Bronze nach großem Zittern
Nächste Medaille für das Team Austria durch das Kletter-Team bei den Europaspielen in Krakau-Malopolska! Nach Gold im Speed-Bewerb durch Lukas Knapp legte Mathias Posch am Samstagabend im Vorstieg nach und gewann die Bronzemedaille. Dabei musste der Tiroler einiges durchleben und doppelt zittern: Vor dem Bewerb aufgrund mehrerer wetterbedingter Verschiebungen, nach dem Wettkampf folgte das große Bangen aufgrund mehrerer Einsprüche.
Der Regen machte den Vorstiegs-Finals im Tarnow Climbing Centre fast einen Strich durch die Rechnung. Nach mehreren Verschiebungen konnte der Bewerb schließlich um 21:30 Uhr starten. Mathias Posch ließ sich vom langen Warten nicht beirren und zeigte wie im Halbfinale eine starke Leistung. Mit 38 Griffen sicherte sich der Tiroler Bronze, Gold ging mit 39 Griffen an Diego Fourbet (FRA), Silber an den Italiener Girgio Tomatis (38+).
„Was für ein Tag, so einen Wettkampf habe ich noch nicht oft erlebt“, schnaufte Posch durch, nachdem er endlich seine Bronzemedaille in Händen hatte. Mehrere Athleten kamen im Finale an der selben Stelle zu Fall – es folgten mehrere Einsprüche. Von Silber bis Blech war plötzlich alles möglich, KVÖ-Nationalcoach Kilian Fischhuber blieb bei seinem Einspruch vehement.
Posch: „Danke Kili! Ich habe gesehen, dass er dran geblieben ist und der Jury erklärt hat, wie es abgelaufen ist. Man sieht es auch ganz klar auf dem Video.“
Nach dem Wechselbad der Gefühle war die Freude über Bronze umso größer. „Letztes Jahr hat es bei den World Games nicht nach Wunsch funktioniert, aber Österreich zu vertreten, ist immer speziell. Zum Glück kann ich diesmal eine Medaille mit nach Hause nehmen und hoffentlich etwas Werbung für den Klettersport betreiben.“
Des einen Freud, der anderen Leid: Bei den Damen schrammte Mattea Pötzi nur haarscharf an einer Medaille vorbei. Die 22-jährige Kärntnerin, im Halbfinale auf Platz eins, landete in der Entscheidung mit 38+ Griffen auf Rang vier. Ein einziger Griff fehlte schließlich auf die Bronzemedaille, die sich Tereza Siruckova (CZE) mit 39 Griffen sicherte. Camille Pouget (43+) führte einen französischen Doppelsieg vor Zelia Avezou (42+) an.
„Es ist extrem ärgerlich, weil eine Medaille drin gewesen wäre. Ich habe auf der Route mehrere falsche Entscheidungen getroffen und bin dann geflogen. Der vierte Platz ist die Höchststrafe“, sagte Pötzi, die als Halbfinalsiegerin als letzte Athletin im Finale an die Wand musste.
Nach dem starken 16. Platz beim Heim-Weltcup in Innsbruck stellte sie bei den Europaspielen erneut ihre starke Form im Vorstieg unter Beweis. „Ich fühle mich gut und freue mich auf die kommenden Wochen. Es warten einige Weltcups und dann im August hoffentlich die WM.“ Eva-Maria Hammelmüller erreichte mit 32 Griffen Rang sieben.
Im Bouldern schafften es die vier jungen KVÖ-Athlet:innen hingegen nicht in die Finals. Die Europaspiele in Krakau-Malopolska enden für das rot-weiß-rote Kletter-Team somit mit Gold durch Lukas Knapp im Speed-Bewerb und Bronze durch Mathias Posch im Vorstieg.