Schwieriger Start
Mittwochvormittag war Turnierbeginn für Österreichs Golferinnen Sarah Schober und Emma Spitz im Le Golf National bei den Olympischen Spielen in Paris. Die beiden konnten es gar nicht erwarten, bis es endlich losging. Schober schwärmte zuvor vom Golfplatz und bezeichnete ihn als „mega-cool“ und „wahrscheinlich der beste in diesem Jahr, auf dem wir zu Gast sein dürfen.“ Am ersten Spieltag erschwerte aber der Wind erstmal das Spiel der Olympia-Debütantinnen. Am Ende des ersten Tages lagen beide auf dem geteilten 36. Platz.
Emma Spitz schlug als erste rot-weiß-rote Athletin ab und musste sich auf den ersten vier Löchern über drei Bogeys ärgern.
Passagier des eigenen Schiffs
„Es war wirklich ein Kampf heute“, sagte Spitz. Am Anfang habe sie sich eigentlich gut gefühlt und einen perfekten Schlag gemacht. Genau dorthin, wo sie den Ball haben wollte. „Dann kam ein bisschen Adrenalin dazu und schon ist er hinten rausgeflogen. Am Start kommen keine leichten Löcher, wo man mal entspannt hineinkommen kann. Stattdessen muss man auf jedem Loch perfekt platzieren, um Bogeys zu vermeiden. Das ist mir leider nicht gelungen. Ich bin die ganze Runde lang hinterhergelaufen und war nicht der Fahrer von meinem Schiff. Ich war eher Passagier und bin ein bisschen mitgeschwommen.“
Erst gegen Ende gelangen der Niederösterreicherin deutlich bessere Schläge — ausgenommen vom Double Bogey am vorletzten Loch. „Da habe ich leider einen blöden Fehler gemacht, der nicht passieren darf. Du kriegst eigentlich nie leichte Birdie-Chancen, aber man weiß, man muss sie irgendwo herbekommen und versucht dann oft zu verkrampft, das Birdie irgendwie herzuholen.“
Neben dem Wind erschwerte heute auch das Grün ihr Spiel. „Die Grün sind eher auf der härteren Seite. Sobald Rückenwind ist, rollt der Ball gleich doppelt so weit aus. Er muss halt einfach bei der Fahne landen und hat dann schon keine Chance, dass er nahe genug dort bleibt.“ Spitz war dennoch begeistert von der Atmosphäre. „Es war richtig cool am ersten Abschlag, auch meine Eltern, Freunde von ihnen und andere österreichische Fans waren da. Das ist sehr cool und viel mehr als das, was wir normalerweise bekommen. Als Profi ist man sehr oft auf sich allein gestellt und spielt immer nur für sich oder das eigene Umfeld. Bei den Spielen steht aber ein ganzes Land hinter dir und das ist etwas ganz Besonderes.“
STEIERMARK SUPPORT
Sarah Schober startete im letzten Flight und wurde von ihren Eltern, Nichte Mia-Sophia, Golf-Kollegin Sophie Witt und Freunden bis zum Schluss angefeuert. „Es machte riesen Spaß! Man kann es einfach nur genießen, für jeden Schlag kämpfen und schauen, dass man das Beste draus macht.“
Bis auf Loch 14 (Double Bogey) gelang der Steirerin das sehr gut. Birdies auf Loch 8 und 9 stimmten sie „schwer zufrieden. Vom Tee könnte es noch ein bisschen konstanter und stabiler sein. Die 14 tut ein bisschen weh, weil es ein ganz kleiner Fehler war, der sich aber groß ausgewirkt hat. Aber Gott sei Dank haben wir noch drei Tage. Wir wissen, was wir zu tun haben und werden schauen, was wir noch rausholen können.“
Teilweise fand auch sie es an diesem Tag „windig“, weshalb es schwierig wurde, die richtigen Linien zu finden und die Grüns anzuspielen. Nach dem ersten von vier Tagen lagen Schober und Spitz auf dem geteilten 36. Rang. „Zwischendrin war es gut, dass ich vorne mit den Top-Ten ein bisschen mitgemischt habe. Das ist auch das Ziel, dass man nicht vom Gas runtergeht, sondern weitermacht und ein paar Birdies reinholt“, erklärte Schober abschließend.