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Der Ball als größter Gegner?

Der Österreichische Tischtennis Verband lud am Montag zu einem Pressegespräch betreffend die bevorstehenden Europameisterschaften in Lissabon.

 

Erstmals in der Geschichte kommen bei einer Europameisterschaft ausschließlich Mannschaftsbewerbe zur Austragung.

 

Die Österreicher werden trotzdem alles daran setzen, die stolze Serie von sechzehn Kontinentalmeisterschaften in Folge mit mindestens einer Medaille fortzusetzen.

 

Ganz klar formulierte ÖTTV-Präsident Hans Friedinger die hochgesteckten Ziele: "Trotz der überaus schwierigen Auslosung kann das Ziel mit beiden Mannschaften nur eine Medaille sein."

 

Besonders bei den Herren haderte er aber doch mit der ungewöhnlichen Auslosung: "Unsere Herren sind die Nummer drei in Europa, trotzdem haben wir mit Deutschland und Portugal die Nummer eins und zwei in der Vorgruppe. Hier wäre es seitens des Europäischen Verbandes an der Zeit, den Auslosungsmodus zu überdenken. So kommen sicher nur zwei der drei Topnationen ins Viertelfinale."

 

Trotzdem versprühte er Optimismus: "Unsere Spieler haben sich gut vorbereitet, ich bin guter Dings, dass wir auch diese Aufgabe lösen können!"

 

Etwas leichter schätzte er die Situation bei den Damen ein: "Wir haben zwar auch hier mit Deutschland den Titelverteidiger und großen Favoriten in der Gruppe, der für den Aufstieg unter die besten acht erforderliche zweite Gruppenplatz sollte aber zumindest machbar sein."

 

Die österreichische Damen-Nummer-eins Liu Jia sieht dem Turnier ebenfalls optimistisch entgegen. "Wir hatten noch nie so eine starke Mannschaft wie jetzt. Alles andere als eine Medaille wäre für mich eine Enttäuschung! Die Situation hat sich im Vergleich zu den Jahren davor sehr gebessert. Wir verfügen über vier Top-Spielerinnen, die alle in Form sind und entscheidende Spiele gewinnen können. Die Chancen stehen gut wie noch nie!"

 

Damen-Bundestrainer Liu Yan Jun sieht die Situation ähnlich: "Deutschland ist zwar zu favorisieren, aber gegen die härtesten Konkurrentinnen um Platz zwei Frankreich und Türkei sieht er seine Damen deutlich im Vorteil. Und auch gegen Deutschland ist das Spiel noch lange nicht verloren, konnte doch zum Beispiel Amelie Solja unlängst ganz klar gegen die Deutsche Nummer eins Han Ying gewinnen."

 

Herren-Bundestrainer Jarek Kolodziejczyk zeigte sich von der Auslosung wenig begeistert: "Seit meinem Antritt als Bundestrainer waren wir wirklich nicht vom Glück verfolgt! Bei der EM 2013 in Schwechat trafen wir gleich im ersten Spiel auf Deutschland, bei der Team-WM heuer in Japan mussten wir gleich zweimal gegen China spielen. Und jetzt haben wir mit Deutschland und Portugal die beiden stärksten Teams als Gruppengegner."

 

Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: " Vielleicht bringe ich der Mannschaft einfach kein Glück!"

 

Einen ganz anderen, nicht minder entscheidenden Punkt brachte Robert Gardos ins Spiel: "Bei dieser EM wird ein ganz anderer Punkt eine wesentliche Rolle spielen, und zwar der neue Plastikball! Wir spielen in Lissabon mit einem gänzlich neuen Modell des Balles, hier wird man sehen, welche Spieler sich schneller darauf einstellen können. Wir bekamen für das ganze Herren-Team vor wenigen Tagen lediglich sechs Stück von diesem Modell zum Trainieren, da kann man sich nicht professionell vorbereiten. Schade, dass die Rahmenbedingungen so schlecht sind und die Ausrüster so wenig Bälle liefern können."

 

Überspitzt formuliert fügte er hinzu: "Möglicherweise wird er Ball der größte Gegner sein!" Daniel Habesohn versucht sich trotzdem auf das Wesentliche zu fokussieren: "Die Bedingungen sind für alle gleich, wenn auch gleich schlecht. Wir müssen versuchen, die Probleme mit dem Ball auszublenden und an unsere guten Leistungen in den letzten Monaten denken. Dann können wir positive nach Vorne blicken."

 

Obwohl der Wiener mit leichten Verletzungssorgen an den Start geht: "Ich laboriere seit einiger Zeit an einer Schleimbeutelentzündung im Oberschenkel. Die Verletzung war schon abgeklungen, nach dem Champions-League-Spiel gegen Chartres ist es leider wieder schlimmer geworden." Der EM-Start dürfte jedoch nicht in Gefahr sein.

 

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