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Silber nach Aufholjagd

Samstag, 20. Januar 2024 / Gangwon 2024

Geschichte wiederholt sich! Sechs Jahre nach den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang ist die Region auch für Österreichs Wintersport-Nachwuchs ein guter Boden. Nachdem Rodlerin Marie Riedl vormittags in Alpensia zu Bronze gerast ist, fliegt Skispringer Humml am Nachmittag zur zweiten Medaille für das Youth Olympic Team Austria. Nach einer spektakulären Aufholjagd im zweiten Durchgang jubelt der Tiroler über Silber!

Die erste Skisprung-Entscheidung der Burschen entwickelte sich bei schwierigen Verhältnissen zum Nervenkrimi, rot-weiß-rotes Happy-End inklusive. Lukas Haagen und Nikolaus Humml  zeigten im ersten Durchgang stabile Sprünge, aber stabil reichte nur für die Plätze sechs und acht. „Der erste Sprung ist mir gar nicht gut gelungen, das hat mich richtig gewurmt. Aber vielleicht konnte ich deshalb entspannt in die Entscheidung und All-In gehen“, so Humml.

Mit seinem Finalsprung auf 106 Meter setzte der 16-Jährige ein Ausrufezeichen und die vor ihm liegenden Konkurrenten gehörig unter Druck. „Ich habe gewusst, was ich machen muss! Ich hatte ein gutes Gefühl aufgebaut und hatte ein klare Vorstellung, wie der Sprung werden soll. Ich habe in der Spur eine gute Geschwindigkeit aufgebaut und in der Luft schnell gemerkt, dass es richtig dahingeht und voll durchgezogen. Die Bedingungen waren sicher perfekt, aber man muss es auch nützen.“

Das große Zittern

Danach begann für Humml, der für den Kitzbüheler Skiclub springt, das große Zittern. Aber Athlet um Athlet biss sich am Score des österreichischen Jungadlers (210,7 Punkte) die Zähne aus. Erst der Kasache Ilya Mizernykh überflügelte Humml (214,0 Punkte). Der polnische Halbzeitführende Lukasz Luaszczyk landete bei 108,5 Metern, griff dabei aber in den Schnee und fiel auf Rang drei zurück, einen Punkt hinter Humml, der es zunächst gar nicht glauben konnte, dass sein Super-Sprung mit Silber belohnt wurde.

„Ich war mit meinem Sprung sehr zufrieden, dachte aber nicht, dass es für eine Medaille reicht. Aber der Plan, die anderen zum Nachdenken zu bringen, ist voll aufgegangen“, so Humml, für den das Warten im Auslauf die schwierigste Aufgabe war. „Die Minuten haben sich wie Stunden angefühlt, für das Nervenkostüm war es nicht angenehm. Aber als klar war, dass ich die Medaille fix habe, wurde ich von meinen Emotionen übermannt“, erfüllte sich der Kirchberger mit Olympia-Silber einen Kindheitstraum.

„Davon träumt man, wenn man mit einem Sport beginnt. Im Training, aber auch wenn ich vor dem Fernseher gesessen bin und die Athleten bewundert habe, die mit Leidenschaft ihren Sport leben. Ich wollte den gleichen Weg gehen. Dass ich hier eine Medaille gewinnen konnte, ist einfach der Wahnsinn und gibt mir brutalen Aufwind für die nächsten Aufgaben.

Teamkollege Lukas Haagen landete mit Sprüngen auf 99 und 102 Meter auf dem sechsten Platz. Die Bronzemedaille verpasste der Steirer um gerade einmal 5,7 Punkte.

Volle Attacke

Dementsprechend zufriedenstellend fiel die Bilanz von Teamleader Christoph Strickner aus: „Es hat sich angekündigt. Wir haben gewusst, dass es heute aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen sehr schwer werden wird und waren darauf eingestellt, dass im zweiten Durchgang noch alles passieren kann. Die Devise war klar: volle Attacke! Es war bis zum Schluss eine richtige Zitterpartie, zum Glück mit einem positiven Ende für uns. Jetzt fällt enormer Druck ab und wir können viel positive Energie mitnehmen.“

Beflügeln soll die Medaille auch die Skisprung-Mädchen, die im Einzelbewerb ihr Leistungsvermögen nicht gänzlich abrufen konnten: Sara Pokorny belegte Rang 12, Teamkollegin Meghann Wadsak klassierte sich unmittelbar dahinter.

Am Sonntag ist das Skisprung-Quartet noch einmal im Einsatz: die Entscheidung im Mixed Team bildet den Abschluss der Skisprungbewerbe im Alpensia Ski Jumping Centre. Start ist um 4:30 Uhr (MEZ).

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