Beim ATP-1000-Turnier in Rom (ITA) hat Sebastian Ofner überraschend die dritte Runde erreicht. Österreichs Nummer eins besiegte am Samstag den als Nummer 15 gesetzten Frances Tiafoe mit 6:2, 6:7 (2), 6:3. Noch nie zuvor hatte der Steirer einen so hoch platzierten Gegner in der Weltrangliste bezwungen – der US-Amerikaner belegt aktuell Platz 16.

Bislang galt Ofners Sieg gegen Sebastian Baez, damals Nummer 20 der Welt, als größter Erfolg. Im Vorjahr bei den French Open in Paris besiegte er den Argentinier in einem Fünfsatz-Krimi in der zweiten Runde. Nun trifft der aktuelle Weltranglisten-143. am Montag, an seinem 29. Geburtstag, in Rom auf Francisco Cerundolo. Der Argentinier, als Nummer 17 gesetzt, setzte sich gegen den Chilenen Nicolas Jarry mit 7:6 (4), 6:3 durch.

„Ich bin natürlich megahappy. Es war ein super Match und eine super Performance von mir“, sagte Ofner. Er betonte, dass der Weg zurück nach seiner Verletzungspause nicht einfach gewesen sei: „Dann gegen die Nummer 16 so einen Sieg zu feiern fühlt sich schon sehr gut an. Vor allem beim Masters erstes Mal dritte Runde, noch dazu aus der Quali – schon richtig cool.“ Für ihn sei es „definitiv das beste Match nach meinem Comeback“ gewesen.

Starker Beginn

Ofner erwischte gegen den favorisierten Tiafoe einen Traumstart. Direkt im ersten Game nahm er dem Amerikaner den Aufschlag ab und verteidigte im weiteren Verlauf souverän sein eigenes Service. Ein weiteres Break zum 5:2 ebnete ihm den Weg zum Gewinn des ersten Satzes nach rund 30 Minuten.

 

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14.07.2028 - 30.07.2028

Der zweite Satz verlief deutlich ausgeglichener. Ofner überzeugte durch Konstanz und punktete mit einer starken Vorhand aus der Bewegung zum Break zum 3:2. Obwohl er auf 4:2 stellte, musste er wenig später seinen Aufschlag zum 4:4 abgeben. Tiafoe fand besser ins Spiel, variierte mehr und servierte stark. Der Finalist von Wien 2021 verwandelte einen 2:4-Rückstand in ein 5:4 und rettete sich nach 75 Minuten ins Tiebreak – auch begünstigt durch Ofners Schwächen beim ersten Aufschlag.

Im Tiebreak unterliefen Ofner zwei Ausrutscher – selbst nachdem ihm ein erster Aufschlag gelungen war, stand es 1:5. Der Satz war verloren, Tiafoe glich verdient aus. Insgesamt brachte Ofner im zweiten Satz nur 34 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld.

Kurze medizinische Behandlung

Zu Beginn des dritten Satzes zeigte Ofner wieder starke Leistungen. Beim Stand von 2:1 musste er allerdings ein „Medical Timeout“ nehmen, nachdem er an der linken Hüfte behandelt wurde. Er konnte sein Service dennoch halten und erhielt beim Seitenwechsel zusätzlich eine Salbe. Kurz darauf gelang ihm durch eine präzise Rückhand entlang der Linie das Break zum 4:2.

Später gab Ofner hinsichtlich der Verletzung Entwarnung: „Es ist nichts Tragisches. Ich bin bei 5:1 im Tiebreak ziemlich blöd auf die Hüfte links geflogen, relativ genau auf den Knochen. Es ist recht blau.“ Die schnelle Behandlung und die Salbe hätten geholfen, „aber es sei gar nichts Schlimmes.“

Mit einem souveränen Aufschlagspiel erhöhte Ofner auf 5:2 und verwandelte kurz darauf nach 2:02 Stunden seinen ersten Matchball. Damit glich er auch im direkten Duell mit Tiafoe zum 1:1 aus – bei den US Open 2023 hatte der Amerikaner in Runde zwei klar in drei Sätzen gewonnen.

Erfolgreiche Rückkehr nach Verletzung

Ofners Comeback nach zwei Fersenoperationen im Herbst verläuft bislang erfolgreich. Nach vier Challenger-Turnieren, bei denen er zweimal das Viertelfinale erreichte, kehrte er vor zwei Wochen beim ATP-Turnier in Madrid auf die Tour zurück und schaffte dort ebenfalls den Sprung in die zweite Runde. Die operierten Fersen bereiten ihm auch nach der Belastung der letzten Wochen keine Beschwerden mehr.