„Hundertstel kommen zurück“

Das österreichische Team blieb beim Parallel-Riesentorlauf der Snowboard-WM im Engadin ohne Medaille. Die besten Ergebnisse waren Viertelfinalplätze, mehr war für die ÖSV-Athletinnen und -Athleten nicht drin. Die Titel gingen stattdessen an Ester Ledecka aus Tschechien und Roland Fischnaller aus Italien.
Die 29-jährige Ledecka, die bereits bei Olympia 2018 sowohl im Super-G (Ski Alpin) als auch im Snowboard Gold holte, gewann diesmal das Finale gegen Titelverteidigerin Tsubaki Miki aus Japan. „Es ist nicht immer leicht, die zwei großen Sachen Ski und Snowboard unter einen Hut zu bringen, aber mein Trainer hat mich gut eingestellt“, sagte Ledecka im ORF-Interview. „Es ist unglaublich, ich hatte eine gute Skisaison, aber dann schon genug vom Alpinski und mich schon auf Snowboard gefreut, weil in meinem Herzen bin ich Snowboarderin.“
Für den 44-jährigen Fischnaller war es der zweite WM-Titel seiner Karriere, nachdem er bereits 2015 in Kreischberg Weltmeister geworden war. Im Finale setzte er sich gegen Stefan Baumeister aus Deutschland durch.
Österreichs Athleten enttäuschten hingegen. Der ebenfalls 44-jährige Andreas Prommegger, Weltmeister von 2017, scheiterte im Viertelfinale nach einem Sturz am Südkoreaner Lee Sang Ho. Benjamin Karl und Alexander Payer kamen nur bis ins Achtelfinale.
Riegler fehlten Hundertstel
Auch bei den Damen lief es nicht optimal. Die 51-jährige Claudia Riegler verlor im Viertelfinale mit nur fünf Hundertstelsekunden Rückstand gegen die Schweizerin Ladina Caviezel. „Die Schweizer durften hier immer trainieren, das gibt einem mehr Sicherheit. Ich bin in Summe schnelle und konstante Läufe gefahren, war schon mal schlechter. Ich bin mir sicher, die Hundertstel kommen am Samstag zurück“, meinte Riegler mit Blick auf den kommenden Parallel-Slalom. Martina Ankele unterlag ebenfalls im Viertelfinale der späteren Silbermedaillengewinnerin Miki, während Sabine Payer bereits im Achtelfinale gegen die Schweizerin Julie Zogg ausschied.
Prommegger blickte trotz der Enttäuschung nach vorne: „Dann habe ich die Linie nicht halten können. Aber es war die einzige Möglichkeit. Es war keine schlechte Leistung. Aber es zählen halt nur die Medaillen. Wir sind als Team sicher unter unserem Wert geschlagen worden, aber wir werden alles daran setzen, es im Slalom besser zu machen.“ Der Parallel-Slalom findet am Samstag ab 13 Uhr statt (live in ORF1).