„Einfach nur glücklich“

Qualifikant Filip Misolic hat bei den French Open in Paris erstmals die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers erreicht. Der Weltranglisten-153. setzte sich am Donnerstag als Außenseiter gegen den Kanadier Denis Shapovalov mit 7:6 (5), 7:6 (6), 4:6, 4:6, 6:3 durch. Für den Sieg gegen den Weltranglisten-31. erhält der Steirer ein fixes Preisgeld von 168.000 Euro sowie die Chance auf ein Duell mit dem serbischen Superstar Novak Djokovic um den Einzug ins Achtelfinale.
Djokovic erreichte ohne Satzverlust die dritte Runde. Der 24-fache Grand-Slam-Sieger zeigte lediglich im dritten Satz gegen den Franzosen Corentin Moutet leichte Probleme, verwertete aber nach 3:05 Stunden seinen ersten Matchball zum 6:3, 6:2, 7:6 (1). Misolic stand deutlich länger auf dem Platz als sein nächster Gegner: Der Steirer verwandelte nach 4:18 Stunden seinen zweiten Matchball.
"Energie holen und vorbereiten"
Für Misolic bedeutet dieser Erfolg den bislang größten Moment seiner Karriere. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es geht so viel durch den Kopf, ich kann das noch gar nicht verarbeiten. Aber ich bin einfach nur glücklich“, sagte Misolic unmittelbar nach dem Match. Die Vorfreude auf die Partie gegen Djokovic ist groß: „Ich bin einfach so glücklich, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, gegen ihn zu spielen. Ich muss jetzt Energie holen und mich auf das Match vorbereiten.“
Shapovalov, Nummer 27 der Setzliste, haderte während des Spiels mehrfach mit knappen Schiedsrichterentscheidungen, ließ wiederholt den Referee auf den Platz kommen, um Ballabdrücke zu überprüfen, und redete immer wieder mit sich selbst. Misolic ließ sich von diesen Ablenkungen nicht beeindrucken. Der Steirer konzentrierte sich auf sein eigenes Spiel und zeigte sich nach außen hin meist kontrolliert. Erst ab dem vierten Satz wurde er emotionaler.
Im entscheidenden fünften Satz sprach vieles für den erfahrenen Shapovalov. Doch Misolic, der erst sein zweites Match über diese Distanz bestritt, kämpfte entschlossen und verhinderte früh einen Aufschlagverlust. Im umkämpften dritten Game gelang ihm das Break zum 3:1. Shapovalov geriet daraufhin erst mit einem Fan und dann mit dem Schiedsrichter aneinander, offenbarte Nervenprobleme, konnte Misolic aber nicht aus dem Rhythmus bringen. Der Steirer wehrte zwei Breakbälle ab und nutzte schließlich seinen zweiten Matchball.