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"Ohne großes Risiko machbar!"

Im Jänner 2018 wurde erstmals diskutiert, im März vom Grazer Gemeinderat der „Letter of Intent“ abgesegnet und ans Internationale Olympische Comité (IOC) abgeschickt. Im Mai und Juni fanden die ersten Arbeitssitzungen mit dem IOC statt (in Graz/Wien und Lausanne), Ende Juni stand IOC-Vizepräsident Juan Antonio Samaranch junior dem Grazer Gemeinderat Rede und Antwort.

 

Nun wird ein weiterer Schritt Richtung möglicher Bewerbung von Graz für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2026 gesetzt: Die Machbarkeitsstudie wird der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Knapp drei Monate wurde intensiv an der Studie gearbeitet, unter anderem waren Institutionen wie  Campus 02, Joanneum Research und die Technische Universität Graz an der Erstellung der Machbarkeitsstudie beteiligt, unterstützt von weiteren Experten aus dem Sport- und Eventmanagementbereich.

 

Die Studie hatte die Aufgabe, basierend auf den derzeitigen Rahmenbedingungen seitens des Internationalen Olympischen Comités (Stichwort „New Norm“) die Machbarkeit für die Durchführung der Winterspiele 2026 in der Host City Graz und den Partnerregionen zu prüfen.

 

Mehr als 100 Seiten umfasst die umfangreiche Studie über die Potenziale, Chancen und Risiken der Winterspiele 2026. „Ich danke den Studienautoren sehr herzlich und möchte ihnen ein großes Kompliment aussprechen. Innerhalb eines so kurzen Zeitraumes eine so professionelle Studie auszuarbeiten, zeigt einerseits die hohe Kompetenz der Institutionen und Personen, andererseits aber auch die Bedeutung, die Olympische und Paralympische Winterspiele für Graz, die Steiermark und Österreich hätten“, erklärt Markus Pichler, Geschäftsführer der Graz 2026 GmbH.

 

Die wichtigsten Ergebnisse und Aussagen zusammengefasst:
 

  • Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 sind für Graz und die Partnerregionen absolut machbar, da zum größten Teil nicht nur auf bereits bestehende sportliche Infrastruktur zurückgegriffen werden kann, sondern auch enormes Know-how und großer Erfahrungsschatz von Vereinen und Verbänden vorhanden ist. Sowohl durch die bestehende Infrastruktur als auch durch die Kompetenz der ansässigen Vereine/Verbände können Kostenexplosionen wie bei Spielen in der Vergangenheit von Anfang an ausgeschlossen werden.

 

  • Das Thema „Transport und Verkehr“ kann ohne kostenintensive Infrastrukturmaßnahmen und mit umfangreichen organisatorischen Vorbereitungen vergleichsweise sparsam kalkuliert werden.

 

  • Realistisch ist ein Organisations-Budget von 1,137 Milliarden Euro, für das KEINE öffentlichen Gelder benötigt werden. Zusätzlich steht in diesem Fall noch eine Reserve von 100 Millionen Euro zur Verfügung. Nur im sogenannten „worst case“ wäre ein Zuschuss durch die öffentliche Hand in Höhe von 53 Millionen Euro notwendig. Dieser Zuschuss wäre aber als vertretbar anzusehen, wenn man die zusätzlichen Steuereinnahmen (plus 665 Millionen Euro – siehe weiter unten) in Betracht zieht.

 

  • Öffentliche Gelder müssten lediglich für Sicherheitsausgaben (hier zeichnet die Bundesregierung verantwortlich) bzw. für infrastrukturrelle Maßnahmen in den Partnerregionen in die Hand genommen werden. Letztere müssen jedoch in naher Zukunft – unabhängig von den Olympischen und Paralympischen Spielen – sowieso gesetzt werden, um im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleiben zu können.

 

  • Der heimische Wertschöpfungseffekt der Austragung der Spiele wird mit 1,67 Milliarden Euro berechnet, an zusätzlichen Steuern können rund 665 Millionen Euro generiert werden. Darin enthalten sind zusätzliche Umsatzsteuereinnahmen sowie lohnabhängige Steuereinnahmen der direkt und indirekt Beschäftigten.

 

  • Zu den direkt Beschäftigten von rund 2.500 geplanten Vollzeitstellen lassen sich darüber hinaus auch noch rund 24.300 sogenannte Jahresvollzeitbeschäftigungs-verhältnisse in zuliefernden Wirtschaftsbereichen erwarten.

 

  • Gemäß Sportstättenkonzept können 1,5 Millionen Tickets verkauft werden.

 

  • Von rund 1,28 Millionen olympiainduzierten Nächtigungen fallen rund 910.000 zusätzlich zum üblichen Tourismus an.

 

  • Graz könnte mit seinen Partnerregionen in enger Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen und nationalen Wintersportfachverbänden ein neues Modell für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele entwickeln und umsetzen. Wichtig ist dabei, dass ein derartiges Großprojekt nicht ausschließlich für die Dauer der Olympischen und Paralympischen Winterspiele geplant ist, sondern ein großes Potential für eine langfristige Regionalentwicklung und Umsetzung von Aufgabenstellungen auch auf Bundesebene darstellt.

 
 

Gerade der letzte Punkt ist es, der Markus Pichler ein besonderes Anliegen ist. Graz und die Steiermark befinden sich stets in einem internationalen Wettbewerb der Regionen. Mit einem derartigen Großereignis wie Olympia und den Paralympics könnte die Host City ihren Bekanntheitsgrad erheblich steigern, Graz würde in einem Atemzug mit Olympia-Städten wie Tokio (2020), Peking (2022), Paris (2024) und Los Angeles (2028) genannt werden.

