2010:Österreich darf sich im Februar in Vancouver (12. - 28.2.2010) über die dritterfolgreichsten Winterspiele (nur Turin 2006 und Albertville 1992 waren bislang erfolgreicher) der Geschichte freuen. Das Olympic Team Austria stellt 81 Athleten und gewinnt insgesamt 16 Medaillen (4 x Gold, 6 x Silber, 6 x Bronze). Erfolgreichster Österreicher war Skispringer Gregor Schlierenzauer mit einer Goldenen und zwei Bronzemedaillen. Als Fahnenträger der Eröffnungsfeier fungiert Andreas Linger, mit Bruder Wolfgang Rodel-Olympiasieger von Turin. Die beiden Brüder sind nach den Deutschen Hans Rinn/Norbert Hahn (Goldmedaillengewinner 1976/80) erst die zweiten Doppelsitzer der Geschichte, die ihren Olympiasieg von 2006 erfolgreich verteidigen. Die vielleicht größte rot-weiß-rote Überraschung liefert die Salzburgerin Andrea Fischbacher, die in der Abfahrt um ganze 3 Hunderstelsekunden (hinter Landsfrau Elisabeth Görgl) an einer Medaille vorbeischrammt, dann aber drei Tage später im Super-G zurückschlägt, vor Tina Maze (SLO) und der großen Favoritin Lindsey Vonn (USA) Gold holt und damit die Ehre der Alpinen rettet. Als Kurssetzer fungierte ÖSV-Coach Jürgen Kriechbaum. Österreichs erfolgsverwöhnte Herren bleiben in Whistler Mountain ohne Medaille. Die MedaillengewinnerInnen im Detail: GOLD (4): Andrea Fischbacher, Ski Alpin, Super G Andreas Linger/Wolfgang Linger, Rodeln, Doppelsitzer Bernhard Gruber, David Kreiner, Felix Gottwald, Mario Stecher, Nordische Kombination, Teamwettkampf Wolfgang Loitzl/Andreas Kofler, Thomas Morgenstern, Gregor Schlierenzauer, Skispringen, Teamspringen
SILBER (6): Nina Reithmayer, Rodeln, Einsitzer Marlies Schild, Ski Alpin, Slalom Benjamin Karl, Snowboard, Parallel-Riesenslalom Andreas Matt, Freestyle-Skiing, Skicross Christoph Sumann, Biathlon, Verfolgungsrennen Simon Eder, Dominik Landertinger, Daniel Mesotitsch, Christoph Sumann, Biathlon, 4 x 7,5 km Staffel
BRONZE (6): Elisabeth Görgl, Ski Alpin, Abfahrt und Riesenslalom Marion Kreiner, Snowboard, Parallel-Riesenslalom Bernhard Gruber, Nordische Kombination, Gundersen Großschanze Gregor Schlierenzauer, Skispringen, Einzelspringen Normal- und Großschanze
Erfolgreichste Athleten der Spiele werden die norwegischen Langläufer: Marit Björgen holt 3 x Gold und zwei Bronzemedaillen, Landsmann Petter Northug bringt es auf 2 x Gold, 1 x Silber und 1 x Bronze. Überschattet werden die Spiele vom tragischen Unfall des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili. Der 22-Jährige fliegt im Training, wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier der Spiele, mit einer Geschwindigkeit jenseits von 140 km/h in der 16. und letzten Kurve aus der Bahn, prallt gegen einen ungeschützten Stahlträger und erliegt im Krankenhaus seinen Verletzungen. Anmerkung am Rande: Aus heutiger Sicht betrachtet liegen die Vancouver Games in der ÖOC-Statistik auf Rang 5 (auch Pyeongchang mit 14-5-3-6 Medaillen und Sotschi/17-4-8-5 waren erfolgreicher). Führungswechsel im ÖOC: Dr. Peter Mennel, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bregenz, übernimmt am 1. Juni 2010 das Amt des Generalsekretärs von Matthias Bogner, der 15 Monate interimistisch eingesetzt war. Mennel setzte sich unter insgesamt 104 Bewerbern durch. Zu den wesentlichen Aufgaben des 54-jährigen Vorarlbergers, der 30 Jahre im Bank-Geschäft als Sanierer tätig war, zählen: Betreuung und Organisation der Olympia-Teilnahmen österreichischer Athleten, Sponsorensuche und Budgetverantwortlichkeit. Im Sport machte sich Mennel als Extrembergsteiger (Besteigung Cho Oyu, Achttausender) und Fallschirmspringer (mehrfacher Staatsmeister), Vorstandsmitglied des Skiverbandes und langjähriger Organisator des Bregenz-Marathons einen Namen. |
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2009:Bei einem Zusammentreffen des Vorstandes des ÖOC am 22. Februar 2009 gibt Präsident Dr. Leo Wallner die einvernehmliche Auflösung des Dienstvertrages von Dr. Heinz Jungwirth bekannt. Für die Schaffung neuer Strukturen und den zu überarbeitenden Satzungen samt Geschäftsordnung wird eine Arbeitsgruppe bestehend aus Mitgliedern des Vorstandes unter dem Vorsitz von Dr. Hübel eingesetzt. Mag. Matthias Bogner, Sportdirektor des ÖOC, übernimmt bis auf weiteres die Führung der Geschäfte. |
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2008 :Das Internationale Olympische Komitee hat aufgrund der Vorfälle bei den Olympischen Winterspielen Turin 2006 in den Privatquartieren des österreichischen Biathlon- und Langlaufteams in Zusammenhang mit Doping die betroffenen Athleten für die zukünftige Teilnahme an Olympischen Spielen gesperrt. Diese Sperre wurde im Jänner 2008 vom Court of Arbitration for Sport (CAS) in drei von vier Berufungsfällen bestätigt; in einem Fall wurde die Sperre verkürzt. Das ÖOC wurde – als gegenüber dem IOC verantwortliche Organisation für die nationale Olympiamannschaft – mit einer Geldbuße in Höhe von 1 Mio US-Dollar bestraft. Der Vorstand des ÖOC hat daraufhin einen Rechte- und Pflichtenkatalog, der in Zukunft für alle Mitglieder von österreichischen Olympiamannschaften gültig sein wird, beschlossen, um solche Vorkommnisse hinkünftig zu vermeiden.
