Ohne Vorbereitung ins Semifinale
Das Weltcup-Finale im Klettern steigt bis Sonntag (6. Oktober) in Seoul (KOR). Den Startschuss des letzten Weltcup-Stopps bildete die Boulder-Qualifikation – während bei den Herren kein Österreicher am Start war, meisterte Jessica Pilz bei den Damen den Semifinal-Einzug. Der Fokus der Olympia-Bronzemedaillengewinnerin liegt jedoch auf dem Vorstieg, bei dem sogar noch der Sieg in der Weltcupwertung und damit die Titelverteidigung möglich ist.
Pilz spielte am Mittwoch in der Boulder-Qualifikation ihre Klasse aus und schaffte es mit drei Tops und fünf Zonen als 17. ins Semifinale der Top-20 – ohne richtige Vorbereitung. „Es war nicht gut, aber auch nicht schlecht. Seit Paris bin ich nicht mehr im Bouldertraining und nehme den Bewerb mit, weil ich schon hier bin“, so die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin. Die Erwartungen für das Halbfinale am Donnerstag sind entsprechend niedrig: „Ich habe mir im Bouldern nicht viel vorgenommen – ich schaue einfach, was drin ist.“
Franziska Sterrer belegte mit einem Top und fünf Zonen Rang 33. „Es wären definitiv noch zwei Tops mehr drin gewesen, aber es hat nicht sein sollen. Somit ist die Saison 2024 für mich zu Ende und ich bin stolz, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe. Auch, wenn es am Ende nicht mehr für gute Ergebnisse gereicht hat, war es mir wichtig die Saison wie geplant abzuschließen und nicht frühzeitig aufzugeben“, sagt die Oberösterreicherin. „Es warten nun auch einige private Projekte, die in den letzten Jahren wegen der Olympia-Qualifikation zu kurz gekommen sind, auf mich. Ich freue mich darauf, jetzt wieder mehr Zeit für mich zu haben und die Off-Season genießen zu können.“
Für Pilz richtet sich der Fokus nach dem Boulder-Finaltag am Donnerstag auf den Vorstieg. In ihrer Paradedisziplin kämpft sie am Wochenende (Samstag Quali, Sonntag Halbfinale und Finale) um einen Spitzenplatz in der Weltcup-Gesamtwertung. Aktuell belegt sie mit 2.220 Zählern Rang fünf, direkt hinter Teamkollegin Mattea Pötzi (2.250 Punkte). Olympiasiegerin Janja Garnbret aus Slowenien, mit 3.000 Punkten in Führung, lässt das Weltcup-Finale aus. Somit ist für Pilz auch die Titelverteidigung in der Disziplinenwertung möglich.
„Im Vorstieg hoffe ich schon, dass ich vorne mitklettern kann. Ich bin nach den Olympischen Spielen zwar auch nicht mehr in der Höchstform, aber ich habe versucht, im Training das Beste daraus zu machen. Mit dem Sieg in der Weltcupwertung wird es schwierig, weil gute Leute vor mir in einer besseren Position sind, ich will einfach im Bewerb alles rausholen, abgerechnet wird am Ende“, meint Pilz.
Aufgrund des Weltcup-Finales verpasst die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin auch die Lotterien Sporthilfe-Gala am Donnerstag, bei der sie in der Kategorie „Sportlerin des Jahres“ in den Top-3 aufscheint.