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Eine Sternstunde - Dadic holt EM-Bronze

Ivona Dadic (Union St. Pölten) hat sich in Österreichs Leichtathletik-Geschichtsbüchern verewigt. Die 22-jährige Oberösterreicherin holte sich am Samstagabend sensationell die Bronzemedaille im EM-Siebenkampf in Amsterdam. Dadic sammelte im altehrwürdigen Olympiastadion mit einer beeindruckenden Konstanz auf höchstem Niveau 6.408 Punkte und knackte damit auch souverän das Qualifikationslimit für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro (6.200 Punkte). Nebenbei pulverisierte Dadic auch den von ihr selbst gehaltenen österreichischen Rekord, der seit Götzis 2016 bei 6.196 Punkten gestanden war.

 

Der ÖLV freut sich damit über die neunte Medaille in der Geschichte von Freiluft-Europameisterschaften. Über die erste seit Bronze durch Beate Schrott 2012 in Helsinki. Da Schrott die Medaille im Nachhinein zugesprochen wurde, durfte sich Dadic am Samstagabend als erste heimische Leichtathletin seit fast 20 Jahren (1998, Bronze durch Stephanie Graf) bei einer offiziellen EM-Siegerehrung feiern lassen.

 

„Unbeschreiblich! Ganz ehrlich: Ich hatte vor der EM nicht für möglich gehalten, dass ich eine Medaille holen kann. Andererseits hab ich gewusst, was in einem Siebenkampf möglich ist und welches Potenzial ich noch nach oben habe“, meinte Dadic nach ihrem sensationellen EM-Auftritt. „Ich habe diesen EM-Wettkampf von der ersten Sekunde an genossen. Vor allem, weil ich fit und in Topform bin. Und je mehr Leute im Stadion sind, umso mehr Spaß habe ich. Ich bin ein echtes Rennpferd.“

 

Der Dank von Dadic galt vor allem dem ÖLV und ihrem Vertrauenstrainer Gregor Högler. Aber auch dem ÖOC mit Generalsekretär Peter Mennel, der ihr die Zusammenarbeit mit Ex-Hochsprung-Weltmeisterin Inga Babakova ermöglicht hat. Die Medaille widmete sie auch Kira Grünberg, die am Samstag die Stabhochsprung-Siegerehrung vornahm und dann im Stadion mit Dadic mitfieberte.

 

Neben Dadic lieferte auch Verena Preiner (Union Ebensee) einen sensationellen EM-Siebenkampf ab. Die 21-jährige Oberösterreicherin kam auf mehr als beachtliche 6.050 Punkte und beendete den Wettkampf auf Platz 7!

 

Die Freude im ÖLV ist logischerweise riesengroß. „Eine Sternstunde für Österreichs Leichtathletik. Nach Beate Schrott hat sich der ÖLV die zweite EM-Medaille in den vergangenen Jahren erarbeitet. Diese Medaille ist ein Beweis dafür, was mit hartem Trainingsfleiß der Athletin und gezielter Verbandsarbeit möglich ist“, freute sich ÖLV-Präsident Ralph Vallon. Gregor Högler, das „Mastermind“ im Team rund um Dadic, meinte: „Ivi hat in allen Disziplinen auf hohem Niveau ihre Leistung gebracht. Genau das ist das Wesen des Mehrkampfes, das man auf hohem Niveau abliefert. Ich bin beeindruckt, dass sie es so gebracht hat. Aber natürlich haben wir im Training schon gesehen, dass es gut läuft. Ich würde sagen, das ist eine Zusammenarbeit, ein ‚Produkt‘ des ÖLV, das macht Spaß."

 

Und ÖLV-Generalsekretär Helmut Baudis erinnerte daran, dass Dadic noch vor wenigen Jahren von fast allen Seiten bereits abgeschrieben worden war: „Als sie nach Olympia 2012 ihr London-Abenteuer und zwei Knieoperationen hinter sich hatte, hat fast niemand mehr an sie geglaubt. Der ÖLV schon, er hat sie mit dem Trainergespann Gregor Högler/Philipp Unfried aufgefangen.“

 

Die Leistungen von Ivona Dadic im Überblick:

Freitag: 100 m Hürden – 13,83 Sek. (1.003 Punkte/Platz 11), Hochsprung  - 1,77 m (941 Punkte/Platz 4), Kugelstoßen – 14,10 m (801 Punkte/Platz 8), 200 m – 24,11 Sek. (970 Punkte/Platz 2)

Samstag: Weitsprung – 6,32 m (949 Punkte/Platz 3), Speerwurf – 47,92 m (820 Punkte/Platz 7), 800 m – 2:12,83 Min. (924 Punkte/Platz 3)

 

 

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