Als Gastgeber der XXIX. Olympischen Sommerspiele in Peking demonstrierte China das Selbstbewusstsein einer Nation, die auf der Grundlage seiner Jahrtausende-alten Kultur den Aufbruch in die Zukunft schaffen will. Die fantastisch inszenierten Eröffnungs- und Schlussfeiern waren so eindrucksvoll wie die Leistungen der chinesischen Athleten. Österreichs Mannschaft präsentierte sich als sehr homogenes und erfolgreiches Team, das gesteckte Ziel von drei Medaillen wurde erreicht. Mirna Jukic errang die Bronzemedaille im 100-Meter-Brustschwimmen der Damen. Violetta Oblinger-Peters gewann die Bronzemedaille im Wildwasser-Slalom und der der Judoka Ludwig Paischer holte sich nach seinem frühen Ausscheiden in Athen 2004 die ersehnte Olympiamedaille in Silber. Das Abschneiden der österreichischen Olympia-Mannschaft wurde insgesamt als zufriedenstellend bewertet. Das Ergebnis lag im langjährigen Durchschnitt; bei den Platzierungen zwischen dem 4. und 8. Rang (17 olympische Diplome) war das Resultat besser als bei den drei vergangenen Spielen.
Das Österreichische Olympische Comité lud am 7. November 2008 anlässlich seines 100-jährigen Bestehens in die Redoutensäle der Wiener Hofburg. Gefeiert und gewürdigt wurde nicht nur das ÖOC, sondern vor allem die Sportlerinnen und Sportler, welche bei Olympischen Sommer- und Winterspielen für Österreich insgesamt 291 Medaillen* – 77 Gold-, 103 Silber- und 112 Bronzemedaillen – gewinnen konnten. Prominente Gäste wie Österreichs Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, IOC-Präsident Dr. Jacques Rogge, EOC-Präsident Patrick Hickey sowie Sport-Staatssekretär Dr. Reinhold Lopatka gaben der Festveranstaltung einen festlichen und staatstragenden Rahmen.
Im Mittelpunkt standen aber andere, Österreichs Olympioniken. Von Kate Allen bis zu Egon Zimmermann feierten rund 70 Medaillengewinner das 100-jährige Jubiläum. Gesichtet wurden Idole, Heroes und sportliche Größen von einst und jetzt. Die Liste liest sich wie das „Who is who“ des österreichischen Sports - Kate Allen, Ingo Appelt, Elisabeth Schwarz-Bollenberger, Michaela Dorfmeister, Stefan Eberharter, Josef Feistmantl, Felix Gottwald, Roman Hagara, Gerhard Haidacher, Ernst Hinterseer, Emese Hunyady, Anton Innauer, Franz Klammer, Petra Kronberger, Elisabeth Max-Theurer, Annemarie Moser-Pröll, Patrick Ortlieb, Olga Scartezzini-Pall, Othmar Schneider, Thomas Schroll, Trixi Schuba, Thomas Stangassinger, Hans-Peter Steinacher, Hubert Strolz, Ernst Vettori, Harald Winkler, Sigrid Wolf und Egon Zimmermann sowie Hans-Helmut Stoiber, welcher in der Kategorie Literatur/lyrische Werke mit dem Gedicht „Der Diskus“ bei den Olympischen Kunstwettbewerben 1936 in Berlin eine Bronzemedaille gewann.
Aus Anlass des 100-Jahre Jubiläums gab das ÖOC einige Publikationen heraus: Den Bildband „Olympische Momentaufnahmen“ in dem nicht nur die hundertjährige Geschichte des ÖOC, eingebettet in das politische und soziale Geschehen in Österreich, sondern der gesamte Zeitraum der „olympischen“ Geschichte von 1894 bis 2008 in Form von Fotos, Texten und Dokumenten, beleuchtet wird. Um die nationale und internationale Olympische Bewegung Schülerinnen und Schülern näher zu bringen, wurde außerdem eine Schulbroschüre zum Thema „100 Jahre ÖOC“ herausgegeben, die sich vorrangig an 12- bis 14-Jährige wendet. Da die vom ORF gestalteten - und im Rahmen der Festveranstaltung gezeigten - Filmbeiträge über die sportlichen Erfolge der österreichischen Olympioniken die Gäste sehr beeindruckt haben, hat das ÖOC gemeinsam mit dem ORF eine CD mit diesen Filmbeiträgen herstellen lassen.
*Die Anzahl der Medaillen berücksichtigt auch die vom IOC bei folgenden Anlassfällen nicht anerkannten Medaillen:
Am 12. Dezember 2008, um 12.00 Uhr, verkündete IOC-Präsident Jacques Rogge in einer Live-Schaltung via Internet das Ergebnis der durch die IOC-Mitglieder per Briefwahl erfolgten Abstimmung über den Austragungsort der 1. Olympischen Winter-Jugendspiele 2012. Die Freude über den Zuschlag war bei allen Beteiligten natürlich riesengroß. Am 4. März 2008 fasste der ÖOC-Vorstand den Beschluss, die Stadt Innsbruck als Bewerber um die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele 2012 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zu nominieren. Innsbruck wurde von Beginn an als Favorit gehandelt, dennoch musste sich das Bewerbungskomitee gegen starke Konkurrenten, vor allem gegen die finnische Stadt Kuopio, durchsetzen. Innsbruck punktete mit einem kompakten Konzept, der bestehenden Infrastruktur und der ausgezeichneten Erfahrung im Bereich der Durchführung von Sport-Großveranstaltungen. Bereits Anfang November konnten sich Innsbruck und das finnische Kuopio gegenüber den weiteren Mitbewerbern Harbin und Lillehammer in einer ersten Vorentscheidung durch das technische Komitee des IOC durchsetzen. Die 1. Winter Jugendspiele werden von 13. bis 22. Jänner 2012 stattfinden. Die Wettbewerbe, an welchen rund 1.000 jugendliche AthletInnen im Alter von 14 bis 18 Jahren aus über 70 Nationen teilnehmen werden, finden in Innsbruck und in der Olympiaregion Seefeld statt. Neben den sportlichen Wettkämpfen wird ein speziell auf die jugendliche Zielgruppe abgestimmtes „Culture and Education Programme“ geboten. |
2007 :Von 12. bis 17. März prüfte die Evaluierungskommission des IOC die Bewerbung Salzburgs für 2014 vor Ort. Am 4. Juli 2007 wurde im Rahmen der IOC-Session in Guatemala die Austragungsstadt der XXII. Olympischen Winterspiele gewählt. Salzburg schied leider im ersten Wahldurchgang mit 25 Stimmen aus. Sochi siegte in der Stichwahl über Pyeonchang mit 51:47 Stimmen. |
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2006 :Bei den XX. Olympischen Winterspielen in Turin waren die österreichischen Olympioniken so erfolgreich wie nie. Sie holten insgesamt 23 Medaillen, davon neun Goldmedaillen. Die Goldmedaille im Rennrodel-Doppelsitzer holten sich die Brüder Andreas und Wolfgang Linger. Felix Gottwald, der bisher erfolgreichste österreichische Olympiateilnehmer, gewann Gold in der Nordischen Kombination im Sprintbewerb sowie im Teamwettbewerb gemeinsam mit Christoph Bieler, Michael Gruber und Mario Stecher. Andreas Widhölzl, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern (ebenso Gold im Einzelbewerb auf der Großschanze) und Martin Koch holten den Olympiasieg im Mannschaftssprunglauf. Benjamin Raich sicherte sich zweimal Gold im Riesentorlauf und im Slalom. Auch Michaela Dorfmeister schaffte das Doppel-Gold mit Siegen im Abfahrtslauf und im Super-G.
