Nicol darf zufrieden sein
Mit dem Reifen klassierte sich
die 20-Jährige auf dem hervorragenden 9. Rang und verpasste das Finale der
besten Acht nur um 12 Hundertstelpunkte, mit dem Ball belegte Nicol den 12.
Platz. Nur bei der Keulenkür lief es mit dem 18. Platz nicht wunschgemäß. „Die
habe ich mit zwei Geräteverlusten leider etwas verpatzt, dadurch wurden auch
Schwierigkeits-Elemente nicht anerkannt“, so die in Wien lebende Wörglerin, bei
der aber das Positive überwiegt. „Die Reifenkür hat trotz der äußerst widrigen
Umstände hervorragend geklappt. Auch Ball ist mir fehlerfrei gelungen.“ Die
Medaillengewinnerinnen blieben beinahe unter sich: Vize-Europameisterin Ganna
Rizatdinova aus der Ukraine gewann mit dem Reifen vor der EM-Dritten Melitina
Staniouta aus Weißrussland. Mit dem Ball drehten die beiden die Reihenfolge um.
Bronze ging an die Ukrainerin Alina Maksymenko (Ball) und Elizaveta Nazarenkova
aus Russland (Reifen). Staniouta vor Rizatdinova und Maksymenko lautete auch
das Ergebnis des Keulenfinales. Keine Medaillenentscheidung gab es dagegen mit
dem Band. Der Weltturnverband FIG musste den Bewerb absagen, da es in der
Aufwärm- und Trainingshalle zu heiß war und in der Wettkampfhalle die
Klimaanlage ungeeignet arbeitete. „Feuchte Bänder fliegen nicht und trockene
wären von der Klimaanlage um Meter verblasen worden“, erklärt Ruprecht, die
aber trotz der teilweise chaotischen Umstände einen kühlen Kopf bewahrte. „Nach
unserer Anreise gab es zwei Tage lang kein Training, weil die vorgesehene Halle
nicht bereit war. Deshalb wurden die Hotelgänge von den Teams zur
Trainingsfläche umfunktioniert.“ Die Wettkämpfe mussten mehrfach unterbrochen
werden, weil es gemäß Reglement zu heiß wurde. „Es war nicht leicht, hier die
Konzentration zu halten“, so ÖFT-Aushängeschild Ruprecht, die als langfristiges
Ziel eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro hat. Dort
ist die Rhythmische Gymnastik mit dem Mehrkampf Teil des Programms.