Kapitänsrolle „taugt mir!“

Felix Gall zeigt sich nach einem starken Auftakt in die neue Radsaison wieder in Topform. Nach zwei dritten Plätzen bei der UAE-Tour und Paris–Nizza scheint der Osttiroler Radprofi seine letztjährige Durststrecke überwunden zu haben.
„Ich bin wirklich glücklich. Das gibt uns für die Zukunft ganz andere Möglichkeiten“, erklärte Gall gegenüber dem ORF.
Vor zwei Jahren feierte Gall seinen internationalen Durchbruch mit einem Etappensieg bei der Tour de France und Rang acht im Gesamtklassement. Doch die vergangene Saison verlief enttäuschend: Podestplätze blieben aus, und bei den großen Rundfahrten kämpfte Gall mit Defiziten, besonders im Zeitfahren.
Diese Schwäche hat der 27-Jährige nun gezielt bearbeitet: „Wir haben die Ansätze für Verbesserungen gefunden: Position verändert, viel gedehnt, Mobilitätsübungen für den unteren Rücken. Einfach, aber effektiv. Jetzt passt es“, so Gall.
Zudem änderte Gall seine mentale Einstellung. Er reduziere die Erwartungen an sich selbst bewusst, um Druck zu vermeiden. „Ich schau nur mehr von Rennen zu Rennen und will dabei mein Bestes geben, ohne mich auf ein Rennen zu fixieren. Natürlich ist die Tour de France das wichtigste Rennen, aber ich möchte es überall probieren“, erläuterte er seine neue Strategie.
Nach dem Wechsel seines Teamkollegen Ben O’Connor übernimmt Gall beim Team Decathlon-AG2R klar die Kapitänsrolle für die Tour de France. Diese neue Verantwortung motiviere ihn zusätzlich: „Die Verantwortung ist natürlich gewaltig, aber ich spüre, dass die Mannschaft voll hinter mir steht. Mein Bestes zeigen zu dürfen und mich nicht unterordnen zu müssen, taugt mir.“
Vor der Tour (5.–27. Juli) stehen noch die Katalonien-Rundfahrt, die Tour of the Alps und das Critérium du Dauphiné auf dem Programm.