Die großartigen Leistungen wurden jedoch von dem schwersten Doping-Skandal der österreichischen Sportgeschichte überschattet, der von Langläufern und Biathleten in der österreichischen Olympiamannschaft ausgelöst worden war. Die italienische Polizei stellte in den Privatquartieren österreichischer Athleten Gegenstände, Apparate und Substanzen sicher, deren Besitz ohne ärztliche Maßnahme einem Dopingvergehen gleichkommt.
Im Juni 2006 erfolgte aufgrund der Bewertung des ersten Bewerbungsdokumentes für die Olympischen Winterspiele 2014 die Auswahl der „Candidates Cities“ durch das IOC. In dieser Bewertung wurde Salzburg in neun von elf Fachbereichen bestgereiht und erreichte 86 von zehn möglichen Punkten. Die beiden weiteren Candidate Cities waren Pyeonchang und Sochi. |
2005 :Der Vorstand des ÖOC beschloss im Jänner, Salzburg als Kandidatenstadt für die Olympischen Winterspiele 2014 beim IOC zu nominieren. |
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2004 :Die Premiere der Olympischen Spiele der Neuzeit lag genau 108 Jahre zurück, als Athen im Jahr 2004 endlich wieder die Olympischen Spiele austragen durfte. Die „Zwischenspiele“ von 1906 wurden vom IOC nicht mitgerechnet. Die Zahl der Teilnehmerländer war im Lauf über eines Jahrhunderts von 14 auf 202 Nationen angestiegen.
Bei den XXVIII. Olympischen Spielen in Athen bescherte dem Olympiateam eine überraschende Goldmedaille im Triathlon die gebürtige Australierin Kate Allen. Den beiden Seglern Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher gelang das Kunststück, ihre Goldmedaille im Tornado-Segeln aus dem Jahr 2000 zu wiederholen. Die sieben Medaillen (2 Gold, 4 Silber, 1 Bronze) und acht olympische Diplome bedeutenden das beste Ergebnis bei Olympischen Sommerspielen seit Berlin 1936. |
2003 :Obwohl international der Salzburg-Bewerbung ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt wurde, schied Salzburg anlässlich der 115. IOC-Session in Prag bereits im ersten Wahldurchgang gegen Vancouver und Pyeongchang - Bern zog seine Kandidatur zurück - aus. |
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2002 :Die XIX. Olympischen Winterspiele in Salt Lake City bewiesen einmal mehr, dass Doping zum größten Problem für den Leistungssport geworden ist. Den für Spanien startenden Johann Mühlegg wurden alle gewonnenen Medaillen wegen Dopings aberkannt, somit wurde Christian Hoffmann, der im 30-Kilometer-Freistil hinter Mühlegg den zweiten Platz belegt hatte, zum bislang „spätesten“ Goldmedaillengewinner der olympischen Geschichte. Freuen konnten sich auch Fritz Strobl und Stephan Eberharter, die jeweils Gold im Abfahrtslauf und im Riesentorlauf gewannen. Eberharter errang außerdem Silber im Super-G und Bronze in der Abfahrt. Traurige Realität wurde auch der Fall um Walter Mayer, den Betreuer der österreichischen Nordischen Mannschaft 2002 in Salt Lake City, da man verbotene Blutbehandlung nachweisen konnte.
Am 18. August 2002 gab das IOC die Entscheidung über die Kandidatenstädte für die XXI. Olympischen Winterspiele 2010 bekannt. Neben Salzburg wurde Bern, Pyeongchang und Vancouver als Kandidaten ausgewählt. |
2001 :Das ÖOC reichte gemäß dem einstimmigen Beschluss des Vorstandes Salzburg (mit den weiteren Austragungsregionen Pongau und Kitzbühel) als österreichische Bewerberstadt für die Olympischen Winterspiele 2010 beim IOC ein. |
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2000 :Sydney hieß die Olympioniken der Welt im 21. Jahrhundert willkommen. Die australische Metropole lud zu den XXVII. Olympischen Sommerspielen ein, die mit 199 teilnehmenden Nationen abermals einen neuen Rekord aufstellten. Das Binnenland Österreich feierte seine größten Erfolge bei den Spielen in Sydney auf dem Wasser. Christoph Sieber gewann Gold im Windsurfen, Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher holten sich Gold im Segeln (Tornado). Die österreichische Top-Leichtathletin Stephanie Graf schaffte im 800-Meter-Lauf den hervorragenden 2. Platz und sicherte sich damit Silber. |
1999 :Im Zuge der 109. IOC-Session im Juni 1999 in Seoul stand die Wahl des Austragungsortes der Olympischen Winterspiele 2006 am Programm. Klagenfurts Bewerbung schied leider in der Vorrunde aus, wobei sich bei den Finalstädten Turin gegenüber Sion durchsetzte. |
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1998 :Bei den XVIII. Olympischen Winterspielen in Nagano wurde der österreichische Skirennläufer Hermann Maier zur Legende. Er gewann nach seinem fürchterlichen Sturz in den beiden nächsten Rennen zwei Goldmedaillen, im Riesentorlauf und Super-G. Insgesamt eroberten die österreichischen Wintersportler in Japan 17 Olympische Medaillen. Mario Reiter gewann ebenfalls eine Goldmedaille in der Alpinen Kombination.
