Am 7. September 2005 absolvierte Michael Mörz bei einem 0:0-Remis gegen Aserbaidschan in Baku seinen ersten Länderspieleinsatz. Etwas mehr als ein Monat später erblickte am 10. Oktober 2005 seine zweite Tochter das Licht der Welt: Charlize Mörz. Weniger als 20 Jahre später schreibt die Familie Mörz nach wie vor Sport-Schlagzeilen. Charlize kürte sich 2024 zur ersten österreichischen Siegerin eines Weltcup-Bewerbs und sicherte sich zudem den Gesamtweltcup im Bodenturnen. Die Draufgabe war das Ticket für die Olympischen Spiele Paris 2024.
Dabei hatte Papa Michael versucht, seine Töchter zum Fußball zu bewegen - ohne Erfolg. "Mit dem Papa haben wir oft im Garten gespielt. Einmal bin ich zum SV Mattersburg auch hingegangen, hab mir Fußball angeschaut. Aber das hat mir halt nicht so getaugt. Das war schon immer so: Ich wollte lieber herumspringen. Papa hat uns auch immer Turnerinnen-Videos gezeigt, das hat uns drei Schwestern so gut gefallen."
Von ihrem sportlichen Vater, der als Aktiver zwölf Länderspiele für das ÖFB-Team absolvierte, profitiert Charlize enorm. "Er hat mir beigebracht, wie er das Match im Kopf vorher durchgespielt hat. So mache ich es mit meinen Übungen auch. Ich gehe sie am Tag vor dem Wettkampf durch, sage mir, dass es super läuft und das hilft mir."
Inzwischen lebt und trainiert Charlize, wie ihre Schwestern Alissa und Collien, in Linz. Ab 27. Juli starten die Turn-Bewerbe in der Arena von Paris Bercy, die Vorfreude ist groß. Dabei kommt die Olympia-Teilnahme früher, als gedacht: "2028 war für mich und mein Umfeld einfach realistischer, weil ich noch so viel Potential habe. Den Wettkampf in Paris möchte ich nun genießen, ein Boden-Finale wäre das Nonplusultra. Und dann gilt es aus diesem Event so viel wie möglich für die Zukunft mitzunehmen."