„Sportler:innen dürfen Einsparungen nicht spüren“

Am Tag nach der Budgetrede von Finanzminister Markus Marterbauer haben führende Vertreter des österreichischen Sports im Haus des Sports in Wien Stellung zu den geplanten Einsparungen bezogen. Sie warnten vor massiven und schmerzhaften sowie nachhaltigen Auswirkungen auf Spitzen- und Breitensport und zeigten gemeinsam auf, welche Maßnahmen jetzt notwendig sind, um die Zukunft des organisierten Sports in Österreich abzusichern. ÖOC-Präsident Horst Nussbaumer war Teil der Pressekonferenz und warnte: "Unsere Sportler:innen dürfen keinen Nachteil gegenüber den Athlet:innen anderer Länder haben."
Im Zentrum der gestrigen Budgetrede stand der Sparkurs der Bundesregierung. Auch der Sport ist davon massiv betroffen: Im Doppelbudget 2025/26 sind deutliche Kürzungen der Fördermittel vorgesehen. Sport Austria-Präsident Hans Niessl warnt vor den weitreichenden Folgen für das gesamte Sportsystem.
Die staatlichen Fördermittel sinken im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Millionen Euro – aus Sicht von Sport Austria entspricht das einem Rückgang von rund 13 Prozent. Betroffen sind sowohl der Spitzen- als auch der Breitensport sowie die gesamte Vereinslandschaft.
ÖOC-Präsident Horst Nussbaumer: "Unsere Athleti:innen, die sich für Olympische Spiele qualifizieren, gehören meistens zu den allerbesten der Welt. Das ist nur möglich, wenn man unter entsprechenden Bedingungen trainiert. Das kostet natürlich Geld. Ich fühle mich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass unsere Spitzensportler:innen genau diese Bedingungen vorfinden. Sie haben Vorbildfunktion für die Gesellschaft. Ich glaube an das Comeback-Stronger-Modell, Tatsache ist aber auch, dass die Winterspiele 2026 vor der Tür stehen. Unsere Sportler:innen dürfen keinen Nachteil gegenüber den Athlet:innen anderer Länder haben – weder im Wettkampf noch im Training."
"Ich stehe dafür, dass wir alles dahingehend optimieren, damit sich unsere Fachverbände, die es gewohnt sind mit wenig Geld auszukommen, gut auf die Winterspiele vorbereiten können. Weiters müssen wir in Hinblick auf Los Angeles 2028 die bestmöglichen Bedingungen schaffen. Denn nur bei uns wird gespart und im Sport bedeutet Stillstand immer einen Rückschritt. Wir müssen zusammenhalten. Es geht darum, dass wir am Ende des Tages unseren Sportler:innen in die Augen schauen können. Wir sind in engem Kontakt mit den Fachverbänden. Ihnen ist bewusst, dass es zielgerichtete Maßnahmen braucht. Die Sportler:innen dürfen neun Monate vor Milano Cortina nicht merken, dass gespart werden muss. Alle Funktionär:innen wissen, worum es geht."