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1997 :Obwohl olympisches „Zwischenjahr“, war das Thema Olympia 1997 in Österreichs Medien allgegenwärtig. Die beeindruckende Präsentation dreier österreichischer Regionen (Salzburg, Klagenfurt und Kitzbühel), die sich um die Nominierung durch das ÖOC als Ausrichter der Olympischen Winterspiele 2006 bewarben, war ein Beweis für die hohe organisatorische Kompetenz Österreichs. In einem „Kopf-an-Kopf“-Rennen machte schließlich das kärtnerische 3-Länderkonzept „Senza confini“ mit den Partnern Italien und Slowenien das Rennen. |
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1996 :Bei den XXVI. Olympischen Sommerspielen in Atlanta wurde ein stolzes Jubiläum gefeiert. Vor 100 Jahren hatten die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen stattgefunden. Hatten damals 262 Athleten aus 14 Nationen an den Spielen teilgenommen, so waren es in Atlanta über 10.000 Teilnehmer aus 197 Nationen. Zugleich verfolgten Milliarden Menschen auf der ganzen Welt die Olympischen Spiele an den Fernsehbildschirmen. Ein Erfolg, den selbst Pierre de Coubertin sich nicht hätte träumen lassen. „All Games. All Nations.“ Das Ziel von Coubertin wurde bis 1996 weitestgehend erreicht. Bei den Jahrhundertspielen in Atlanta waren zwei österreichische Teilnehmer erfolgreich: Wolfram Waibel errang die Silbermedaille mit dem Luftgewehr und die Bronzemedaille im Kleinkaliber-Dreistellungskampf. Eine Bronzemedaille errang die Leichtathletin Theresia Kiesel beim 1500-Meter-Lauf.
Österreich konnte im Jubiläumsjahr ebenfalls auf eine stolze olympische Bilanz zurückschauen. Mit rund acht Millionen Einwohnern zählt das Land zu den kleinen teilnehmenden Nationen. Aufgrund seiner geographischen Lage und Topographie gilt es zudem als klassisches Wintersport-Land. Trotzdem rangiert es unter den ersten zehn Ländern, wenn man seine sämtlichen Medaillenerfolge bei Olympischen Winter- und Sommerspielen in Relation zur Einwohnerzahl betrachtet – eine Sichtweise, die nicht nur im Jubiläumsjahr 1996 erlaubt ist. Das ÖOC nahm dieses Jubiläum zum Anlass, gemeinsam mit ORF und Sponsoren im Vienna Hilton Hotel am 2. Juli 1996 eine große Olympia-Gala zu veranstalten. |
1995 :Anfang dieses Jahres stand für die Bewerbung der Stadt Graz um die Durchführung der Olympischen Winterspiele 2002 viel auf dem Spiel. Das IOC bestimmte in einer Vorausscheidung die vier Kandidaten, Graz kam leider nicht unter die letzten vier. Den Zuschlag bei der IOC-Session in Budapest im Juni erhielt dann Salt Lake City. |
1994 :Am 23. Juni 1994 jährte sich zum 100. Mal der legendäre Pariser Kongress, auf dem beschlossen wurde, die antiken Olympischen Spiele wiederaufleben zu lassen. Damals konnte der Gastgeber Pierre de Coubertin die 20 ausländischen Delegierten aus neun Ländern noch mühelos per Handschlag begrüßen. Seither hat sich die Olympische Idee über den ganzen Erdball verbreitet und begeistert regelmäßig Millionen in den Stadien und Milliarden von Menschen an den Bildschirmen.
Lillehammer war der Anfang eines neuen Austragungsmodus: Seit 1994 fallen die Olympischen Winterspiele in das gerade Zwischenjahr zwischen den Olympischen Sommerspielen. Die österreichischen Wintersportler errangen bei den XVII. Olympischen Winterspielen in Lillehammer insgesamt neun Medaillen, darunter je eine Goldmedaille für Emese Hunyady, die den Eisschnelllauf gewann, und für Thomas Stangassinger, den Sieger im Slalom. |
1992 :Auf Initiative des 1990 nach dem Tode von Kurt Heller neu gewählten ÖOC-Präsidenten Dr. Leo Wallner wurde im Österreichischen Parlament einstimmig der Schutz der Olympischen Embleme und Bezeichnungen beschlossen. Der Nationalrat hat mit dem am 1. Jänner 1992 in Kraft getretenen Bundesgesetz beschlossen, die Olympischen Embleme, bestehend aus einem Wappen und den fünf ineinander verschlungenen Ringen des Internationalen Olympischen Komitees, sowie die Bezeichnungen „Olympiade“, „Olympia“ und „olympisch“ unter Schutz zu stellen. Das Gesetz war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Positionierung und effizienten Vermarktung des ÖOC.
Die XVI. Olympischen Winterspiele in Albertville brachten dem Team aus Österreich einen lange ersehnten Medaillensegen. Sie konnten insgesamt sechs Goldmedaillen mit nach Hause bringen. Patrick Ortlieb raste mit Startnummer 1 auf Platz eins zum Abfahrtssieg und zur Goldmedaille, Ernst Vettori gewann Gold im Skispringen von der Großschanze. Die „Neuner-Sisters“ (Doris und Angelika), wie sie in den Medien genannt wurden, gewannen im Rodel-Einsitzer Gold und Silber. Erstmals seit 1968 gewann mit Ingo Appelt, Harald Winkler, Gerhard Haidacher und Thomas Schroll Österreich wieder eine Goldmedaille im Bobfahren. Die österreichischen Damen standen den Herren in Albertville um nichts nach. Petra Kronberger flog förmlich zum Erfolg. Gold im Slalom und in der Kombination.
