Die goldene "Baku-Viertelstunde"
Caroline Pilhatsch und Sebastian Steffan holten bei der Junioren-Schwimm-EM in Baku innerhalb weniger Minuten zwei Mal Gold für Österreich.
18:49 Uhr Ortszeit (15:49 Uhr MEZ): Sebastian Steffan geht das 200-m-Lagen-Finale vergleichsweise verhalten an, zur Halbzeit des Rennens – nach der Delphin- und Rückenlage – liegt er mit 57,44 Sekunden auf Platz vier.
„Bei der Wende habe ich gesehen, dass ich zurück liege, dachte mir: Gib Gas, du willst am Ende nicht ohne Medaille da stehen.“
Nach der Brustlage lag der 18-jährige Leondinger bereits in Führung (1:32,48), am Ende hatte er einen Vorsprung von mehr als 5 Zehntel auf den Briten Parkinson.
Steffan verbesserte – vor den Augen seiner Eltern Heidi und Gottfried - seine persönliche Bestleistung vom Vortag abermals um knappe sechs Zehntel auf 2:01,39 Minuten. „Das ist meine erste Medaille bei einem Großereignis, ich war schon oft ganz knapp dran. Und jetzt gleich Gold, ich kann’s nicht glauben!“
Sebastians Erfolgsgeheimnis: „Ich kann mich noch gut an die Jugendspiele in Utrecht 2013 erinnern. Da hab‘ ich großspurig von einer Medaille geredet, bin dann im Finale unter meinen Möglichkeiten geblieben. Diesen Fehler wollte ich nicht wiederholen. Deshalb hab‘ ich mich gar nicht groß mit Rechnereien und Spekulationen beschäftigt, wollte einfach so locker wie möglich schwimmen. Das hab‘ ich ganz gut hingekriegt.“
1859 Uhr Ortszeit (15:59 Uhr MEZ): Caroline Pilhatsch sieht ihren Teamkollegen zu Gold schwimmen und jubelt. „Es war für mich mein erstes Finale auf so einem Level. Ich war schon ziemlich nervös. Dann hab‘ ich versucht ein paar Mal besonders tief durchzuatmen, mich zu beruhigen.“
Der 16-jährigen Grazerin gelingt ein optimales Rennen, sie schlägt nach exakt 28,60 Sekunden als Erste an. Mit neuem österreichischen Rekord (um 3 Hundertstelsekunden besser als eine Stunde zuvor im Semifinale, als sie die Bestmarke von Fabienne Nadarajah aus dem Jahre 2009 (28,72) ausgelöscht hatte.
„Ich habe auf die Anzeigentafel geschaut und da stand bei mir ein Einser, dann erst habe ich gejubelt. Ich bin stolz, im Finale Rekord geschwommen zu sein. Das ist etwas Besonderes.“
ERGEBNISSE European Games in Baku – Wettkampftag 13
SCHWIMMEN
50 m Rücken Damen, Finale
GOLD: Caroline PILHATSCH 28,60 Sek.
SILBER: Pauline Mahieu (FRA) 28,70
BRONZE: Mariia Kameneva (RUS) 28,77
200 m Lagen Herren, Finale
GOLD: Sebastian STEFFAN 2:01,39 Min.
SILBER: Jarvis Parkinson (GBR) 2:01,94
BRONZE: Martyn Walton (GBR) 2:02,24
100 m Delfin Damen, Semifinale
9. Caroline HECHENBICHLER 1:01,93 Min.
Weiters (am Vormittag): 50 m Rücken: 20. Cornelia Rott 30,25; 50 m Brust: 26. Christopher Rothbauer 29,44 (Bestzeit eingestellt), 200 m Freistil: 29. Lena Opatril 2:06:48; 4 x 200 m Freistil: 12. Österreich (Filip Milcevic, Robin Grünberger, Lukas Ambros, Sebastian Steffan) 7:48,42 Min.; 4 x 100 m Lagen: 13. Österreich (Caroline Pilhatsch, Annabelle Schwaiger, Caroline Hechenbichler, Cornelia Rott) 4:25,25 Min.
JUDO
Frauen -57 kg
Sabrina FILZMOSER - out in der Trostrunde gegen Sanne Verhagen (NED)
Tina ZELTNER - out im Achtelfinale gegen Hedvig Karakas (HUN)
Männer -60 kg
Ludwig PAISCHER - out im Achtelfinale gegen Ludovic Chammartin (SUI)
BADMINTON
Achtelfinale Herren
Luka WRABER - Petr Koukal (CZE) 0:2 (12:12, 16:12)
FECHTEN
Achtelfinale Herren
René PRANZ - Dmitry Zherebchenko (RUS) 8:15