ein. Am Ende des Tages sollte man auf seinen Wettkampf und die gezeigte Leistung stolz sein und positiv darauf zurückblicken. Es werden so viele tolle Momente dabei sein, die ihnen lange in Erinnerung bleiben werden. Das Motto heißt: Das EYOF genießen!“

… das EYOF in Maribor: „Für sie ist es einfach lässig, dieses Event vor sich zu haben. Erstmals die olympischen Ringe auf der Brust tragen zu dürfen, hat in einem Sportlerleben einen sehr hohen Stellenwert. Angefangen von der Einkleidung, bekommen die Athlet:innen viel Aufmerksamkeit und Zuneigung. Sie bekommen bei den Vorträgen und Workshops auch sehr guten Input, das hilft ihnen in ihrer Karriere. Ich wünsche ihnen für die bevorstehenden Spiele das Beste. Sie sollen alle Spaß haben und ihre Zeit genießen. Die Vorbereitung ist beim Großteil super verlaufen, daher wird es auch im Wettkämpf klappen. Sie wissen, was sie draufhaben und was sie zu tun haben. Das sind essentielle Parameter. Ich freue mich für alle, die erstmals in diese Welt eintauchen können.“