Lea Siegl, die bei den Olympischen Spielen in Tokio einen beeindruckenden 15. Platz belegen konnte, startet am Freitagnachmittag mit ihrem Sportpartner Van Helsing P als letzte Reiter:In in der Dressurprüfung bei der Vielseitigkeits-Europameisterschaft im französischen Haras du Pin in den Bewerb. Für die 24-jährige Oberösterreicherin geht es genauso wie für ihre beiden Teamkolleg:innen Katrin Khoddam-Hazrati und Daniel Dunst um die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele in Paris 2024.

Siegl und ihr Sportpartner Van Helsing P haben Österreich bei der letzten Europameisterschaft vor zwei Jahren in Avenches (SUI) zu einem beeindruckenden sechsten Platz verholfen. Wenn das rot-weiß-rote Vielseitigkeitsteam diese Leistung wiederholen kann, stehen die Chancen auf eines von zwei zu vergebenden Olympia-Qualifikationsplätze in der Mannschaf gut.

„Leider ist die Saison 2023 für einige österreichische Reiter:innen nicht nach Plan verlaufen, deshalb sind wir nur zu dritt. Wir sind aber in einer sehr guten Form, das konnten wir heuer schon mehrmals zeigen und haben schon einige gute Ergebnisse erzielt. Aber wir haben nicht viel Spielraum für Fehler, daher ist der Druck schon spürbar. Wir werden auf alle Fälle unser Bestes geben“, sagte Siegl.

Österreich liegt im Rennen um die beiden Olympiaplätze aktuell hinter den Niederlanden, Italien und Belgien an vierter Stelle.. Siegl und Van Helsing sind nach einem Sieg im CCI-4* L in Montelibretti, einem Top-10-Platz beim CCI4* S in Marbach und einem Sieg im CCI4* Nationenpreis in Strzegom voller Zuversicht. „Heli hat sich im Laufe der Saison wirklich verbessert, er hat an Kraft und Coolness gewonnen. Ich denke, er ist im Moment in seiner besten Form. Er hat einen ganz besonderen Charakter, er will immer meine volle Aufmerksamkeit, und wenn er sie nicht bekommt, ist er richtig sauer. Er ist ein echter Kämpfer und ich kann mich auf ihn verlassen, da er immer sein Bestes gibt, wenn wir auf einem Wettkampf sind. Van Helsing P liebt es, im Rampenlicht zu stehen, und er zeigt bei Wettbewerben normalerweise viel bessere Leistungen als beim Training zu Hause. Er genießt es, wenn alle Augen auf ihn gerichtet sind und er die ganze Aufmerksamkeit bekommt", verrät die Oberösterreicherin.

Fokus auf das Team

Siegl hat sich als Einzelkämpferin für Tokio qualifiziert und in Japan mit DSP Fighting Line mit einem beeindruckenden 15. Platz abgeschlossen. „Die ganze Reise nach Tokio war ein Highlight. Es war schon immer mein Traum, eines Tages an den Olympischen Spielen teilzunehmen, und dieser Traum wurde Wirklichkeit. Ich habe viel Erfahrung gesammelt. Außerdem war es cool, all die anderen Spitzensportler:innen zu treffen! Mein Ziel ist es, zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris wieder nach Frankreich zu kommen. Ein Wettkampf vor dem Schloss von Versailles mit Tausenden von Zuschauern wäre sicher etwas ganz Besonderes. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio war schön, aber der Gedanke, mit einer ganzen Mannschaft zu den Olympischen Spielen zu fahren, motiviert mich. Daher hoffe ich sehr, dass Österreich eine Teamqualifikation für Paris 2024 gelingt, auch wenn wir alle wissen, dass das sehr schwierig wird.“

Die FEI Vielseitigkeits-Europameisterschaft läuft noch bis Sonntag, dann werden die Mannschafts- und Einzelmedaillen vergeben. Für die Länder, die ihr Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris noch nicht gebucht haben, sind noch zwei Olympia-Qualifikationsplätze zu vergeben, und der Kampf zwischen den vier Nationen – Österreich, Belgien, Italien und den Niederlanden – wird bis zum Schluss spannend sein.