Den 2. Juni 2012 wird Lubi Gazov nie mehr vergessen. Es war der Tag, als die heute 24-Jährige bei der Sportaerobic-Weltmeisterschaft im bulgarischen Sofia Bronze gewann – die erste Medaille für den Österreichischen Turnverband seit 62 Jahren. Etwas mehr als ein Jahr später möchte die Linzerin in Cali ihre umfangreiche Sammlung mit einer Medaille von den World Games erweitern.

„Ich bin mit hohen Erwartungen nach Kolumbien geflogen“, macht Gazov, die sich mit ihrem sensationellen WM-Ergebnis für die „Olympiade der nicht-olympischen Sportarten“ qualifiziert hat, nach ihrer Ankunft kein Geheimnis aus ihren Zielen. „Ich möchte die Weltmeisterschaft toppen und noch einen draufsetzen.“

Dafür hat sie in den letzten Wochen und Monaten nichts dem Zufall überlassen. Den letzten Monat der Vorbereitung hat Gazov in Bulgarien absolviert, wo sie auf einem speziellen Aerobic-Boden trainieren konnte. „Ich war täglich acht Stunden in der Halle und habe mich nur mit meinem Programm für die World Games beschäftigt“, gewährt das ÖFT-Aushängeschild einen Einblick in ihren „final countdown“.

Für zusätzliche Motivation im harten Trainings-Alltag sorgte die International Gymnastics Federation, die der Österreicherin das offizielle Prädikat „Weltklasse“ verlieh. Damit ist die zweimalige Weltcup-Siegerin erst die 13. rot-weiß-rote AthletIn, die vom Weltverband mit dieser seltenen Auszeichnung geadelt wurde. „Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet und war total überrascht, umso mehr freut es mich, denn diese Auszeichnung bleibt mir für immer.“

Dass sie „Weltklasse“ ist, möchte sie nun am 3. August in Cali unter Beweis stellen. Für ihren Auftritt bei den World Games hat sich die Sportaerobicerin etwas ganz Besonderes einfallen lassen, denn: „Das Auge spielt mit!“ Deshalb wird ihr Turnanzug zum Thema und zur Musik passen. Die kommt von Christina Aguilera, das Lied heißt „Fighter“. Und genau das, verspricht Lubi Gazov, wird sie bei den World Games machen: „Um eine Medaille fighten!“