Premiere auf Rang 15

Gastgeber Deutschland mit Karina Schönmaier und Timo Eder gewann in Leipzig die sportlich ausgezeichnet gelungene erste Europameisterschafts-Entscheidung im „Mixed Team Final“ des Kunstturnens. Großbritannien (Ruby Evans, Jake Jarman) verlor das spannende große Finale und sicherte sich Silber. Das kleine Finale um Bronze ging an Italien (Manila Esposito, Lorenzo Casali) vor Frankreich (Morgan Osyssek-Reimer, Anthony Mansard). Österreich mit Selina Kickinger und Alexander Benda reihte sich auf Position 15 ein.
Nach mehrjähriger Erprobung und Weiterentwicklung des Formats bei unterschiedlichen Gelegenheiten wird das neue „Mixed Team Final“ 2028 in Los Angeles seine Olympia-Premiere als 15. „Medal Event“ des Kunstturnens feiern. Bei der Europameisterschaft in Leipzig ging es vor ausverkauftem und am Ende jubelnden Haus im Ausscheidungsmodus in mehreren Runden erstmals um die Elite-Entscheidung auf kontinentaler Ebene.
Die besten 16 Duos einer eigenen Qualifikation aus den Gerätewertungen Sprung, Schwebebalken und Boden (Frauen) bzw. Boden, Barren und Reck (Männer) der ersten EM-Wettkampftage erhielten die Startberechtigung. Da pro Team bzgl. der zwei pro Runde zu wählenden Geräte – wobei es immer von null begann – taktiert werden musste, blieben Überraschungen entgegen der Papierform nicht aus: Favoriten wollten sich ihre Top Scores für die Entscheidungsphase aufheben, andere Teams turnten die besten Übungen zu Beginn, um eine Aufstiegschance zu haben.
Selina Kickinger und Alexander Benda hatten für Österreich den letzten der 16 Startplätze ergattert und entschieden sich in Runde eins für den Sprung bzw. den Barren. Da Kickinger die Landung ihres Yurchenko mit 1,5 Schrauben verpatzte, reichte auch eine stark gelungene Kür Bendas nicht zum Aufstieg in die Runde zwei der besten acht Teams.
Kickinger, sie springt im Wettkampf normalerweise einen Yurchenko mit Einfach-Schraube, trainiert aber bereits die doppelte: „Ich wollte eigentlich nur eine Schraube springen, habe in der Luft die Orientierung verloren, plötzlich waren es eineinhalb Schrauben mit unerwarteter Vorwärtslandung.“ Für Kickinger folgt tags darauf noch das Einzel-Mehrkampf-Finale der EM.
Benda: „Ich wollte Kleinigkeiten aus der Qualifikation noch verbessern und habe ein bisschen überkorrigiert. Aber meine Leistung war wieder in Ordnung. So ein großes internationales Finale ist immer etwas Besonderes. Wäre es optimal gelaufen, hätten wir die Top 8 draufgehabt.“ Hinter Österreich klassierte sich die Türkei, bei der ausgerechnet Welt- und Europameister Adem Asil einen schweren Fehler verzeichnete.