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Vier Fäuste für ein EM-Hallelujah

Freitag, 19. April 2024

Der Österreichische Box-Verband (ÖBV) hat bei der Europameisterschaft in Belgrad mit Ahmed Hagag und Osaro-Lucky Aimufua zwei heiße Eisen im Feuer. Während auf Ersterem viel Druck lastet, kann Newcomer Lucky nur überraschen. Und hat das bereits getan.

Wenn Osaro-Lucky Aimufua scheinbar seelenruhig im Ring spaziert und auf den richtigen Schlagmoment wartet, könnte man fast glauben, einem Routinier zuzuschauen, der sein ganzes Leben lang schon nichts anderes macht. Dabei ist der Österreicher mit nigerianischen Wurzeln erst 19 Jahre alt und hat vor gerade einmal einem Jahr sein Debüt auf höchster Amateur-Ebene gefeiert.

„Das vergisst man oft, dass er erst 19 ist und noch wenig Erfahrung hat“, schmunzelt auch ÖBV-Präsident Igor Miketic. Lucky, wie er genannt wird, hat aber in seinen noch wenigen Kämpfen bereits einige Male bewiesen, was in ihm steckt, betont Miketic. „Erst vor kurzem hat er bei einem Turnier den Afrikameister in Runde 1 k.o. geschickt. Wenn Lucky richtig trifft, steht kein Mensch mehr.“

Auch bei der am Donnerstag gestarteten EM in Belgrad hat Aimufua wieder aufgezeigt und in der ersten Runde im Halbschwergewicht (- 80 kg) den Albaner Senad Drini nach Hause geschickt. Am Ende konnte der 19-jährige Österreicher alle drei Runden für sich entscheiden. „Lucky ist wirklich ein super Talent und hat einen enormen Punch, deswegen habe ich auch erwartet, dass er durchkommt“, bekam er anschließend auch Lob vom Präsidenten. In der nächsten Runde trifft er nun auf den Russen Savelii Sadoma – der Sieger steht im Viertelfinale.

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Key Facts Paris 2024

Zeitraum26.07.2024 - 11.08.2024
Sportarten32
Nationen206
Athlet:innen gesamt10.500

Während der ÖBV-Youngster also nur überraschen kann, lastet auf dem zweiten österreichischen Vertreter deutlich mehr Druck. Der Fluch der guten Tat drängt Ahmed Hagag nämlich in die Rolle des großen Hoffnungsträgers. Oder wie es Präsident Miketic formuliert: „Er ist unser Superstar, alle Augen sind auf ihn gerichtet. Das bedeutet natürlich auch, dass auf ihn der gesamte Druck lastet, weil alle Hoffnungen auf ihn ruhen.“

Daran ist der Oberösterreicher mit ägyptischen Wurzeln allerdings selbst „Schuld“. Denn Hagag schlägt – im wahrsten Sinn des Wortes – am liebsten bei Großereignissen zu. Das Superschwergewichts-Ass (+ 92 kg) kürte sich 2022 zum U22-Europameister und holte im selben Jahr eine historische EM-Bronzene in Jerewan. Es war dies die erste EM-Medaille für Österreich seit 1975.

„Mir liegen solche Großveranstaltungen tatsächlich. Wenn es um Medaillen geht, kann ich offenbar noch mehr aus mir herausholen. Deswegen erwarte ich ehrlich gesagt von mir schon, dass ich auch hier in Serbien eine Medaille gewinne. Aber eine Medaille ist ohnehin das Ziel bei jeder Veranstaltung. Das ist so, wie wenn man zur Arbeit geht. Da will man auch immer bestmöglich abliefern. Meine Arbeit ist halt, Kämpfe zu gewinnen“, gibt der 24-Jährige stoisch zu Protokoll.

Stoisch nimmt er auch hin, dass er bei der Auslosung nicht unbedingt vom Glück verfolgt war. Zuerst wartet in Runde eins mit Davit Chaloyan (ARM) der Vize-Weltmeister von 2021, danach kommt es wohl zum Duell mit dem serbischen Mit-Favoriten Dusan Veletic.

„Ich schaue grundsätzlich immer von Kampf zu Kampf. Jeder Kämpfer boxt anders, hat einen anderen Stil. Wenn ich gut vorbereitet bin, ist mir grundsätzlich egal, wer vor mir steht“, versucht Hagag nicht zu hadern, sondern das Beste aus der schweren Auslosung zu machen. Auch mit der Last, fast schon liefern zu müssen, kann der Weltranglisten-Zweite gut umgehen.

„Druck ist immer da – bei jedem Turnier! Den mache ich mir auch selbst. Außerdem kämpfe ich für mein Land und für die Leute, die immer für mich da sind: Meine Familie, meine Freunde, unseren Verband und das Heeressportzentrum. Ich kämpfe auch für meine Zukunft. Wenn ich erfolgreich bleibe, werde ich auch beim Bundesheer verlängert.“ Und nichts täte das Bundesheer wohl lieber, als mit einem Box-Europameister zu verlängern. Hagags erster Kampf gegen Chaloyan findet übrigens am Samstagabend statt.

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