 

„Graz könnte sich somit auf der Weltkarte langfristig positionieren und einen unbezahlbaren Werbewert bekommen. Wir könnten speziell für unsere junge Generation eine Basis schaffen, von der sie über mehrere Jahrzehnte profitieren könnten“, so Pichler, der mit seinem Team in den nächsten Wochen ganz intensiv an der Vision für Olympia 2026 weiterarbeiten wird.

 

„Es geht um die Entwicklung von Plänen und Ideen. Über allem soll stehen, dass wir wieder mehr Menschen, insbesonders unsere Kinder, zum Sport bringen. Der Sport soll stärker in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft gerückt werden. Wir wollen außerdem zeigen, wie weltoffen unser Land, in dem mehrere Kulturen und Religionen zusammenleben, ist.“

 

Und natürlich soll Olympia als „Motor“ dienen: „Im Sog der Winterspiele lassen sich gesellschaftliche Herausforderungen und zukünftige Aufgaben wohl leichter umsetzen. Das Großereignis kann in diesem Land einen frischen Wind erzeugen, den es noch nie gegeben hat. Olympische und Paralympische Winterspiele sind mehr als drei Wochen Sport, sie sind eine Chance für die nachhaltige Entwicklung eines ganzen Landes.“

 

ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel gibt sich zufrieden: „Aus Sicht des Österreichischen Olympischen Comités können wir der Studie nur Positives abgewinnen. Die finanziellen Annahmen sind absolut nachvollziehbar, realistisch und mit früheren Organisations-Budgets – z. B. jenem aus Vancouver 2010 – durchaus vergleichbar. Wichtigste Erkenntnis: Große Verluste wird es nicht geben, weil keine großen Investitionen erforderlich sind. Selbst wenn man in allen Bereichen vom Worst Case ausgeht, ist das Risiko überschaubar. Demgegenüber stehen viele positive Faktoren und Chancen für die Region. Graz, die Steiermark und Österreich würden von Olympischen Spielen nachhaltig – über Jahrzehnte hinaus – profitieren. Jetzt liegt es an der Politik, die Studie entsprechend zu bewerten.“

 

 

Präsentation für die Landespolitik

 

Donnerstagvormittag wurde die Studie vorab der Landespolitik vorgelegt, genauer gesagt Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Sport- und Finanzlandesrat Anton Lang. „Uns war es wichtig, die Studie zuerst den Verantwortlichen des Landes zu präsentieren, damit sie sich einen ersten Eindruck von den Ergebnissen verschaffen können. Natürlich benötigt es jetzt auch viel Zeit, damit die Politik die Studie intensiv prüfen und die Ergebnisse bewerten kann“, erklärt Pichler abschließend.

 

 

Statements zur Machbarkeitsstudie:

 

Mag. Siegfried Nagl, Bürgermeister Graz: "Wir haben versprochen, die Studie bis Ende Juni zu liefern. Es ist aus meiner Sicht eine konservativ gerechnete und sehr genau ausgeführte Studie von hervorragenden Institutionen unseres Landes. Wir haben versucht, möglichst alle Fragen, die es gibt, zu erläutern. Die Studie zeigt, welche Chancen Olympische und Paralympische Spiele wirklich bieten. Ich freue mich, dass die Studie nun da ist, so können wir allen Kritikern mit Fakten gegenüber treten. Wir haben das Glück, dass wir in den letzten Jahrzehnten in den Wintersport investiert haben, daher müssen wir nichts Neues bauen und das kommt uns in der Bewerbung zugute.“

 

Mario Eustacchio, Vize-Bürgermeister Graz: „Die Studie hat uns in technischer, infrastruktureller und wirtschaftlicher Hinsicht überzeugt und gezeigt, dass es machbar ist. 665 Millionen Euro Steuereinnahmen im realistischen Fall stehen 50 Millionen Euro Minus im Worst-Case-Szenario gegenüber. Es ist ein klares Ja zu Olympia 2026 und ich freue mich, wenn wir mit dieser Studie im Bund, im Land, in der Stadt und vor allem bei den Menschen überzeugen können.“

 

Anton Lang, Sportlandesrat Graz: „Wir haben die Machbarkeitsstudie nun erhalten und werden sie – so wie bereits in einem Landtagsbeschluss festgehalten – in weiterer Folge einer genauen Prüfung unterziehen. Ich habe stets betont, dass einer Entscheidungsfindung eine umfassende, seriöse und plausibilisierte Analyse vorangehen muss. Es geht bei dieser wichtigen Entscheidung schließlich nicht um Befindlichkeiten irgendwelcher Art, es geht  darum, ob eine tatsächliche Realisierbarkeit möglich ist. Und dies hängt ausschließlich von den Zahlen, Daten und Fakten ab.“

 

FH-Prof. Mag. Katharina Tatra, Campus 02: „Was das Durchführungsbudget betrifft, haben wir das Vorsichtsprinzip angewandt und haben so nach intensiver Auseinandersetzung und Kalkulation drei wirtschaftliche Szenarien berechnet: Worst, Realistic und Best Case. Aus budgetärer Sicht sind die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2026 absolut durchführbar und das mit einem geringen finanziellen, aber gut kalkulierbaren Risiko.“

 

Mag. Michael Kernitzkyi, Joanneum Research: „Aus volkswirtschaftlicher Sicht zeigt sich, dass sich der regionalökonomische Effekt auf eine Vielzahl von Wirtschaftsbereichen verteilt. Unsere Modellierungsergebnisse belegen, dass die gesamte heimische Wirtschaft von den Olympischen und Paralympischen Winterspielen 2026 profitieren würde. Österreich hätte einen Wertschöpfungseffekt von 1,67 Milliarden Euro zu erwarten.“

 

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