Bei den XXV. Olympischen Spielen in Barcelona errangen die österreichischen Sportler zwei Silbermedaillen. Die Ruderer Arnold Jonke und Christoph Zerbst belegten im Doppelzweier den zweiten Platz, ebenso die Mannschaft der Springreiter mit Boris Boor, Thomas Frühmann, Jörg Münzner und Hugo Simon. |
1988 :Die XV. Olympischen Winterspiele in Calgary konzentrierten sich wieder ganz auf den Sport. IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch hatte die Olympische Bewegung seit seiner Wahl 1980 in Moskau in ruhigeres Fahrwasser geführt. Seine internationale Diplomatie führte dazu, dass 1988 niemand mehr von Boykott sprach. Die wirtschaftliche Situation des IOC war gefestigt, und die beim IOC-Kongress 1981 in Baden-Baden eingeleiteten Reformen in der Amateurfrage wirkten sich positiv aus. Sie ließen die Teilnahme der „Besten der Besten“ zu, wenn die Internationalen Fachverbände (IF) und die einzelnen Athletinnen und Athleten dies wollten. Die österreichische Olympiamannschaft sicherte sich in Calgary insgesamt zehn Medaillen, davon drei goldene. Die stolzen Gewinner der Goldmedaillen waren Anita Wachter in der Alpinen Kombination, Sigrid Wolf im Super-G und Hubert Strolz in der Alpinen Kombination der Herren.
Das Boykott-Jahrzehnt 1976 bis 1986 war endgültig Geschichte. 159 Mannschaften marschierten am 17. September 1988 ins Olympiastadion von Seoul ein – ein neuer Teilnahmerekord. Bei den XXIV. Olympischen Sommerspielen in Seoul gab es für Österreich zwar nur eine einzige Medaille, aber diese war eine Sensation. Der Judoka im Schwergewicht, Peter Seisenbacher, wiederholte seinen Erfolg von 1984 und erkämpfte erneut die Goldmedaille. Er war der erste Judoka der Welt, der zweimal hintereinander die Goldmedaille im Schwergewicht gewann.
Der 24. September veränderte den Sport, erstmals war ein Superstar des Sports, der Sprinter Ben Johnson, des Dopings überführt worden. „Doping bedeutet den Tod jeder Ethik und Moral“, formulierte betroffen IOC-Präsident Samaranch. In Seoul 1988 verlor der Hochleistungssport somit endgültig seine Unschuld. Seit damals lebt jeder, der eine große Leistung im Sport vollbringt, unter Doping-Verdacht. |
1984 :Die XIV. Olympischen Winterspiele in Sarajevo brachten ein Novum. Noch nie war das Olympische Feuer im Schatten einer Moschee entzündet worden. Die Gazi-Husrev-Beg-Moschee in Sarajevo wurde nach dem türkischen Statthalter benannt, der das prachtvolle islamische Bauwerk im 16. Jahrhundert errichten ließ. Die Olympischen Winterspiele blieben von Boykotts verschont und verliefen organisatorisch zufriedenstellend. Für die österreichischen Olympioniken war Sarajevo dagegen ein Desaster. Mit einer einzigen Bronzemedaille, die Anton Steiner im Abfahrtslauf gewann, war die Medaillenausbeute für die erfolgsverwöhnten Wintersportler aus Österreich dürftig.
Die XXIII. Olympischen Sommerspiele in Los Angeles standen wiederum im Zeichen des Boykotts. Quasi als Revanche für Moskau 1980 blieb diesmal die UdSSR den Wettkämpfen fern. Die Ostblock-Staaten schlossen sich dem Boykott nahezu geschlossen an. Die Ironie des Schicksals wollte es, dass stattdessen mit China ein anderes großes kommunistisches Land die Rückkehr zu den Olympischen Spielen feierte. Österreich musste sich mit drei Medaillen „begnügen“. Peter Seisenbacher gewann Gold im Judo-Schwergewicht – eine echte Sensation, Andreas Kronthaler holte Silber im Luftgewehr-Schießen und Josef Reiter errang Bronze im Judo. |
1982 :Im Jahr 1982 wurde Dr. Heinz Jungwirth zum Generalsekretär des Österreichischen Olympischen Comités ernannt. Er war 1984 in Sarajevo erstmals als „Chef de Mission“ tätig und übte diese Funktion bis 2009 bei insgesamt 14 Olympischen Spielen aus. In seine frühe Amtszeit fiel die Entscheidung des ÖOC, das Marketingprogramm des Internationalen Olympischen Komitee – The Olympic Program (TOP) – als eines der weltweit ersten NOKs zu unterstützen. Jungwirth knüpfte engen Kontakt zu IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch und hatte mit Kurt Heller einen kongenialen Partner. Der bis zum Jahr 1990 tätige ÖOC-Präsident stand Fragen des Marketings, deren Bedeutung in dieser Zeit immer mehr zunahm, sehr offen gegenüber. |
1980 :Die XIII. Olympischen Winterspiele in Lake Placid standen im Zeichen der politischen Auseinandersetzung zwischen den USA und der UdSSR. Österreichs Sportler kamen jedoch mit sieben Medaillen nach Hause, Annemarie Moser-Pröll errang nach etlichen Niederlagen bei früheren Olympischen Winterspielen endlich die Goldmedaille, der Skispringer Anton „Toni“ Innauer gewann in bestechender Form beim Springen von der 70-Meter-Schanze die Goldmedaille und Leonhard Stock im Abfahrtslauf der Herren.
Die XXII. Olympischen Spiele in Moskau wurden von den USA wegen der zunehmenden politischen Spannungen mit der UdSSR boykottiert. Trotz größter Bemühungen, die westliche Welt zu einem gemeinsamen Boykott der Spiele zu bewegen, nahmen Staaten wie Großbritannien und Frankreich an ihnen teil. Auch Österreich entsandte ein Olympia-Team nach Moskau. Elisabeth Theurer gewann die Goldmedaille im Dressurreiten. Bei den Seglern erlangten Wolfgang Mayrhofer (Finn) und das Duo Hubert Raudaschl / Karl Ferstl (Star) jeweils Silber. Eine Bronzemedaille gewann Gerhard Petritsch mit der Schnellfeuerpistole. |
1977 :Bei der IOC-Session 1977 in Prag wurde Philipp von Schoeller zum IOC-Mitglied für Österreich gewählt. DVw. Philipp von Schoeller war ein begeisterter Sportler und ein leidenschaftlicher Botschafter der Olympischen Bewegung. Im IOC war er in mehreren Kommissionen tätig: Finanzkommission (1989-2000), Olympische Programmkommission (1999), Evaluierung der Olympischen Spiele (1984-1988) und Kulturkommission. Im Jahr 2000 wurde Philipp von Schoeller zum Ehrenmitglied im IOC und ÖOC gewählt. |
1976 :Die XII. Olympischen Winterspiele in Innsbruck waren der abermalige Beweis für die Kreativität und die Organisationsfähigkeiten des Organisationskomitees in Innsbruck. Kurzfristig für Denver eingesprungen, das die Winterspiele erst drei Jahre vorher abgesagt hatte, wurde Innsbruck zum zweiten Mal nach 1964 zum Schauplatz des außergewöhnlichen Wintersportfestes. Gold gewann Franz Klammer im Abfahrtslauf vom Patscherkofel sowie Karl Schnabl im Skispringen auf der Großschanze.
