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Paris 2024 - News

 

Ein Wimpernschlag Unterschied

Sonntag, 11. August 2024 / Paris 2024

Fritz Schwarz schaffte, was dem heimischen Mixed-Team im Triathlon-Bewerb in Paris leider verwehrt blieb. Bei der Medaillenvergabe hatte er ein Wörtchen mitzureden. Als oberster Racerichter sogar das letzte Wort. 

„Das war sicherlich eine der wichtigsten Entscheidungen, die ich bislang in meinem Leben treffen musste“, sagte der Niederösterreicher nach dem Bewerb. Damit meinte er die Silber- und Bronze-Entscheidung, denn Großbritannien und die USA überquerten mit einer Zeit von 1:25:40 Stunden gemeinsam die Ziellinie. Nur eine Sekunde schneller war Olympiasieger Deutschland. Das Fotofinish wurde anschließend genauestens von Schwarz und seinem Team analysiert und zeigte, dass die Amerikaner um einen Wimpernschlag vor Großbritannien ins Ziel kamen. Ein Fotofinish dieser Art, ist im Triathlon eher eine Seltenheit. Dennoch stand Schwarz bereits mehrfach vor Entscheidungen wie dieser.

Fotofinish

„Das ist immer eine sehr große Herausforderung, vor allem wenn es so knapp hergeht. Die Differenz zwischen den beiden Athleten war 0,005 Sekunden“, sagte Schwarz, der im Ziel direkt neben der Fotofinish-Kamera stand. Wenn man sich laut ihm das vergrößerte Bild genauer ansieht, wird schnell klar, wer einen Hauch vorne war.

(Foto: Gera pictures/ Armin Rauthner)
(Foto: Gera pictures/ Armin Rauthner)

 

„Das Problem war nur, dass beide, die ins Ziel gekommen sind, die gleiche Farbe (Anm., dunkelblau) von Wettkampfanzügen gehabt haben und die Startnummern 1 und 7 hatten. Der Querstrich beim Siebenter ist so klein, dass du es auf dem kleinen Bildschirm sehr schwer erkennst.“

Für Schwarz war es die schwierigste und zugleich weitreichendste Entscheidung in seinem Job als oberster Racerichter bzw. Technical Officials (TO). „Letztendlich bin ich glücklich, dass es die richtige Entscheidung war, dass sie von allen akzeptiert wurde und es keine Proteste gegeben hat, auch wenn es ein bisschen länger gedauert hat. Lieber eine halbe Minute länger auf die richtige, finale Entscheidung warten.“

4:45 Uhr Tagwache

Als Head Referee ist er für die Einhaltung der Wettkampfregeln verantwortlich und trifft die finalen Entscheidungen über Penaltys und im schlimmsten Fall Disqualifikationen. Der Renntag in Paris beginnt für ihn um 4:45 Uhr mit einem ersten Meeting und Austausch bzw. Weitergabe der letzten Informationen vor Ort an das gesamte Team. Der erste Olympia-Triathlon in Paris musste beispielsweise aufgrund der schlechten Wasserqualität der Seine verschoben werden.

(Foto: GEPA pictures/ Armin Rauthner)
(Foto: GEPA pictures/ Armin Rauthner)
(Foto: GEPA pictures/ Armin Rauthner)
(Foto: GEPA pictures/ Armin Rauthner)
(Foto: GEPA pictures/ Armin Rauthner)
(Foto: GEPA pictures/ Armin Rauthner)

„Es war eine permanente Gratwanderung an den Limits, was die Bakterien betroffen hat. Was ausschlaggebend war, war die wirklich sehr starke Strömung, die wir diesmal gehabt haben. Deshalb wurde der Triathlon verschoben“, erklärte Fritz. 

EINER VON ZWEI HEAD-REFEREES 

2016 war er als TO bereits bei den Paralympics in Rio de Janeiro dabei. Um bei den Spielen in Paris als TO infrage zu kommen, müssen die nationalen Verbände weltweit ihre Kandidaten anmelden. Entscheidend sind Erfahrung und der Ausbildungsstand — für große Events muss man mindestens Ausbildungsstufe 2 von 3 erreicht haben. Ein Jahr vor Paris nominierte der Triathlon-Weltverband 39 TOs und darunter zwei Head-Referees, einer davon war Fritz Schwarz. Erstmals wurden dabei gleich viele Herren wie Damen ausgewählt.

„Es ist eine riesige Ehre, wenn man für olympische Spiele nominiert wird. Die Position eines Head-Referees ist definitiv das absolute Highlight in der Karriere“, sagte Schwarz am Schlusstag der Olympischen Spiele in Paris.

 

 

 

 

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