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"Wir müssen über uns hinauswachsen"

Dienstag, 2. Januar 2024

Der Countdown läuft! In exakt zehn Tagen startet Österreichs Handball Männer Nationalteam gegen Rumänien in die EHF EURO 2024 in Deutschland. Neben Rumänien trifft man in der Vorrunde in Mannheim noch auf die beiden Medaillenkandidaten Kroatien und Spanien. Die Top-2 ziehen in die Hauptrunde ein, die in Köln absolviert wird. Deutschland-Legionär Lukas Hutecek spricht im Interview über die erste Vorbereitungswoche zwischen Weihnachten und Silvester, die heute Dienstag beginnende finale EURO-Vorbereitung, die Testspiele gegen Island und die Europameisterschaft selbst.

Lukas, ich hoffe, Du hattest ein schönes Weihnachtsfest. Wie hast Du es verbracht? Denn Zeit zum Entspannen gab es nur wenig.
Lukas Hutecek: Wir haben am 23. Dezember noch mit Lemgo gespielt, am 24. bin ich dann nach Hause geflogen. Die zwei, drei Tage im Kreise der Familie habe ich sehr genossen. Es hat gutgetan, alle zu sehen und Weihnachten zusammen zu verbringen. Ansonsten habe ich nicht viel gemacht, nur ein paar Freunde getroffen. Ich war froh, dass ich mal nicht an Handball denken musste. Denn am 26. Dezember ging es schon wieder los. Wir sind nach Slowenien zum Lehrgang und Testspiel gefahren.

Du sprichst es an: Die Vorbereitung auf die EHF EURO 2024 in Deutschland hat bereits vor Neujahr begonnen. Im letzten Spiel des Jahres 2023 und im ersten Spiel der EURO-Vorbereitung gab es ein knappes 33:34 gegen Slowenien. Wie beurteilst Du die Leistung der Mannschaft?
Hutecek: Ich finde, wir machen das eigentlich recht gut. Slowenien ist eine sehr gute Nation, ich war eigentlich auch ein wenig überrascht, wie weit wir sind. Obwohl wir einige Fehler im Spiel hatten, konnten wir mithalten. Das macht mich zuversichtlich, dass wir da an guten Tagen viele schlagen können.

Wie weit siehst Du das Team zehn Tage vor dem EURO-Auftakt und wie wichtig ist es, dass in diesem Jahr direkt der komplette Kader zur Verfügung steht?
Hutecek: Es ist immer wichtig, dass alle da sind und auch die Spieler aus der Deutschen Bundesliga, zu denen ich ja auch gehöre, schon dabei waren. Es tut gut, wenn alle da sind. Unsere Form sehe ich ganz gut, denn wir hatten mit der Nationalmannshaft ein ganz gutes Jahr 2023. Wir haben uns für die EHF EURO qualifiziert und die Kempa-Trophy in Tunesien (Anm.: mit Portugal, Tunesien, Schweiz) gewonnen. Wir sind echt in Form, wir haben eine superhomogene Truppe. Es macht Spaß und ich bin guter Dinge, dass wir auch bei der EURO zeigen können, was wir draufhaben.

Was läuft aus deiner Sicht schon gut und woran könnt und müsst ihr arbeiten?
Hutecek: Im Angriff sind wir sehr, sehr stark, da haben wir eine hohe Qualität. Unsere Flügelspieler sind super und haben viel Erfahrung. Mit Tobi Wagner am Kreis haben wir einen körperlich sehr präsenten und starken Spieler, er ist immer schwierig und unangenehm zu verteidigen. Mit unserem Kapitän Mykola Bilyk haben wir einen Weltklassespieler in der Mannschaft. Er zieht immer viele Gegenspieler und schafft damit immer viel Platz und das macht es auch einfacher für die Nebenleute. Unser Manko ist das Zusammenspiel zwischen Deckung und Torhüter. Das bekommen wir nicht immer hin. Wir kassieren immer viele Gegentore. Vorne bekommen wir es hin, da mache ich mir wenig Gedanken, aber hinten ist es bei uns immer schwieriger.

Vor der EURO gibt es mit zwei Spielen gegen Island abschließende Tests. Was erwartet Euch dort und wie wichtig sind diese Testspiele gegen starke Gegner?
Hutecek: Island ist eine Top-Mannschaft, es wird sehr schwer werden. Sie haben viele Spieler die bei Topvereinen, wie beispielsweise Kristjansson und Magnusson beim SC Magdeburg, unter Vertrag stehen. Auch mein ehemaliger Teamkollege aus Lemgo, Bjarki Mar Elisson, spielt bei Veszprém. Sie haben eine gute Truppe, das wird ganz schwer für uns sein, vor allem, weil ich glaube, dass sie uns nicht so liegen. Sie haben im Eins-gegen-Eins starke Spieler und machen es uns extrem schwer. Da müssen wir uns viel überlegen, wie wir sie stoppen wollen.

Die EHF EURO 2024 beginnt in Mannheim mit dem Match gegen Rumänien. Wie wichtig ist gerade diese Partie?
Hutecek: Die ist ganz wichtig. Da müssen wir gewinnen. Wir haben gegen Rumänen schon in der Quali gespielt (Anm.: und beide Spiele gewonnen). Sie sind ein schwerer Gegner, körperlich stark, sehr robust und haben mit Xavier Pascual einen Toptrainer. Und da müssen wir alles reinwerfen, müssen vollen Fokus haben, da müssen wir funktionieren. Unser voller Fokus liegt auf Rumänen.

Dann folgen noch Kroatien und Spanien. Wie stehen eure Chancen, was ist euer Ziel für die EURO?
Hutecek: Ziel ist es, in die Hauptrunde zu kommen. Wir wissen, dass es eine echt harte Gruppe ist, es muss viel passen, wenn wir Kroatien oder Spanien schlagen wollen, da muss viel funktionieren und alles passen. Aber wir sind eine sehr gute, sehr homogene Truppe. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, ist da viel drin. Kroatien ist ein harter Brocken, aber sie haben gegen Holland verloren, da sind wir keinesfalls chancenlos, es wird ein enges Spiel werden. Ich hoffe, dass wir als glücklicher Sieger vom Feld gehen werden und die Hauptrunde erreichen werden. Es liegt an uns, wir müssen über uns hinauswachsen und es wäre natürlich überragend, in Köln zu spielen. Deswegen wären wir alle gerne in der Hauptrunde.

Wie sehr freut es dich persönlich, dass die EURO in Deutschland stattfindet, in dem Land, in dem du selbst aktiv bist?
Hutecek: Dass die EURO in Deutschland stattfindet, ist das Größte was es gibt. In Deutschland hat der Handball so einen hohen Stellenwert. Ich freue mich richtig drauf, in Mannheim zu sein, auf eine volle Halle, jeder in der Stadt wird über Handball reden. Darauf freue ich mich sehr, das Gefühl zu erleben, es wird unglaublich werden. Ich finde es nochmal schöner, dass ich in Deutschland spiele. Ich habe da überall schon gespielt, ich freue mich riesig drauf!

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