Die XXI. Olympischen Sommerspiele in Montreal begannen mit einem politischen Paukenschlag. Wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier machten 16 afrikanische Länder ihre Boykottdrohung wahr: Sie verweigerten die Teilnahme an der offiziellen Eröffnungszeremonie und damit auch an den Wettkämpfen. Als Begründung wurden sportliche Kontakte von Neuseeland zu Südafrika im Vorfeld der Spiele genannt. Südafrika war mit einem internationalen Sportbann belegt worden, der den Olympiateilnehmern jegliche Sportkontakte untersagte. Mit dem Olympia-Boykott wurde der Protest gegen die Apartheid-Politik in Südafrika verstärkt. Scharfe Kritik wendete sich gegen die Unterdrückung und Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung. In Montreal begann damit eine Ära schwerwiegender Olympiaboykotte, die sich mit den zwischenzeitlich an Moskau vergebenen Spielen 1980 und den Spielen in Los Angeles 1984 fortsetzte. Die XXI. Olympischen Sommerspiele in Montreal waren in sportlicher Sicht eine große Enttäuschung. Rudolf Dollinger gewann als einziges Mitglied der österreichischen Olympia-Mannschaft eine Medaille: Bronze im Schießen. |
1974 :Die Tätigkeit des Österreichischen Olympischen Comités war im Jahre 1974 in erster Linie durch die Ausrichtung der 75. Session des IOC in Wien gekennzeichnet. Neben der Neuformulierung der Amateurregel (Regel 26) des IOC stand die Vergabe der Olympischen Spiele des Jahres 1980 im Mittelpunkt. Mit Moskau und Lake Placid machten dabei die Favoriten das Rennen. |
1973 :Die Olympische Bewegung in Österreich erfuhr zu Beginn des Jahres 1973 einen ungemeinen Auftrieb, als das IOC am 4. Februar in Lausanne der Stadt Innsbruck zum zweiten Male die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele für 1976 anvertraute. Mit Kurt Heller wurde zum ersten Mal ein Präsident der „Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich“ (ASKÖ) zum Präsidenten des Österreichischen Olympischen Comités (1973-1990) gewählt. Kurt Heller brachte sich während seiner Amtszeit stark in die Arbeit der internationalen Olympischen Bewegung ein. |
1972 :Die XI. Olympischen Winterspiele in Sapporo wurden durch die Ereignisse um Karl Schranz getrübt. Verstoße gegen den damals gültigen Amateurparagraphen und Attacken gegen die IOC-Führung führten zum Ausschluss von Karl Schranz. Aus sportlicher Sicht gab es trotzdem hervorragende Ergebnisse: Trixi Schuba gewann Gold im Eiskunstlauf, Annemarie Pröll Silber in der Abfahrt und im Riesentorlauf, Heini Messner Bronze in der Abfahrt, und Wiltrud Drexel im Riesentorlauf.
Bei den XX. Olympischen Spielen in München konnte sich die österreichische Mannschaft keine Goldmedaille sichern. Eine Silbermedaille gewann Norbert Sattler im Kanu, je eine Bronzemedaille errangen die Leichtathletin Ilona Gusenbauer und der Schütze Rudolf Dollinger. Im Mittelpunkt standen jedoch nicht die sportlichen Leistungen, sondern terroristische Ereignisse, welche die Olympische Bewegung kurz erschütterten. Die Eröffnungsfeier am 26. August 1972 im Münchner Olympiastadion verlief in einer wunderbar heiteren Atmosphäre. München war wirklich die angekündigte „Weltstadt mit Herz“. Niemand konnte ahnen, welch tragische Ereignisse plötzlich hereinbrechen würden. Am 5. September 1972 drangen palästinensische Terroristen in das Olympische Dorf ein, ermordeten zwei und entführten neun israelische Sportler. Im Verlauf der Nacht kam es zu einem Befreiungsversuch, der jedoch scheiterte. Die Terroristen ermordeten die neun israelischen Sportler. Um 3 Uhr früh am 6. September war das volle Ausmaß des Terroraktes durch Manfred Schreiber, den Sicherheitschef der Olympischen Spiele, offiziell verlautbart worden: „Elf Mitglieder des israelischen Olympiateams wurden ermordet.“ Der scheidende IOC-Präsident Avery Brundage und sein gewählter Nachfolger Michael Morris-Lord Killanin plädierten für die Fortsetzung der Olympischen Spiele und erhielten dafür die Unterstützung. Dr. Peter Pilsl, der erst nach dem sogenannten „Schranz-Skandal“ in Sapporo und den Sommerspielen in München 1972 offiziell als Generalsekretär des ÖOC bestellt wurde, leitete zehn Jahre lang die Tagesgeschäfte des ÖOC mit Weitblick und Sinn für die praktische Umsetzung. |
1970 :Dr. Manfred Mautner Markhof, der dem Internationalen Olympischen Komitee seit 1947 als 204. Mitglied angehörte, musste krankheitshalber auf diese Funktion verzichten und wurde, in Anerkennung seiner großen Verdienste um den olympischen Sport, zum Ehrenmitglied des IOC gewählt. |
1968 :Bei den X. Olympischen Winterspielen in Grenoble holte das österreichische Team insgesamt elf Medaillen, darunter drei Gold-, vier Silber- und vier Bronzemedaillen. Im berüchtigten „Nebelrennen“ von Grenoble erreichte Karl Schranz als Erster das Ziel. Sieg! Jean Claude Killy und Toni Sailer gratulierten ihm schon zum Gewinn der Goldmedaille. Doch die Renn-Jury disqualifizierte Karl Schranz, wodurch die Goldmedaille an den Franzosen Jean Claude Killy ging. Dieser gewann auf diese Weise drei Goldmedaillen – wie Toni Sailer 1956. Goldmedaillen gewannen beim Abfahrtslauf Olga Pall, Manfred Schmidt im Rodel-Einsitzer sowie Wolfgang Schwarz im Eiskunstlauf.
