Die Freude im Judo-Austria-Lager war groß: Samuel Gaßner holt in Tiflis als Dritter seine erste Grand-Slam-Medaille, musste sich am Samstag in der Klasse bis 73 Kilogramm nur dem späteren Sieger Lasha Shavdatuashvili aus Georgien, 33, seines Zeichens Olympiasieger, dreifacher Olympia-Medaillengewinner und Ex-Weltmeister, knapp geschlagen geben. 

„Es war eine sehr, sehr gute Vorstellung von Samuel, selbst gegen Shavdatuashvili wäre ein Sieg möglich gewesen. Umso schöner: Es ist die dritte Platzierung innerhalb weniger Wochen und die zweite Medaille. Das kann sich sehen lassen“, lobte ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch. 

Der 23-jährige Oberösterreicher revanchierte sich im Kampf um Bronze beim Ungar Daniel Szegedi für die Niederlage vor zwei Wochen beim Heim-Grand-Prix in Linz. Eine Kontertechnik nach nur 1:25 Minuten Kampfzeit brachte den Ippon-Sieg und die erste Grand-Slam-Medaille. 

„Ich freue mich riesig, habe in den letzten Monaten sehr hart dafür gearbeitet“, strahlte der Olympia-Teilnehmer von Paris. „Ich hoffe, ich kann in einem Monat bei der EM in Podgorica noch einen draufsetzen.“

Weitere Siege gab es zuvor gegen Aron Szabo (HUN), Urangayar Odgerel (MGL) und Jahja Nurkovic (MNE).

Detail am Rande: Insgesamt waren im Leichtgewicht 44 Judoka am Start, der Olympia-Zweite Joan-Benjamin Gaba (FRA) musste sich mit Rang fünf begnügen, der top-gesetzte Makhmadbek Makhmadbekov (UAE) schied überhaupt vorzeitig aus.

Lisa Tretnjak (Klasse bis 63) gelang bei ihrer Grand-Slam-Premiere ein Golden-Score-Sieg (nach 6:41 Minuten) gegen Stefaniya Vlasova (IJF), im Achtelfinale gab’s gegen die Nummer sieben der Welt Katarina Kristo (CRO) nach guter Leistung eine Waza-ari-Niederlage. Der WM-Siebente Bernd Fasching (bis 81) verlor gegen Shinebayar Oyunchimeg (MGL) und schied vorzeitig aus.