Wenn Matěj Švancer über seinen Sport spricht, dann klingt das nicht nach Wettkampf, sondern nach Kunst. Für den Freeskier zählt nicht nur das Podest – sondern auch, wie man dort hinkommt. „Es war der perfekte Kurs für mich – kreativ und mit vielen Rails. Normalerweise stehen mehr Kicker. Dann ist einfach alles gut aufgegangen“, schwärmt er nach einem seiner besten Runs, der sich immer noch in seinem Kopf festgesetzt hat. Rails statt Kicker, Kreativität statt Standard. Für Švancer, der vor wenigen Tagen bei der Leonidas-Gala in Salzburg mit dem Bronzenen Löwen in der Kategorie „Salzburgs Sportler des Jahres“ ausgezeichnet wurde, war der Kurs wie gemacht – und er hat geliefert. Und die Ehrung: „Wahnsinn! Ich hätte nicht damit gerechnet, und es macht mich sehr stolz. Es zeigt, dass unsere Sportart immer mehr wahrgenommen wird. Eine schöne Auszeichnung, die einen Ehrenplatz bei mir zu Hause bekommt.“

Traum von Kristallkugel erfüllt

Auch wenn die Weltmeisterschaft nicht nach Plan lief, lässt sich der Olympiateilnehmer davon nicht unterkriegen: „Mit der WM war es schon schade. Die Kugel für die Gesamtwertung bedeutet mir aber sehr viel. Die WM ist nur ein Tag. Das ist schade, aber ich werde sicherlich noch das eine oder andere Mal die Chance haben, daran teilzunehmen.“ Die Kristallkugel, also der Gesamtsieg im Weltcup, war sein Ziel – und den hat er sich geholt. Konstanz über eine ganze Saison schlägt den einen perfekten Tag.

Sein Zugang zum Sport? Ganz besonders: „Es ist eine Kombination aus Turnen und Ski Alpin. Es ist für mich gemacht, weil ich es mir ausgesucht habe.“ Kein Zufall, keine Notlösung – Freeski ist seine Bühne, und Matěj Švancer ein Artist, der jeden Trick mit Überzeugung zeigt.

Und dann ist da noch der Blick nach vorn – Richtung Olympische Spiele 2026. Švancer kennt den olympischen Zirkus bereits: „Olympia ist ganz was anderes. Die Medien sehen einen wie einen kleinen Fisch in einer Glaskugel. Das kann unangenehm sein.“ Und trotzdem: „Jetzt weiß ich, wie es wird, und freue mich schon sehr.“