Verkehrte Eishockey-Welt
Österreichs Eishockey-Nationalteam hat bei der Weltmeisterschaft in Tschechien den Einzug ins Viertelfinale verpasst. Die Mannschaft von Teamchef Roger Bader unterlag am Dienstag dem bereits feststehenden Absteiger Großbritannien mit 2:4 (0:0, 1:1, 1:3). Trotz der besten Platzierung seit 2003 mit Rang zehn endet das Turnier mit einem Schönheitsfehler.
Clemens Unterweger brachte die Österreicher in der 23. Minute im Powerplay in Führung. Doch nach einer schwachen Leistung wendeten Ben O’Connor (28., PP2) und Brett Perlini (42., PP) das Spiel zugunsten der Briten. Evan Mosey (51.) und Robert Dowd (55., EN) sicherten Großbritannien den ersten Sieg über Österreich seit 63 Jahren. Mario Hubers Tor zum 2:4 (60.) war lediglich Ergebniskosmetik.
Durch diese Niederlage ist der Traum vom Viertelfinale für Österreich geplatzt. Finnland, das bei Punktegleichheit aufgrund des verlorenen direkten Duells hinter Österreich gereiht gewesen wäre, kann nun relativ entspannt in seine letzte Partie am Dienstagabend gegen die Schweiz gehen. Damit bleibt den Finnen eine fast historische Blamage erspart, da sie seit 1955 bei jeder WM in den Top Acht waren.
"Wir dürfen stolz sein"
Österreichs NHL-Star Marco Rossi: "Diese Partie war nicht unsere beste. Aber wir müssen zurückschauen und sehen, dass wir eine sehr gute WM gespielt haben. Wir dürfen stolz auf die gezeigten Leistungen sein. Mit diesen Jungs zu spielen macht viel Spaß!"
In die selbe Kerbe schlägt auch der nach Sieg und Niederlage stets besonnen wirkende Teamchef Roger Bader: "Wir haben eine sehr gute Eishockey-Weltmeisterschaft gespielt! In diesem siebenten Spiel waren die Briten einfach besser, weil sie befreit aufspielen konnten. Diese Spieleröffnungen hätten sie niemals machen können, wenn sie nicht schon abgestiegen gewesen wären. Auch bei den Toren war einiges an Glück dabei, dennoch, heute waren sie besser. Und das ist eine Erinnerung für uns als Team, dass wir bei der nächsten WM wieder zuerst einmal gegen den Abstieg spielen werden. Erst wenn wir genügend Punkte haben, dürfen wir vom Viertelfinale reden. Das war heute auch zu sehr in den Köpfen unserer Spieler, da war viel Nervosität dabei. Alles verständlich, wir werden auch das analysieren, unsere Lehren daraus ziehen und dort anknüpfen, wo wir erfolgreich sind. Diese WM war in jedem Fall ein Schritt nach vorne!"
Nächstes Ziel: Olympia-Quali
Das nächste große Ziel für Österreichs Eishockey-Nationalteam ist die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026. Das Qualifikations-Turnier findet vom 29. August bis 1. September in Bratislava (SVK) statt. Österreich wird dort auf Gastgeber Slowakei, Kasachstan und Ungarn treffen.