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Comeback im Zeichen der Ringe

Sonntag, 21. Mai 2023 / EG Krakau 2023

Taekwondo ist eine olympische Kampfsportart, deren Name sich aus den drei koreanischen Silben Tae für Fuß, Kwon für Faust und Do für den Weg zusammensetzt. Der Weg des österreichischen Taekwondo-Teams zur Premiere bei den Europaspielen 2023 war ein langer.

Rückblende: 2004, Olympische Spiele Athen, Faliro Sports Pavilion im Vorort Paleo Faliro. Für die dort stattfindenden Taekwondo-Bewerbe hat sich Österreich mit Nevena Lukic und Tuncay Çaliskan qualifiziert. Die Innsbruckerin nimmt als regierende Europameisterin, der Wiener als Olympia-Vierter von Sydney und WM-Dritter von 2003 teil. Lukic scheitert im Viertelfinale der Fliegengewichtsklasse bis 48 Kilogramm nach einem 1:1 und Schiedsrichterentscheid. Sie revanchiert sich ein Jahr später und holt WM-Bronze im Jahr 2005. Tuncay Çaliskan verletzt sich im ersten Kampf am Knie, als er den Afrikaner Bertrand Gbongou Liango schwer k.o. schlägt, unterliegt in der zweiten und in der Trostrunde. Mit gerissenem Kreuzband, wie sich später herausstellt. Danach verschwindet Österreich von der Bildfläche.

17-jährige Durststrecke

Bis Marlene Jahl zuerst bei den Europameisterschaften 2020 und 2021 jeweils überraschend Bronze in der Kategorie +73 Kilogramm holt, um im Jahr 2022 bei der WM in Guadalajara (MEX) mit dem Gewinn der WM-Bronzemedaille – der ersten seit jener von Nevena Lukic vor 17 Jahren – Österreich wieder auf die Taekwondo-Weltlandkarte zu packen.

„Ich war ganz nahe dran, die spätere Weltmeisterin Svetlana Usipova aus Usbekistan im Halbfinale zu schlagen“, sagt die 27-jährige Oberösterreicherin, die als Heeressportlerin seit dem Vorjahr ihr Medizinstudium vor dem Klinisch-Praktischen Jahr auf Eis gelegt hat, um im Taekwondo nach Höherem zu streben. „Seit ich mich voll auf den Sport konzentrieren kann, habe ich mich Schritt für Schritt weiterentwickeln können. Ich weiß, dass ich bei der nächsten WM Anfang Juni auch eine Medaille in einer anderen Farbe holen kann.“

Lebenstraum Olympia

Das rot-weiß-rote Taekwondo-Comeback unter den Olympischen Ringen bei den Europaspielen 2023 nach 19 Jahren ist zusätzlich Motivation für Jahl, die beim Olympia-Qualifikations-Turnier für Tokio nur knapp im letzten Kampf gescheitert war. „Olympia ist ein Lebenstraum für mich! In Paris 2024 gegen die Weltbesten kämpfen zu dürfen, ist das ultimative Ziel für mich! Dass wir als Taekwondo-Team schon 2023 bei den European Games unser Comeback im Team Austria geben dürfen, ist eine große Ehre und ein Zeichen dafür, dass wir in den letzten Jahren wirklich hart an diesem Olympiatraum gearbeitet haben“, erklärt Jahl, die neben Aleksandar Radojkovic (–80 Kilogramm), einem 26-jährigen Salzburger Heeressportler, und Melanie Kindl (–57 Kilogramm), 21-jährige Tirolerin, bereits für die dritte Auflage der Europaspiele in Polen qualifiziert ist.

Gekommen, um zu bleiben

„Der Erfolg ist wieder da, und wir sagen, er ist gekommen, um zu bleiben“, gibt der neue Präsident des österreichischen Taekwondo-Verbandes (ÖTDV), Alexander Hübl, die Richtung vor. „Wir freuen uns auf unsere Premiere bei Europaspielen. Wir hoffen, dass es mit dem Olympia-Ticket diesmal klappt, und wollen uns langfristig auf diesem Niveau etablieren. Wir wollen als Verband mit 146 Vereinen, von denen derzeit nur eine Handvoll den Wettkampfsport Kyorugi betreibt, regelmäßig liefern. Ich denke, dass sich mit dem Erfolg von Marlene Jahl und Co. viel bewegen lässt.“

Beste Voraussetzungen

Tatsächlich ist Marlene Jahl mit ihrem Erfolgstrainer Markus Weidinger mit einem Turniersieg in Slowenien sowie zwei dritten Plätzen in Sofia und beim Austrian Open in Innsbruck sehr gut in die Saison gestartet. „Der Weg Richtung Paris 2024 stimmt“, ist Weidinger, der Jahl vor knapp zehn Jahren in Oberösterreich zu einem Landeskadertraining einlud und seither betreut, überzeugt. „Marlene hat unglaubliches Potenzial. Wenn sie ihre Körpergröße von 1,87 Meter, richtig einsetzt und sie ihre Gegnerinnen mit ihrer Reichweite auf Distanz halten kann, ist alles möglich. Außerdem ist sie in der Lage, Feedback rasch umzusetzen. Selbst große Veränderungen in der Kampftaktik sind in kurzer Zeit möglich. Auch mental ist sie sehr stark. Ihr System ist noch lange nicht am Ende.“ – wie der olympische Weg des österreichischen Taekwondo-Teams.

Diese Geschichte ist Teil des Olympia Report 1 | 2023. Für weitere spannende Storys und Interviews hier entlang:

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