Die XIX. Olympischen Sommerspiele in Mexico City waren für die Athleten eine besondere Herausforderung. Der Grund war die für die meisten ungewohnte Höhenluft, die das Klima in der 2.200 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Stadt prägt. Die größten Erfolge für Österreich bei den Sommerspielen in Mexiko erzielten Liese Prokop im Fünfkampf der Frauen und Hubert Raudaschl im Segeln. Beide kehrten mit einer Silbermedaille nach Hause zurück. Hubert Raudaschl nahm zwischen 1960 und 1996 an zehn Olympischen Sommerspielen teil – ein einzigartiger Rekord. Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Olympische Spiele der Neuzeit 1896–1996“ wurde er deshalb von einer internationalen Jury zu einem von „100 Olympischen Helden“ gewählt. („100 Olympic Heroes 1896–1996“, proSport 1996) |
1964 :Geschafft! 1964 brannte erstmals das Olympische Feuer in Österreich. Mit den IX. Olympischen Winterspielen in Innsbruck erfüllte sich für alle, die sich im Land teilweise seit über einem Jahrzehnt für Olympische Spiele in Österreich stark gemacht hatten, ein Traum. Die Wettkämpfe wurden ein großer Erfolg und international stark beachtet. Tausende Helferinnen und Helfer, Ehrenamtliche und professionelle Kräfte erhielten für ihren Einsatz bei der Vorbereitung und Durchführung der Spiele die Olympische Verdienstmedaille. Vier Goldmedaillen, fünf Silbermedaillen und drei Bronzemedaillen gewann das österreichische Olympia-Team. Am Ende eroberte es den zweiten Rang – und vor allem die Herzen der Millionen Fans im eigenen Land. Innsbruck 1964 brach alle bisherigen Zuschauerrekorde für Olympische Winterspiele, sowohl an den Sportstätten als auch an den Radio und Fernsehgeräten. Christl Haas aus Kitzbühel krönte 1964 ihre Karriere mit dem Olympiasieg in der Abfahrt. Pepi Stiegler siegte im Slalom, Egon Zimmermann sicherte sich die Goldmedaille im Abfahrtslauf. Bei den Innsbrucker Spielen war Rennrodeln erstmals eine olympische Disziplin. Prompt gewannen die Österreicher Josef Feistmantl und Manfred Stengl im Rodel-Doppelsitzer die Goldmedaille auf ihrer Heimbahn. Enttäuschend verliefen die XVIII. Olympischen Sommerspiele in Tokio. Die österreichische Mannschaft flog mit 56 Aktiven nach Tokio. Bundespräsident Dr. Adolf Schärf verabschiedete das Team vor der weiten Reise persönlich. Doch seine guten Wünsche halfen nicht. Diesmal kehrten die Sportler ohne einen einzigen Medaillengewinn nach Hause. Was blieb, waren die Eindrücke eines faszinierenden Landes und der Trost des Olympischen Mottos, formuliert von Pierre de Coubertin: „Das Wichtigste an den Olympischen Spielen ist nicht das Siegen, sondern das Dabeisein.“ Zentrale Säulen für die Olympische Bewegung in den 1950er- und 1960er-Jahren in Österreich waren ÖOC-Präsident Dr. Heinrich Drimmel (1956-1969) und IOC-Mitglied und ÖOC-Vize-Präsident Dr. Rudolf Nemetschke. Dank ihrer weitsichtigen Sportpolitik wurden die Olympischen Winterspiele 1964 und 1976 Realität. Diese Weltsport-Ereignisse etablierten den guten Ruf Österreichs nun auch auf dem Gebiet des Sports. Präsident Drimmel und Generalsekretär Edgar Fried (1946-1972) lenkten die Geschicke des Österreichischen Olympischen Comités mit Umsicht und viel Engagement. |
1960 :Bei den VIII. Olympischen Winterspielen im kalifornischen Wintersportort Squaw Valley gewannen die österreichischen Sportler insgesamt fünf Medaillen. Besonders hervorzuheben der Skiläufer Ernst Hinterseer, holte Gold und Bronze im Slalom und im Riesentorlauf der Herren. Über 5.000 Athleten fanden im Jahr 1960 den Weg zu den XVII. Olympischen Sommerspielen in der Ewigen Stadt Rom. Für eine Überraschung sorgte der Schütze Hubert Hammerer aus Egg im Bregenzer Wald – vor allem für die österreichischen Sport-Journalisten vor Ort. Diese verpassten seinen Sieg im Schießen mit dem freien Gewehr und wurden erst durch Anrufe aus den Heimatredaktionen aufgeschreckt. Obwohl Hammerer erst wenige Wochen vor den Olympischen Spielen einen Weltrekord erzielt hatte, war während des Wettbewerbs kein Journalist zugegen, weshalb die Berichte über seinen Erfolg erst mit Verspätung aus Rom eintrafen.
