Richtungsweisender Auftakt
In ganz Europa kehren die Ligen aus der Sommerpause zurück. In Deutschland startet dieses Wochenende die Handball Bundesliga der Frauen. Österreichs Aushängeschild Josefine Hanfland geht dabei in ihre achte Saison beim Thüringer HC. Aufgrund der Heim-EURO Ende des Jahres eine ganz besondere, wie die Tirolerin im Interview verrät.
Wie ist die Vorbereitung verlaufen?
Josefine Hanfland: Die Vorbereitung verlief gut. Körperlich bin ich fit und ich habe fast keine Knieprobleme. Ein bisschen spüre ich hie und da noch was, aber es ist kein Vergleich zum letzten Jahr. Damals bin ich gerade nach der Verletzung zurückgekommen. Jetzt ist alles schon gut ausgeheilt.
Mit Leverkusen, Dortmund und Metzingen zum Auftakt in den ersten drei Runden hat es der Saisonauftakt in sich. Ist dies gleich eine erste Standortbestimmung?
Hanfland: Ja, der Start kann etwas richtungsweisend sein. Das neue System mit dem Playoff nach dem Grunddurchgang, macht die Liga interessanter. Da wird es auch darauf ankommen, wer am Ende der Saison noch wie fit ist. Wir werden vielleicht ein wenig brauchen, um uns zu finden. Wir hatten einen großen Umbruch mit vielen neuen Spielerinnen. Dazu waren einige bei den Olympischen Spielen im Einsatz und konnten nur die letzten Wochen der Vorbereitung mitmachen. Durch das Playoff hat man in jedem Fall immer noch die Chance vorne mitzuspielen, auch wenn es zu Saisonbeginn nicht so laufen sollte.
Wie sehen die Vereinsziele für diese Saison aus?
Hanfland: Die haben wir noch nicht definiert. Da wir kein Vorbereitungsspiel gegen eine deutsche Mannschaft hatten, können wir noch nicht einschätzen, wie wir drauf sind. Auch über die EHF European League haben wir noch nicht ausführlich gesprochen. Zunächst kennen wir unseren Gegner in Runde 3 noch nicht (Anm.: Sieger aus Cabooter Fortes Venlo/NED vs Vác/HUN), aber das erste Ziel lautet mit Sicherheit das Erreichen der Gruppenphase. Der Herbst ist sehr voll. Die Heim-EURO steht total im Fokus.
Wie froh bist du, dass es nach der langen Vorbereitung nun endlich los geht?
Hanfland: Sehr froh. Wir sind in der Vorbereitung brutal viel gelaufen. Das Hauptaugenmerk wurde zu Beginn sehr auf Kraft und Athletik gelegt. Wir haben erst spät mit dem Ball angefangen. Als es das erste Mal hieß, wir nehmen den Ball in die Hand, haben sich alle gefreut.
Steht diese Saison für dich mit der Heim-EURO Ende des Jahres unter einem besonderen Stern?
Hanfland: Auf jeden Fall. Wichtig ist zunächst, dass man verletzungsfrei bleibt und man bei der EURO selbst seine beste Leistung abrufen kann. Wir haben unglaublich viel trainiert über den Sommer, haben zusätzlich vom Nationalteam Trainingspläne erhalten, die wir mit dem Vereinstraining bestmöglich vereinen konnten. Stand jetzt bin ich froh, dass ich fit bin und eine gute Vorbereitung machen konnte.
Wie viel Kontakt besteht mit Teamchefin Monique Tijsterman während der Saison?
Hanfland: Ende der letzten Saison hatten wir noch einen Lehrgang mit Tests und Einzelgesprächen. Im Nachgang haben wir Trainingspläne erhalten, die mit unseren Vereinstrainern abgestimmt waren. Monique hat uns über den Sommer arbeiten lassen. Jetzt zu Saisonbeginn hat sie sich bei allen Spielerinnen gemeldet und gefragt, wie die Vorbereitung war, wie es uns geht. Prinzipiell besteht das ganze Jahr über ein enger Kontakt mit ihr.
Von 28. November bis 15. Dezember trägt Österreich gemeinsam mit Ungarn und der Schweiz die Women´s EHF EURO 2024 aus. Es ist die erste Frauen-Europameisterschaft mit 24 Nationen. Mit zwei Vorrundengruppen in Innsbruck, einer Hauptrundengruppe und dem Finalwochenende in Wien, trägt Österreich den Hauptpart in dieser Dreier-Konstellation.
Österreich trifft in der Vorrunde in Innsbruck auf Titelverteidiger Norwegen, Slowenien und die Slowakei. Die Top 2 aller sechs Vorrundengruppen ziehen in die Hauptrunde ein, das erklärte Ziel Österreichs.