Laurence Baldauff nimmt bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro eine ganz spezielle Rolle im ÖOC-Team ein. Mit 41 Jahren ist die Bogenschützin die älteste rot-weiß-rote Teilnehmerin in Brasilien. Außerdem ist Baldauff als erste ÖOC-Athletin im Wettkampf-Einsatz, nämlich noch vor der offiziellen Eröffnungsfeier im Maracana-Stadion.

Die Damen-Einzel-Platzierungsrunde steht für Baldauff und Co. am 5. August ab 13:00 Uhr Ortszeit (18:00 Uhr MESZ) auf dem Programm. Baldauff wird dabei 72 Pfeile abfeuern, um sich eine möglichst gute Ausgangsposition für den weiteren Wettkampf zu verschaffen. Mit im Gepäck: Ihr Glücksbringer, ein rot-weiß-roter Smiley.

Baldauff hat das Olympia-Stadion der Bogenschützen bereits unter die Lupe nehmen dürfen. Deshalb weiß sie: „Das wird ein ganz spezieller Wettkampf mit ganz speziellen Herausforderungen.“

Herausforderung 1: Der Autolärm. Geschossen wird unmittelbar neben einer stark befahrenen Straße. Nicht nur punkto Konzentration also eine echte Challenge. Baldauff: „Da wird ordentlich gehupt. Das Problem dabei: Unser Startsignal ist ebenfalls ein Hupen! Deshalb wird derzeit noch geschaut, ein anderes Signal zu verwenden.“

Herausforderung 2: Der Wind. Die Zwischenräume zwischen den Tribünen sorgen für wechselnden und ganz speziellen Wind auf der Anlage. Die Windanzeigen der Fahnen auf den verschiedenen Positionen sind trügerisch. „Man kann sich auf die Fahnenanzeigen nicht wirklich verlassen. Da wird sehr viel Gespür gefragt sein.“

Herausforderung 3: Das Flutlicht. "Normalerweise schießen wir so gut wie nie bei Flutlich, bei Olympia werden wir das tun. Es wird spannend, wie ich mich darauf einstellen kann."

All diese Herausforderungen machen das Olympia-Abenteuer für Baldauff noch spannender. Und die Ausgangslage noch unberechenbarer. Denn Seriensiegerinnen und glasklare Favoritinnen gibt es in dieser Sportart so gut wie nicht. "Bei uns ist echt alles möglich. Ich könnte derzeit wirklich nicht sagen, wer am Ende die Medaillem holen wird. Da ist alles drinnen."