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1956 :Im Jahr 1956 wurde Dr. Heinrich Drimmel zum Präsidenten des Österreichischen Olympischen Comités berufen. Er übte das Amt mit großem Engagement und großer Freude bis 1969 aus. Im selben Jahr 1956 erlebte Österreich bei den VII. Olympischen Winterspielen in Cortina d´Ampezzo den bisher größten Triumph eines einzelnen Olympia-Sportlers. Toni Sailer gewann 3 Goldmedaillen, im Slalom, im Riesentorlauf und in der Abfahrt. Sissy Schwarz und Kurt Oppelt gewannen die Goldmedaille im Eiskunstlaufen der Paare. Außer dem Olympiasieg gelang ihnen im selben Jahr der Gewinn der Europameisterschaften und der Weltmeisterschaften. Damit hatten sie das Traumziel aller Eiskunstläufer erreicht. Mit den XVI. Olympischen Sommerspielen in Melbourne 1956 fanden erstmals Olympische Spiele auf dem fünften Kontinent statt (Reiterspiele in Stockholm). Die österreichische Olympia-Mannschaft erreichte in Melbourne zwei Bronzemedaillen. |
1952 :Bei den VI. Olympischen Winterspielen in Oslo erreichte die österreichische Mannschaft mit 2 Gold, 4 Silber und 2 Bronze den fünften Platz. Im Alpinen Skilauf, wo Abfahrt, Riesenslalom und Slalom erstmals als getrennte Wettbewerbe durchgeführt wurden, waren die Österreicher besonders erfolgreich. Othmar Schneider gewann die Goldmedaille im Slalom und die Silbermedaille im Abfahrtslauf. Beim Abfahrtslauf der Damen erzielte Trude Jochum-Beiser die Goldmedaille. Die XV. Olympischen Sommerspiele 1952 in Helsinki waren für Österreich wenig erfolgreich. Die österreichische Mannschaft kehrte lediglich mit einer Silber- und Bronze-Medaille zurück. Das Österreichische Olympische Comité ließ durch seinen Generalsekretär Edgar Fried allen in Helsinki vertretenen Nationalen Olympischen Komitees den sorgfältig editierten österreichischen Bildband über die Winterspiele in Oslo überreichen – eine Geste, mit der für die zukünftige Bewerbungsstadt Innsbruck geworben wurde. |
1951 :Österreich bemühte sich intensiv um die Austragung der Olympischen Spiele. Vom 3. bis 11. Mai 1951 fand in Wien die 46. IOC-Tagung („Session“) statt. Den Mitgliedern wurde ein eindrucksvolles Rahmenprogramm geboten. Wien bezauberte sie mit seinen Prachtbauten, seinen kulinarischen Genüssen und seinem vielfältigen kulturellen Angebot. Höhepunkt war ein Konzert der Wiener Philharmoniker unter dem Dirigenten Karl Böhm. Der Kongress schaffte Sympathien für Österreich und erwies sich als eine wichtige Grundlage für die Bewerbung von Innsbruck um die Olympischen Winterspiele für die Jahre 1960 und 1964. Die Bemühungen der Stadt Wien als Austragungsort für die Olympischen Sommerspiele 1964 waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt. |
1947-1948 :Das wiederbegründete Österreichische Olympische Comité entfaltete sogleich rege Aktivitäten. Die Tätigkeiten umfassten nicht nur die Vorbereitung der Teilnahme bei Olympischen Spielen, sondern auch diverse Aktionen, um erforderliche finanzielle Mitteln aufzubringen.
Die bedeutenden Kosten wurden zum Teil aus den Erträgen des „Olympiagroschens“ gedeckt. Bei sämtlichen Sportveranstaltungen wurde ein kleiner Zuschlag eingehoben, welcher dem Olympiafonds zufloss. Mit der Herausgabe einer Sonderbriefmarke wurde im Juli 1948 die Tradition des Olympiazuschlags begründet. Dazu gab es den Sonderstempel „Österreichischer Olympiatag 1948“. Auf diese Weise sollte in Zukunft für den Olympismus in Österreich geworben werden. Das ÖOC organisierte zudem auch attraktive Sportveranstaltungen. Am 16. August 1947 fand ein „Internationales Leichtathletik Meeting“ im Wiener Stadion statt. In der Plakatankündigung groß hervorgehoben wurden „Amerikas Meister“.
Der erste Österreichische Bundespräsident der 2. Republik, Dr. Karl Renner übernahm am 20. Mai 1947 den Ehrenschutz über das ÖOC, wie ein Schreiben des Kabinettsdirektors des Bundespräsidenten dokumentiert: „An das Präsidium des Österreichischen Olympischen Comités. Unter Bezugnahme auf das dortige Schreiben vom 17. Mai D. J. beehrt sich die Präsidentschaftskanzlei mitzuteilen, dass der Herr Bundespräsident, dem gestellten Ersuchen Rechnung tragend, den Ehrenschutz über das Österreichische Olympische Comité übernommen hat.“ 1947 wurde mit DI Dr. Manfred Mautner Markhof wieder ein IOC-Mitglied für Österreich gewählt.
Aufgrund des Zweiten Weltkriegs waren die XII. und XIII. Olympischen Spiele 1940 und 1944 ausgefallen.
Im Jahr 1948 fanden die XIV. Olympischen Sommerspiele erstmals in der damals vom Krieg noch schwer gezeichneten Stadt London wieder statt. Österreich durfte „als erstes Opfer des Nationalsozialismus“, wie die Alliierten das Schicksal des Landes bezeichnet haben, an den Wettkämpfen teilnehmen. Bei den sportlichen Wettkämpfen errang die österreichische Olympiamannschaft eine Gold- und drei Bronzemedaillen. Die Goldmedaille gewann Herma Bauma im Speerwerfen. Sie hatte in dieser Disziplin 1947 und 1948 auch den Weltrekord inne. Bronze gewannen Ellen Müller-Preis im Damen-Florettfechten, Fritzi Schwingel im Kajak-Einer und Ina Schäffer im Kugelstoßen. Bei den Londoner Spielen wurden letztmalig Medaillen in den Kunstwettbewerben vergeben. Adolf Hoch gewann Gold im Kunstbewerb für seinen Entwurf „Skisprungschanze auf dem Kobenzl. Die Skiläuferin Trude Beiser eroberte Gold in der Alpinen Kombination und Silber bei den V. Olympischen Winterspielen 1948 in St. Moritz.
Wie bei den Olympischen Spielen zuvor wurden auch für die Olympischen Spiele 1948 wieder kunstvoll gestaltete Olympische Anstecknadeln hergestellt. Die Pins aus dieser Zeit sind heute sehr begehrte Sammlerobjekte. Im Lauf der Jahrzehnte entwickelte sich das Sammeln von Olympia-Pins zu einer wahren Massenbewegung. |
1945-1946 :Schon bald nach der Befreiung Österreichs fanden sich Freunde der Olympischen Bewegung in Österreich zusammen, welche sich die Gründung eines neuen Olympischen Comités für Österreich zum Ziele setzten. Schon am 1. Dezember 1945 bildete sich das erste Proponentenkomitee. In langwierigen Verhandlungen wurde die Vereinsgründung eines ÖOC vorbereitet. Dank unermüdlicher Tätigkeit der Herren Dr. Josef Gerö (Bundesminister für Justiz, Präsident des ÖFB) und Edgar Fried (Generalsekretär) fand am 11. Dezember 1946 die konstituierende Versammlung des ÖOC statt. |