Österreich schafft die Handball-Sensation bei der EM in Deutschland. Mit 33:33 (17:15) gegen Vize-Europameister Spanien holen Mykola Bilyk und Co. den Aufstieg in Gruppe B.

Österreich ging Dienstagabend in der vollbesetzten Arena in Mannheim mit einer Zweitoreführung in die Pause. Wie im Spiel vor zwei Tagen gegen Kroatien, das überraschend Unentschieden endete, bot die Truppe von Teamchef Aleš Pajovič vor allem in der Verteidigung einen Kampf um jeden Meter, um jeden Ball.  

Der zweifache Europa- und Weltmeister schaffte vier Minuten vor Schluss den Ausgleich zum 31:31. In der Empty-Net-Phase ging Spanien mit 32:31 in Führung. Zwei Minuten blieben auf der Uhr. Robert Weber verwandelte ganz cool einen Siebenmeter zum 32:32 ins Kreuzeck. In der Schlussminute verwandelt Spanien ebenfalls einen Siebenmeter zum 33:32. 40 Sekunden sind noch auf der Uhr, Österreich nimmt im Ballbesitz 22 Sekunden vor dem Ende ein Timeout. Österreich benötigt ein Tor, um im Turnier zu bleiben und die Sensation zu schaffen. Tatsächlich schießt der 38-jährige Janko Bozovic sein Team mit dem 33:33 nach Köln.

"Einfach nur stolz"

„Das ist mein zehntes Großereignis. Das ist das Größte, was wir bisher geschafft haben, hier in Deutschland in dieser Gruppe gegen Kroatien und Spanien weiterzukommen“, jubelte Teamroutinier Robert Weber.

Aleš Pajovič war ebenso sichtlich gerührt: „Ich bin einfach nur stolz auf mein Team. Sie haben daran geglaubt, deshalb haben sie es geschafft!“

Österreich löste mit vier Punkten als Zweiter der Gruppe B hinter Kroatien das Ticket für die Top-12. Zum fünften Mal nach 2010 (Heim-EM), 2014 (EM), 2015 (WM) und 2020 (Heim-EM) überstand Österreich bei einer Endrunde die erste Turnierphase.

Zuvor hatte sich Kroatien in Gruppe B am letzten Spieltag der Vorrunde in Mannheim den Aufstieg in die Hauptrunde gesichert. Gegen das punktelose Schlusslicht Rumänien behielt der Favorit am Dienstag mit 31:25 (16:12) die Oberhand und gewann die Gruppe mit fünf Zählern.

Österreich übersiedelt nun nach Köln in die Gruppe 1 der Hauptrunde. Dort trifft das rot-weiß-rote Team auf Ungarn (18.1.), Deutschland (20.1.), Frankreich (22.1.) und Island (24.1.).