Bontus voll „im Game“

Formula Kite-Olympiasieger Valentin Bontus hat beim Weltcup-Auftakt vor Palma de Mallorca den dritten Platz belegt. Der Niederösterreicher musste am Schlusstag im „Grand Final“ der „Trofeo Princesa Sofia“ noch den Italiener Riccardo Pianosi passieren lassen – Treibgut wurde zum Spielverderber. Rang drei ist dennoch Bontus‘ bisher bestes Ergebnis auf Weltcup-Niveau. Der Sieg ging an Max Maeder aus Singapur.
Treibgut als Spielverderber
Valentin Bontus hat in der Medal-Series der Formula Kite-Klasse noch einen Platz abgeben müssen: der Niederösterreicher, der wie Opening-Series-Sieger Max Maeder (SGP) direkt für das „Grand Final“ qualifiziert war, fiel in der Medaillen-Entscheidung auf den dritten Rang zurück. Im finalen Rennen kollidierte er – wie schon am zweiten Wettkampftag – mit einem im Wasser treibenden Plastiksack und verlor dadurch die entscheidenden Meter im Kampf um den Sieg. Trotz dieses Handicaps fuhr der Athlet vom Yacht Club Podersdorf noch beeindruckend zur Bronzemedaille.
„Ich habe heute alles versucht und im ‚Grand Final‘ voll attackiert: ich bin rechts raus, habe dann die Layline zu eng genommen und beim Mark-Rounding verhing sich auch noch ein Plastiksack auf meinem Foil – das war insgesamt dann zu viel. Aber ich bin mit dem dritten Platz sehr zufrieden. Ich habe gezeigt, dass ich im ‚Game‘ bin und auf Top-Niveau performen kann. Die ganze Woche hindurch war ich in den Top-2, das gibt ordentlich Selbstvertrauen für den weiteren Saisonverlauf. Potenzial besteht sicher noch bei den Manövern und es geht um Details beim neuen Material: ich habe zwar schon ein solides Set-Up, aber da geht noch mehr – bis zur WM im September wird noch intensiv gefeilt“, berichtet Valentin Bontus. Seine nächste Regatta bestreitet der Niederösterreicher Ende April in Hyeres, Frankreich.
Zufriedene Gesichter
Laura Farese und Matthäus Zöchling haben den diesjährigen Weltcup-Auftakt erfolgreich auf Rang vier beendet. Die Paarung vom Union Yacht Club Neusiedlersee hatte im Medal-Race am Samstag punktetechnisch keine Möglichkeit mehr, das Podium zu attackieren – und konnte gleichzeitig auch Rang vier nicht mehr verlieren. Das Rennen beschlossen die beiden dann als Dritte. „An der ersten Luv-Tonne waren wir nur Achte, weil wir die falsche Seite gewählt haben. Dann haben wir aber im weiteren Verlauf sehr kluge Entscheidungen getroffen und Boot um Boot eingesammelt – das hat schon Spaß gemacht“, meinte Laura Farese.
Ihr Vorschoter Matthäus Zöchling ist vor allem mit der Konstanz zufrieden: „Wir waren in 15 Rennen nie schlechter als Neunte – damit dürfen wir sehr zufrieden sein. Und wir haben es auch geschafft, dass wir immer drangeblieben sind und uns auch nach Rückschlägen kontinuierlich nach vorne arbeiten konnten. Insgesamt ist es einfach ein super Start in die neue Saison und macht Lust auf mehr.“ Die burgenländische Paarung pausiert nun eine Woche und startet dann die Vorbereitung auf den kommenden Weltcup-Event vor Hyeres, Frankreich (21. – 26. April), um dort „eine Medaille zu holen“.
Matthias Schmid, Sportdirektor Österreichischer Segel-Verband bilanziert: „Einen dritten und einen vierten Platz bei einem Weltcup-Auftakt hat es für unser Team in der Vergangenheit nicht oft gegeben – das ist ein enorm positiver Einstand in die neue Saison, aber auch in die neue Olympiakampagne. Wir haben bei dieser Regatta gezeigt, dass wir in drei Klassen (Formula Kite, Nacra 17 und 49er; Anm.) das Potenzial haben, um Medaillen zu segeln. Das gibt uns einen Aufwind für die kommenden Aufgaben. Wir haben es im Winter geschafft, den Generationenwechsel zu vollziehen – und die neue Generation hat bewiesen, dass sie startklar ist. Wir sind zwar ein kleines Team, aber das agiert entweder auf hohem Niveau oder ist in einem strukturierten, planmäßigen Aufbau. Wir sind in Schlagdistanz zur absoluten Weltspitze.“