„Werden ein paar Sekunden rausholen!“
Magdalena Lobnig rudert beim Weltcup-Comeback in Posen (POL) auf Rang fünf und bilanziert ihren ersten Renneinsatz nach zweimonatiger Verletzungspause mit gemischten Gefühlen.
Positiv: der Körper hat den Test mit drei Rennen in drei Tagen gut vertragen. Aber die Kärntnerin weiß auch: „In den nächsten Wochen und bis zu den Olympischen Spielen wartet viel Arbeit!“
Gemischte Gefühle
Eine kleine Unsicherheit am Start. Ein kurzes Zögern. Zu wenig Druck am Blatt. „Dann ist es auf diesem Level ganz schwer, die Lücke zu schließen“, wusste Lobnig im A-Finale von Posen früh, dass sie an diesem Sonntag nicht um die Medaillen mitfahren wird.
„Ich bin nicht in die Belastung gekommen, weil ich technisch sehr instabil war. Das hat sich durch die Regatta gezogen, dass wir viel probiert haben“, stand das Weltcup-Finale auch und vor allem im Zeichen des Suchens und (noch nicht) Findens einer guten Position, die es der 33-Jährigen ermöglicht, mit Rücksicht auf den Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule dennoch genügend Druck aufs Blatt zu bekommen.
„Mit der Leistung vom Semifinale hätte ich heute eine Medaille gewonnen, aber so kann ich gar nicht in den Kampf um die vordersten Plätze eingreifen“, weiß die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin, die sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen lässt.
„Wir wissen, woran es gelegen hat und haben bis zu den Olympischen Spielen genügend Zeit, um die richtige Einstellung zu finden und mein System zu stabilisieren.“ Um dann nur noch minimale Änderungen vornehmen zu müssen, wenn sich die Bedingungen in Paris ändern.
Zurück zu alter Stärke
„Körperlich fehlt nicht viel, aber wenn ich schlecht rudere, komme ich gar nicht in die Ausbelastung“, wird es in den nächsten Wochen vor allem darum gehen, die Technik so anzupassen, „dass ich wieder schnell rudern kann“, sagt die Völkermarkterin.
„Ich werde schrittweise zu meinem Ruder-Stil zurückkehren“, will sich Lobnig wieder mehr auf „meine Stärken“ verlassen können. So wie zum Saisonauftakt im italienischen Piediluco, wo sie sich nur knapp der Serbin Jovana Arsic, ihres Zeichens spätere Europameisterin, geschlagen geben musste.
„Wenn uns das gelingt, dann weiß ich, dass ich in Paris um eine gute Platzierung fahren kann.“
Schwester als Unterstützung
Back to the roots geht es nicht nur in Sachen Technik, sondern auch was den Ort des nächsten Trainingslagers angeht. Wie schon vor den Olympischen Spielen 2021 in Tokio wird das Team Lobnig seine Zelte wieder am Weißensee aufschlagen.
„Ich mag den See und das gesamte Umfeld, wir sind bei der Familie Winkler bestens aufgehoben. Wir hatten dort immer eine perfekte Vorbereitung, deshalb bin ich mir sicher, dass wir auch diesmal wieder ein paar Sekunden rausholen werden“, so Lobnig.
Das Krafttraining hat Trainer Kurt Traer bereits „gestrichen“, denn: „Ich brauche die Kilometer im Boot, für die Sicherheit am Start und in den Teilstücken. Es werden harte Wochen, aber nur so kann ich bei Olympia gegen die großen Kaliber bestehen.“
Am Donnerstag geht’s los, Schwester Katharina verstärkt das ÖRV-Aushängeschild nach ihrem Einer-Einsatz bei der Coastal-Europameisterschaft als Trainingspartnerin.