Eishockey-Märchen perfekt

Das rot-weiß-rote Eishockey-Märchen ist perfekt: Österreich steht zum zweiten Mal nach 1994 wieder im Viertelfinale einer Weltmeisterschaft. Im letzten Gruppenspiel besiegten die ÖEHV-Cracks die favorisierten Letten nach einer überzeugenden Leistung klar mit 6:1 und buchten mit dem vierten Erfolg im siebenten Spiel das Ticket für die K.o.-Runde. Im Viertelfinale trifft Österreich am Donnerstag auf die Schweiz, den Sieger der Gruppe B.
"Ich bin unglaublich stolz wie die Mannschaft heute performt hat. Eigentlich schon bei der ganzen WM. Wir haben sieben gute, oder sehr gute Spiele gespielt", freute sich Head Coach Roger Bader. Seine Mannschaft habe sich den Viertelfinaleinzug verdient, sie sei irrsinnig gut. "Ich liebe dieses Team, diese Spieler und was sie heute getan haben, werde ich sicher mein Leben nicht vergessen."
Österreich eiskalt
Das Entscheidungsspiel in der Stockholmer Avicii Arena begann schwungvoll, Kapitän Thomas Raffl sowie Vinzenz Rohrer scheiterten zunächst noch am lettischen Keeper. Kurz vor der ersten Pause führte eine kuriose Situation zum 1:0. Dominic Zwerger kam gerade von der Strafbank zurück aufs Eis, wurde durch ein ideales Zuspiel in Szene gesetzt und schloss eiskalt ab (18.). Auch weil sich Tormann David Kickert wieder in Topform präsentierte, ging Österreich mit einer knappen Führung in die Drittelpause.
Diese wurde im Mittelabschnitt weiter ausgebaut. Benjamin Baumgartner traf in Überzahl mit einem straffen Schuss ins Kreuzeck (24.). Für Österreich war es im 14. Versuch der erste Powerplay-Treffer bei dieser Weltmeisterschaft. Nicht einmal zwei Minuten später fing Vinzenz Rohrer einen haarsträubenden Fehlpass der Letten ab und stieß das Tor zum Viertelfinale weit auf. Zur Hälfte der Partie konnte Lettland in Person von Eduards Tralmaks den Rückstand verkürzen (29.).
Ein weiterer schwerer Fehler der Letten führte die Vorentscheidung herbei. Kapitän Raffl nutzte diesen aus und bugsierte die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie (45.). Für den WM-Dritten von 2023 kam es noch bitterer. Zwerger (53.) und Rohrer (58.) schnürten noch ihren Doppelpack und fügten den Letten eine Klatsche zu. Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel bei der ÖEHV-Auswahl nach dem historischen Aufstieg keine Grenzen.
"Unfassbar. Das Viertelfinale ist jetzt Realität. Ich glaube wir haben von Anfang an gewusst, dass wir gegen einen sehr starken Gegner spielen. Wir haben einfach den Mut nie verloren. Wir haben so einen starken Glauben in der Mannschaft gehabt, dass wir dieses Spiel gewinnen können", sagte Raffl. Die Devise für das Viertelfinale ist laut dem Kapitän klar: "Wir wollen natürlich den Sieg haben."