Hundertstel-Pech lässt EM-Serie reißen
Eine Hundertstelsekunde fehlte zur zwölften EM-Medaille in Folge! Janine Flock wurde beim Skeleton-Weltcup am Freitag in Sigulda Fünfte, verpasste Platz vier, der gleichzeitig EM-Bronze bedeutet hätte, um den geringstmöglichen Rückstand im Eiskanal. Der Weltcup-Sieg ging an die Kanadierin Mirela Rahneva, die Belgierin Kim Meylemans holte als Zweitplatzierte EM-Gold.
Aber der Reihe nach: Janine Flock legte im ersten von zwei Läufen in Lettland los, als hätte sie keine Bandscheibenprobleme. Nur die 21. Startzeit von 5,30 Sekunden wies darauf hin, dafür machte die 34-jährige Tirolerin in der Hochgeschwindigkeitsbahn mit ihrer Routine von 101 Weltcuprennen alles wieder wett. Die Zeit von 51,73 sollte in diesem Durchgang nur noch die Belgierin Kim Meylemans, die um 0,15 Sekunden schneller gestartet war, um neun Hundertstelsekunden toppen.
Im zweiten Lauf war Janine Flock (Startzeit 5,27) die kurz zuvor ihren alten Streckenrekord von 51,43 Sekunden an die Weltcupgesamtführende Kimberley Bos (51,31) verloren hatte, drauf und dran sich den Rekord wieder zurückzuholen, bevor im letzten Streckenabschnitt ein Fahrfehler, in Kurve 11, zu mehreren schmerzhaften Bandenberührungen führte. Am Ende fehlten mit der achtbesten Laufzeit von 51,77 Sekunden eine Hundertstelsekunde auf die Britin Amelia Coltman (EM-Bronze), neun Hundertstel auf Deutschlands Hannah Neise (Silber) und zwölf auf EM-Gold.
Damit riss die imposante Serie der dreimaligen Europameisterin (2014, 2016, 2019), die seit 2013 jedes Jahr am EM-Podest gestanden hatte. Flock: „Ich habe so viel reingesteckt, ich wollte alles perfekt machen. Dann ging alles so schnell: Ein Fehler in Kurve 11 und in Folge bin ich nicht mehr zurück in die Spur gekommen. Ich muss das erst ein bisschen sacken lassen. Aber nach zwölf Jahren einmal nicht auf den Punkt abzuliefern, kann ich hoffentlich irgendwann nach der Video-Analyse annehmen. Auch wenn es jetzt weh tut. Es geht weiter! Kim hat den EM-Titel verdient!“