Gelungener WM-Test
Österreichs Dressur-Equipe präsentierte sich am vergangenen Wochenende beim top-besetzten Vierstern-Turnier im Tiroler Fritzens in WM-Form. Allen voran: Victoria Max-Theurer und ihr Birkhof's Topas.
Die vierfache Olympiateilnehmerin brachte ihren Topas so richtig zum Funkeln, holte in der Spezial-Tour zweimal Platz 2 (mit 74,739 Prozent im Grand Prix und 74,83 im Grand Prix Spezial) hinter der zweifachen Mannschafts-Olympiasiegerin Dorothee Schneider auf First Romance.
Victoria Max-Theurer: „Es ist erst unser drittes internationales Turnier und es hat von Anfang an zwischen uns so gut funktioniert. Es macht so viel Freude mit ihm zu reiten. Ich bin begeistert von dem, was wir heute zeigen konnten. Topas ist schön, fleißig, pfiffig und gescheit, je besser wir uns kennenlernen, desto mehr können wir jetzt auch in den Prüfungen riskieren.“
Für die WM in Herning (DEN, 6.-14. August) ist das rot-weiß-rote Top-Paar bereit. Max-Theurer: „Wir sind für die WM nominiert und freuen uns sehr, dass wir Österreich wieder auf einem großen Championat vertreten dürfen. Jetzt gibt es einmal eine Woche Pause und dann werden wir ganz behutsam am Feintuning Richtung Dänemark arbeiten.“
Olympiareiterin Voglsang zweimal Zweite in Kür-Tour
Die Gesamtwertung des Manfred & Hilde Swarovski-Wanderpreises holte sich der deutsche Vizemeister Frederic Wandres mit 152,901 Punkten aus GP und GP Kür hauchdünn vor Teamkollegin Dorothee Schneider mit 152,030 Punkten aus GP und GP Special.
Hinter dem Schindlhof-Debütanten reihte sich zweimal Österreichs Renate Voglsang mit ihrem einäugigen Fürst Ferdinand ein (73,609 Prozent im Grand Prix und 77,84 Prozent in der Kür). „Er hat sich noch nie so präsentiert, wie hier am Schindlhof. Ich wusste, dass er das draufhat und dass da noch mehr drin ist. Ich bin einfach mega-happy, dass wir das endlich zeigen durften“, jubelte die Olympiareiterin, die auf Gut Fasanenhöhe am Chiemsee lebt.
Ihren 13-jährigen Sportpartner, der vor 2 Jahren eine Zahn-OP und jetzt im Jänner eine Augen-OP wegzustecken hatte, lobt Voglsang: „Er ist eine Seele von einem Pferd und er will immer alles richtig machen. In allen Gangarten und Lektionen ist er sehr stark, er hat eigentlich keine Schwächen. Deshalb haben wir eine Kür mit einer besonderen Musik für ihn komponiert, wo er alles zeigen kann, was er so draufhat.“
Was die WM betrifft bleibt Voglsang entspannt: „Wir sind im WM-Kader als Reserve vorgesehen. Wenn uns das österreichische Team braucht, werden wir da sein. Österreich ist derzeit in der glücklichen Lage einige sehr, sehr gute Reiter-Pferd-Paare zu haben.“
Lehfellner knackt erneut 71-Prozent-Marke
Der für die WM nominierte Stefan Lehfellner und Roberto Carlos MT überzeugten beim letzten WM-Test. Der 12-jährige Wallach im Besitz von Lebensgefährtin Victoria Max-Theurer scorte bei seinem dritten internationalen Grand Prix trotz eines Schreckmoments erneut mehr als 71 Prozent, holte im Grand Prix der Kür-Tour Rang 4.
Stefan Lehfellner: „Er hat sich am Anfang finden müssen, hat sich sehr auf einige spielende Kinder konzentriert. Das hat ihn dann auch so irritiert, dass er sogar kurz stehen geblieben ist und ausgehaut hat. Sonst ist die Konstanz seiner Leistungen für so ein junges Pferd beeindruckend, und das schöne dabei ist, dass er noch so viel Luft nach oben hat.“