Simulationen als Gefühlsbringer
Im Dezember 2023 legte Julia Mayer in Valencia (ESP) einen Marathonlauf auf den spanischen Asphalt, der es in sich hatte. Sie pulverisierte ihren erst gut ein halbes Jahr alten eigenen ÖLV-Rekord um fast vier Minuten und schaffte es mit einem „Negativ-Split“ in 2:26:43 Stunden um 7 Sekunden unter der geforderten Olympia-Norm zu bleiben. Somit konnte die 31-Jährige ihre ganze Vorbereitung des heurigen Jahres auf Paris ausrichten. Letztes Jahr war gab sie bei der Weltmeisterschaft in Budapest ihr Marathon-Debüt bei einem Großereignis, das sollte der spätberufenen Läuferin einiges an Erfahrung für dem Olympia-Marathon mitgeben.
Diesen Februar verbesserte die Niederösterreicherin in Barcelona (ESP) bereits ihren eigenen Halbmarathonrekord, im April in der Olympiastadt dann jenen im 10km-Straßenlauf. Beim Vienna City Marathon genoss sie diesmal die großartige Stimmung mehr als sie auf eine schnelle Zeit aus war, trotzdem wurden es 2:31:25 Stunden. Im Juni folgte der Start bei der Europameisterschaft in Rom im Halbmarathon, hier konnte Mayer mit Platz 36 aus dem Training heraus zufrieden sein. Danach legte die Bad Fischauerin den Fokus auf die Simulation der schwierigen Olympia-Strecke, die mit in Summe mehr als 400 Höhenmetern sehr untypisch angelegt ist. Bergauf und Bergab-Einheiten standen auf dem Trainings-Programm, dazwischen sogar der ein oder andere Berglauf-Wettkampf. Dazu gab es noch Läufe bei großer Hitze, alles um beim Saisonhighlight optimal vorbereitet am Start zu stehen und eventuell einigen Konkurrentinnen gegenüber einen Vorteil zu haben. In Paris wird die Olympia-Debütantin am Schlusstag als Letzte der ÖOC-Delegation an den Start gehen und somit die Spiele in Frankreich für Österreich beschließen.
„Ich habe mir heuer nur einige wenige Rennen ausgesucht, die alle sehr gut gelungen sind, obwohl sie alle der Olympiavorbereitung untergeordnet waren. Cool waren die beiden Rekorde im Frühjahr im Halbmarathon und über 10km, da war ich auch schon einmal in Paris und habe den Olympiakurs besichtigt. Rom war ein wichtiger Schritt, um zu sehen, ob die verbesserte Technik während des Rennes schon sitzt. Wir haben in den letzten Monaten sehr viel Spezifisches trainiert, um in Paris die Passagen bergauf und vor allem bergab gut laufen zu können“, verrät Mayer und ergänzt: „Es ist sicher anders als früher, so ein Rennen bin ich auch noch nie gelaufen. Zusätzlich ist es ja mein Olympia-Debüt gegen die gesamte Weltklasse. Durch die Simulationen habe ich ein wenig ein Gefühl bekommen, was auf mich mit dieser Strecke zukommt. Von der Papierform her bin ja relativ weit hinten, trotzdem möchte ich mich um einiges nach vorne verbessern, das ist mein großes Ziel. Ich werde alles geben, was an dem Tag in meinem System drinnen ist. Die Vorfreude ist extrem groß, die Motivation ist da und ich bin schon bereit fürs Rennen.“
MEDAILLENSPIEGEL
Key Facts Paris 2024
Zeitraum 26.07.2024 - 11.08.2024 Sportarten 32 Bewerbe 329 Nationen 206 Athlet:innen aus Ö. 81 (W: 37, M: 44) Athlet:innen gesamt 11.119