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"Das schweißt uns zusammen"

Mittwoch, 31. Januar 2024 / Gangwon 2024

Der zwölfte Wettkampftag bei den Olympischen Jugend-Winterspielen in Gangwon war nichts für schwache Nerven. Österreichs Kombinierer:innen zeigten im abschließenden Teambewerb eine fulminante Aufholjagd, lagen zwischenzeitlich auf Goldkurs, gingen am Ende allerdings nach einem Sturz und Platz vier leer aus. Statt Vorwürfen gab es ein klares Team-Commitment: „Das zeichnet uns aus und schweißt uns noch mehr zusammen!“

Andreas Gfrerer, David Liegl, Katharina Gruber und Clara Mentil legten im Mixed-Bewerb der Nordischen Kombination auf der Schanze den wichtigen Grundstein für den nächsten Spitzenplatz. Das rot-weiß-rote Quartett ging mit einem Rückstand von 0:23 Sekunden (425,2 Punkte) auf Norwegen als vierte Nation in die anspruchsvolle, 3,3km lange, Loipe. Die Rolle des Jägers gefiel und die vorgenommene Aufholjagd lief am Anfang wie geplant. Doch dann sollte das Rennen eine dramatische Wendung nehmen.

„Auf der Schanze gab es heute nichts zum Aussetzen, da waren wir alle vier am Punkt. Ich wollte in der Loipe dann schnell den Rückstand verkürzen, ohne dabei am Anfang das ganze Pulver zu verschießen. Das ist echt gut gelungen“, erklärt Startläufer Liegl, der als Zweiter an Gruber übergab. Die 16-jährige Steirerin zeigte ihr Potential, überholte bereits im ersten Anstieg die führende Norwegerin und hielt das Tempo hoch. „Ich war wirklich froh, dass mir noch ein guter Sprung gelungen ist. Dann ist es richtig gut gelaufen. Die Norwegerin habe ich schnell eingeholt und uns einen Vorsprung erarbeitet, das hat mir noch einen weiteren Boost gegeben. Es war ein super Gefühl und macht mich wirklich sehr stolz.“

Dramatischer Rennverlauf

Auch ihre Teamkollegin Mentil lief ein beherztes Rennen. Der Vorsprung schrumpfte zwar, aber die angepeilte Medaille war weiterhin in Griffweite. Auf der letzten Abfahrt passierte der 17-jährigen Kärntnerin allerdings ein Malheur. Sie kam zu Sturz und büßte wertvolle Sekunden ein. Die Folge: eine emotionale Achterbahnfahrt bei Athletin, Teamkollegin:innen, Betreuer:innen und den rot-weiß-roten Zuschauer:innen. „Mein Herz ist gebrochen. Natürlich kann das jedem passieren, aber es ist einfach extrem bitter. Ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Das Motto muss jetzt lauten: aufstehen und weitermachen. Der Sturz war hart für mich, aber die Momente nach der Übergabe im Ziel waren noch viel härter“, gibt Mentil einen emotionalen Einblick.

Mit Andreas Gfrerer als Schlussläufer hatte Österreich noch ein Ass im Ärmel, doch der Einzel-Goldmedaillengewinner biss sich am drittplatzierten Italiener die Zähne aus und kam letztendlich auf dem schmerzhaften vierten Platz (+34,8 Sekunden) ins Ziel. Der Sieg ging in einer Zeit von 34:09,2 Minuten an Finnland. Silber holte überraschenderweise Slowenien (+14,4 Sekunden), Italien sicherte sich Bronze (+23,2 Sekunden). 

Team als wichtiger Rückhalt

„Wir haben unsere Sache heute trotzdem sehr gut gemacht. Claras Missgeschick vor dem Ziel hat meine Strategie kurzfristig komplett über den Haufen geworfen. Ich habe alles versucht, konnte uns aber nicht mehr in den Medaillenkampf zurückbringen. Schade, aber diese Momente gehören im Sport leider auch dazu“, berichtet der Salzburger nach einem ereignisreichen Wettkampftag.

Missgeschick hin, verpasste Medaille her. Das Team steht bei den Nordischen Kombinierer:innen über allem. „Wir haben ein super Team, hatten sehr viel Spaß und einen unglaublichen Spirit. Wir haben die Zeit zusammen sehr genossen. Daher war es klar, dass wir füreinander da sind, uns unterstützen und in schwierigen Phasen Trost spenden. Das zeichnet uns aus und schweißt uns noch mehr zusammen!“, sind sich Gruber, Liegl und Gfrerer einer Meinung. Mentil ergänzt: „Dieser Moment zusammen war für mich sehr wichtig und hat mir einfach ein gutes Gefühl gegeben. Einfach Danke.“

Am morgigen Donnerstag findet bei den Olympischen Jugend-Winterspielen in Gangwon der letzte Bewerb mit österreichischer Beteiligung statt. Heidi Bucher, Katharina Engelhardt, Elias Eischer und Niklas Walcher kämpfen in der abschließenden Mixed-Staffel über 4x5km um einen weiteren Spitzenplatz.

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