Kletter-Ass Florian Klingler wird bei den ANOC Beach Games 2019 in Doha ab Sonntag am Start stehen. Vorbereitet hat sich der Boulder-Staatsmeister mit den Besten.
Auf Hausmauern, Bäume oder Wände zu klettern, war die große Leidenschaft des Florian Klingler als Kind. Mittlerweile ist der 21-Jährige in Österreichs Kletterszene ganz oben angelangt: Staatsmeister im Bouldern, Platz 2 beim Adidas Rockstars 2019 und Rang 16 bei der Heim-WM in Innsbruck stehen als Top-Leistungen zu Buche. Letztere Platzierung sicherte dem jungen Tiroler einen Startplatz bei den ANOC Beach Games in Doha.
Dort und darüber hinaus hat sich Florian Klingler einiges vorgenommen: „Bei den Beach Games würde ich mich freuen, wenn ich im Halbfinale gut klettern kann. Danach steht sowieso noch alles offen, aber das Ziel für die Zukunft sind sicher die Olympischen Spiele 2024 in Paris.“
Den Weg zum Klettersport hat Florian Klingler unter anderem seinen Eltern zu verdanken. Die meldeten ihren kletterwütigen Sohn, gleichsam als Vorsichtsmaßnahme gegen das wilde Erklimmen von Bäumen und Hausmauern, in einem Kletterverein an. „Da habe ich meine Sportart gefunden, bei der ich Dampf ablassen kann. Bis jetzt ist das so geblieben“, sagt Klingler.
Auf die Beach Games hat er sich mit einem präzisen Trainingsplan vorbereitet: Schnellkraft, Ausdauer und der Schwerpunkt Maximalkraft standen in den letzten Wochen auf dem Programm. „Beim Bouldern kommt es sehr auf die Maximalkraft an, weil der Fokus auf diesen 4 Minuten bei der Kletterwand liegt. In dieser Zeit muss man einfach alles geben“, erklärt Klingler, der sich mit den Besten vorbereitet hat. Jakob Schubert, der dreifache Medaillengewinner bei der Kletter-WM 2019 in Japan, ist einer der Trainingspartner bei seinem Heimatverein ÖAV Innsbruck.
Ein Umstand, den der junge Tiroler sehr pragmatisch sieht und mit viel Selbstvertrauen kommentiert: „Jakob Schubert ist eigentlich ein ganz normaler Trainingspartner für mich. Man kann natürlich sehr viel lernen, aber es ist auch so, dass er auch einiges von mir lernen kann. Denn beim Klettern gibt es so viele Bewegungen, dass man eigentlich nie jede davon perfekt beherrschen kann. Da gibt es mehrere Szenarien, viele Lösungen für ein Kletterproblem, da kann jeder von jedem lernen.“
Schon am Sonntag geht es für Florian Klingler und seine Kletterkollegin Johanna Färber mit bei den Beach Games los. Auf die zu erwartende Hitze ist man mit Kühlwesten und Antihydral-Creme gut vorbereitet.