Heim-EM mit Olympia-Stars
Am Donnerstag startet die 3x3-Basketball-EM im Schatten des Wiener Riesenrads. Österreichs Nationalteams haben harte Auslosungen erwischt und spielen gegen viele Olympia-Stars und Medaillengewinner:innen aus Paris.
4.000 Fans, 1.000 mehr als im Vorjahr bei der Weltmeisterschaft auf dem Rathausplatz, fasst die Arena. Alleine auf „The Wall“, der Mega-Tribüne hinter der Korbanlage, finden 1.500 Basketball-Enthusiast:innen Platz. Die ÖBV-Damen treffen in ihren Gruppenspielen auf die Olympia-Teilnehmerinnen Aserbaidschan (17:15 Uhr) und die Olympia-Bronzemedaillengewinnerinnen Spanien (21:20 Uhr), für die Auswahl des Österreichischen Behindertensport Verbandes (ÖBSV) geht es zur „Prime Time“ gegen Tschechien (20:15 Uhr) und im weiteren Turnierverlauf gegen Polen und Spanien (jeweils Freitag), sowie Portugal (Samstag).
Für Kalaydjiev wird die Heim-EM auf jeden Fall emotional. Denn die 24-Jährige gibt nach einem schweren Autounfall vor rund drei Jahren ihr Comeback auf der großen 3x3-Bühne. „Ich bin unglaublich dankbar, wieder spielen zu können und dann auch noch in so einem Stadion, vor so einer Kulisse. Das wird ein unglaubliches Gefühl“, so die Wienerin. Mit ihrem Willen ist sie auf dem Halbfeld unter dem 1.000 Quardatmeter großen Dach jedenfalls gut aufgehoben. „Wir treffen ausschließlich auf Top-Gegnerinnen, aber wenn man als Team zusammenspielt und es wirklich will, dann ist im 3x3 alles möglich. Ziel ist zumindest das Viertelfinale“, lautet die Devise. Eine „Geheimwaffe“ haben die rot-weiß-roten Damen im Talon: Der verletzte ÖBV-3x3-Star Matthias Linortner steht ihnen als Head Coach zur Verfügung.
Spiel gegen Olympiasieger
Die Herren mit Toni Blazan, Nico Kaltenbrunner, Enis Murati und Fabio Söhnel bekommen es am Freitag in der Gruppenphase ebenfalls mit Aserbaidschan (20:15 Uhr) und Olympiasieger Niederlande (21:20 Uhr) rund um Superstar Worthy De Jong zu tun.
„Es ist cool, gegen die Olympiasieger zu spielen. Wir kennen sie sehr gut, haben sie sogar im Rahmen der Olympia-Qualifikation geschlagen – und das noch dazu in Hong Kong, ohne unsere Fans im Rücken“, hofft der St. Pöltner in Wien auf eine Wiederholung. Kaltenbrunner ist von seinem Team überzeugt. „Es wird langsam Zeit, dass wir uns für die harte Arbeit der vergangenen Jahre belohnen. Wir glauben dran, sind gut vorbereitet und emotional ready. Wir wollen zeigen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind.“
Allen drei österreichischen Teams genügt ein zweiter Platz zum Aufstieg in die K.O.-Phase.
Benchmark für Inklusion
Die Chancen auf rot-weiß-rote Medaillen sind rein statistisch gesehen so groß, wie nie zuvor, ist dank der ÖBSV-Herren noch eine dritte heimische Mannschaft am Start. Nach dem Testlauf im Vorjahr auf dem Wiener Rathausplatz ist jetzt im Prater „Schluss mit Exhibition“. Mit der erstmaligen Austragung der Rollstuhl-3x3-EM gehen Basketball Austria und seine Partner neue Wege und sprechen vom inklusivsten Sport-Event aller Zeiten.
Sportminister Werner Kogler zeigte sich bei der Abschlusspressekonferenz am Mittwoch genau darüber besonders erfreut: „Noch mehr freue ich mich auf das EM-Debüt von Rollstuhlbasketball 3x3 und seine vorbildliche Einbettung in den Turnierkalender – das ist die oberste Liga der Inklusion und sollte viele Nachahmer in anderen Sportarten finden!“