"Bekomme immer noch Gänsehaut"
Team-Olympiasieger, Skiflug-Weltrekordhalter, mehrfacher WM-Medaillengewinner und Tagessiege am Fließband – mit den Erfolgen von Stefan Kraft könnte man ganze Bücher füllen. Doch ein Erfolg hat bis zum vergangenen Wochenende auf dieser Liste noch gefehlt, der Vierschanzentournee-Heimsieg in Bischofshofen.
Mit einer unglaublichen Leistung konnte sich der 30-Jährige diesen Traum zum Abschluss der 72. Vierschanzentournee nach vielen Anläufen erfüllen und jubelte über einen seiner emotionalsten Siege im Weltcup. „Der Sieg gehört sicherlich zu meinen persönlichen Top-3. Auf diesen Tag habe ich sehr lange gewartet. Es waren sehr viele Familienmitglieder und Freunde da, einfach großartig. Wenn man ihnen dann bei der Hymne in die Augen schauen kann und die ganzen Fans sieht, dann sind das einfach unglaublich schöne Momente. Wenn ich jetzt noch daran denke, bekomme ich wieder eine Gänsehaut“, strahlt Kraft nach seinem emotionalen Heimsieg. Es war bereits der sechste Erfolg in der laufenden Saison.
Auch wenn es am Ende nicht mit dem erhofften Gesamtsieg – noch nie hat Kraft bei der Tournee mehr Punkte gemacht – gereicht hat, kann der Team-Olympiasieger von Peking eine zufriedenstellende Bilanz ziehen: „Die Vierschanzentournee hat eine brutale Tradition, sie ist einfach ein Mythos. Das Medieninteresse ist groß, der Druck steigt und die Stadien sind bis auf den letzten Platz gefüllt. In Bischofshofen ganz oben zu stehen, war ein großer Kindheitstraum. Schön, dass der jetzt in Erfüllung gegangen ist. Die Tournee war sehr gut, aber das Momentum war nicht ganz auf meiner Seite. Es waren viele gute Sprünge dabei – ein bis zwar waren vielleicht nicht ganz auf dem Punkt – aber so richtig im Flow war ich nicht und in den entscheidenden Momenten hat das Quäntchen Glück gefehlt. Aber ich bin mit Platz drei sehr zufrieden.“
Aber wer glaubt, die heimischen Skispringer haben jetzt eine lange Pause zur Erholung, der irrt: „Ich bin froh, dass ich körperlich gut durch die Tournee gekommen bin. Aber die Polen-Tour wird auch intensiv, aber mein Fokus liegt auf der Skiflug-WM am Kulm. Dort möchte ich körperlich in Top-Form sein. Ich werde die nächsten Tage hart arbeiten, dann bin ich guter Dinge, dass ich auch am Kulm in bestmöglicher Form bin. Die WM kommt wohl zum perfekten Zeitpunkt.“