Alles Gold, was glänzt
Tradition verpflichtet. Die Münze Österreich ist dem Sport seit jeher verbunden, sei es mit Sammlermünzen rund um sportliche Großereignisse, als Produzent von Medaillen oder als Partner des Österreichischen Olympischen Comités und beim Austria House. Gerhard Starsich, Vorstand der Münze Österreich, im Interview über olympische Präsenz, österreichische Gastfreundschaft und die Faszination Gold.
Was zeichnet die Partnerschaft zwischen der Münze Österreich und dem ÖOC aus?
Gerhard Starsich: Das große gegenseitige Vertrauen und das Verständnis für die Ziele des anderen. Uns vereint das Streben nach höchster Qualität, Leistung und Erfolg. Seit Pyeongchang 2018 sind wir auch beim Austria House dabei, wo wir gemeinsam eine Umgebung für die Athlet:innen gestalten, die es ihnen ermöglicht, Höchstleistungen zu erbringen. Auch das virtuelle Haus in Tokio war ein toller Erfolg. Und jetzt freuen wir uns auf Paris.
Sie waren in Pyeongchang live dabei. Welche Eindrücke haben Sie von den Winterspielen 2018 mitgenommen?
Starsich: Als staatliche Münzprägestätte ist es eine unserer Aufgaben, Österreich in der Welt zu repräsentieren. Wir haben in Pyeongchang unsere südkoreanischen Händler:innen zum Short-Track eingeladen, das war eines der tollsten Sport-Erlebnisse, das ich als Zuschauer je hatte. Es war unglaublich spannend, das Stadion hat getobt und unsere Kund:innen haben es genossen. Danach gab es im Austria House österreichische Gastfreundschaft mit allem, was dazugehört, und den Austausch mit Spitzensportlerinnen und -sportlern. Da geht nichts drüber!
Was zeichnet das Erfolgsprojekt Austria House aus?
Starsich: Für uns ist es die perfekte Plattform, weil es viele Dinge kombiniert, die Österreich ausmachen. Kulinarik und Kultur, Stimmung und Sport – es ist ein einzigartiger Spirit, den die Gäste aus aller Welt mit nach Hause nehmen. In Pyeongchang waren wir sportlich wahnsinnig erfolgreich. Aber ich bin überzeugt, dass wir auch in Frankreich wieder gut abschneiden und das Ergebnis von Tokio toppen werden.
Wie wird sich Ihr Unternehmen bei den Olympischen Spielen in Paris präsentieren?
Starsich: Auf der einen Seite haben wir Gäste aus den USA eingeladen, echte Sportfans, die sich schon sehr auf die Spiele freuen. Zusätzlich wird auch der eine oder andere französische Partner mit dabei sein. Andererseits haben wir eine umfassende Präsenz im ÖOC-Studio und auf den digitalen Kanälen sowie hoffentlich wieder eine Medaillenfeier mit vielen österreichischen Erfolgen zum Abschluss.
Auf welche Bewerbe freuen Sie sich ganz besonders?
Starsich: Nachdem ich eher ein Wassermensch bin, blicke ich den Wildwasser-Entscheidungen mit großer Vorfreude entgegen. Um im Olympia-Kanal schnell zu sein, müssen so viele Komponenten passen: Kondition, Kraft, Konzentration – und du musst technisch perfekt sein. Ich drücke Felix Oschmautz die Daumen, dass es diesmal mit einer Medaille klappt!
Die Münze Österreich ist bei Wettkämpfen ebenfalls sehr erfolgreich, oder?
Starsich: Wir sind von unseren Mitbewerbern als eine der besten Münzstätten der Welt anerkannt. Technologisch und in Sachen Performance und Innovation. So war es uns auch im Vorjahr wieder möglich, den Preis für die beste Münze der Welt zu gewinnen. Dafür gibt’s übrigens keine Medaille oder Münze, sondern eine Glaskugel.
Was zeichnet die beste Münze der Welt aus?
Starsich: Man braucht gute Ideen für Themen und Gestaltung, dazu höchste Handwerkskunst, um die Qualitätsmerkmale einer Sammlermünze zu erfüllen. Dazu gehört die hundertprozentige Exaktheit bei Gravur und Prägung. Die meisten Fehler entstehen dadurch, dass Staubkörner in der Luft sind. Unsere strenge Qualitätskontrolle garantiert aber, dass jede Sammlermünze gleich aussieht.
Und wie steht es um die Faszination Gold?
Starsich: Gold ist in der Geschichte der Menschheit seit jeher der ultimativ höchste Wert, Symbol für Macht und ein erstrebenswertes Ziel. Das war schon in Mesopotamien und bei den alten Ägyptern so, daher hat man sich auch entschlossen, die besten Sportler:innen damit auszuzeichnen. Die relative Seltenheit und der freundliche Glanz sind es, die Gold seit vielen Jahrtausenden zum beliebtesten Metall der Welt machen.
Die Medaillen in Paris beinhalten auch ein Stück Eiffelturm. Wie gefällt ihnen das Design?
Starsich: Tolle Idee, schön umgesetzt. Für eine Münzstätte ist es eines der Highlights Olympia-Medaillen zu machen. So ein Auftrag wird auch nicht ins Ausland vergeben. Wir durften die Medaillen für die Olympischen Jugend-Winterspiele 2012 machen. Wenn es irgendwann wieder dazu kommt, dass Österreich Olympische Spiele ausrichtet, würden wir die schönsten Medaillen der Welt machen. Leider wird das nach meiner Amtszeit sein.