„Besonderer Moment“

Es war die perfekte Europameisterschaft für die Alexandri-Drillinge: Anna-Maria und Eirini Marina kürten sich auf der portugiesischen Insel Madeira im Duett ebenso wie Schwester Vasiliki im Einzel zu Europas Besten in der Technik. Erstmals traten damit alle drei Schwestern die Heimreise von kontinentalen Meisterschaften mit Gold im Gepäck an. "Das ist schon ein besonderer Moment für uns", freuten sich die Alexandris. "Zweimal Gold. Bei einer EM oder WM ist es das erste Mal, dass wir alle mit derselben Medaille nach Hause kommen."

Im Vergleich zu den bisher errungenen EM-Medaillen seien jene "die schönsten." Möglicherweise auch, weil die Alexandri-Show bei den Wettkämpfen in Portugal so nicht unbedingt erwartbar war. Vor allem, wenn man den Blick drei Monate zurück richtet. Erst Anfang März nahmen die Drillinge die Zusammenarbeit mit ihrer neuen Trainerin Takako Nakajima auf. Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit wurde der Fokus nur auf die Technik-Kür gelegt. Eine Entscheidung, die sich drei Monate später als wertvoll und richtig erweisen sollte.

"Gute Chemie"

Anna-Maria und Eirini Marina brillierten zehn Monate nach dem enttäuschenden vierten Platz bei den Olympischen Spielen in Paris mit über 300 Punkten - ein im neuen Bewertungssystem neuer Rekord für das Duo. Solistin Vasiliki legte drei Tage später nach und verteidigte ihren Titel vom Vorjahr souverän. Der Neustart unter der Japanerin Nakajima ist vorerst geglückt. "Wir haben eine gute Chemie. Es ist aber noch zu früh, um große Erkenntnisse zu ziehen, weil drei Monate wirklich nichts sind. So viel haben wir auch nicht verändert", erklärten die Drillinge. Ein Handicap stellt derzeit noch die Kommunikation dar. Nakajima spricht kaum Englisch, viel werde daher mit Körpersprache und Übersetzungsgeräten gearbeitet.

WM vor der Tür

Die Zuversicht für eine gemeinsame Erfolgsgeschichte ist aber jedenfalls vorhanden. Diese soll bestenfalls schon bei der WM im Juli fortgesetzt werden. Während Anna-Maria und Eirini Marina definitiv weiter nur in der Technik-Kür starten, erwägt Vasiliki in Singapur auch einen Start in der Freien Kür. "Ich werde jetzt anfangen, an einer freien Choreografie zu arbeiten. Wenn es sich ausgeht, werde ich antreten. Die Zeit ist aber knapp."

Bevor die unmittelbare WM-Vorbereitung startet, gönnten sich die Drillinge noch eine kurze Auszeit auf Madeira. "Wir sind drei Tage länger geblieben und haben uns ein bisschen regeneriert." Eine große Feier habe es laut den Alexandris aber nicht gegeben. Womöglich auch, weil die Weltmeisterschaft schon vor der Tür steht. Zur optimalen Vorbereitung geht es für die Drillinge ins Trainingslager nach Japan: "Wir wollten nach Asien, weil die WM in Singapur stattfindet. Dort können wir uns akklimatisieren und hoffentlich noch einmal verbessern." Gelingt dies, steht dem Angriff auf Edelmetall auf der großen Weltbühne sicherlich nichts im Wege.